Kreative Artikel zum Thema Quilten

Quiltreise nach Russland 7

In und um Sankt Petersburg gibt es noch viel zu sehen, wie z.B. den Katharinenpalast in Zarskoje Selo (oben) oder das Ethnographische Museum. Dort werden wir schon von Madame Kalaschnikowa erwartet und geniessen eine weitere exzellente Führung mit textilem Schwerpunkt durch eine höchst umfangreiche Sammlung.

Russland war und ist ein Vielvölkerstaat. Den über 150 Volksgruppen zu Zaren-, Sowjet- und heutigen Zeiten mit Lebensräumen zwischen Ostsee und Pazifik widmet sich dieses Sankt Petersburger Völkerkundemuseum. Kulturen, wie sie unterschiedlicher nicht sein können …

… werden in ihrer ursprünglichen Umgebung dargestellt. Zunächst geht es um das Färben und Bedrucken von Leinenstoffen …

… und den Gebrauch, wie man sich dies in einem altrussischen Dorf, in einer bäuerlichen Gemeinschaft vorstellen kann.

Besondere Beachtung finden Kleidungsstücke, die zu Festen …

… wie z.B. bei Hochzeiten getragen wurden.

Und auch hier wieder: Begegnung mit der Farbe Rot, dem Sarafan …

… Stickereien und Spitzen.

Wir nähern uns dem asiatischen Teil, wo Teppiche eine Rolle spielen …

… aber auch Stickereien mit und ohne Perlen.

In der mongolischen Steppe leben noch heutzutage Nomaden in ihren Zelten aus Filz. Eine solche Jurte sehen wir auf dem Bild unten.

Die Volksgruppen am Polarkreis mussten sich den extremen klimatischen Verhältnissen anpassen. Auch ihre Kleidung aus Fellen ist mit Stickereien geschmückt.

Am Abend sind wir zu Gast im Atelier von Ludmilla Galumova und ich werde dort auch von Natalia Merenzewa begrüsst. Beide Textilkünstlerinnen sind aktiv im Quiltclub Sankt Petersburg. Natalia ist auch als Kuratorin beim Kurochka Ryaba PatchworkFest tätig und in dieser Eigenschaft dort z.B. für die Präsentation zuständig.

Ludmilla Galumova, die eine Kunstausbildung hat, leitet den Club …

… und dieser ist der erfolgreichste Quiltclub Russlands.

Ihr Atelier befindet sich im obersten Stockwerk mit grossen Fenstern, die Licht von oben hereinlassen.

Jetzt, am Abend, lasse ich die Kamera mit ihrer Erlaubnis klicken …

… um die verschiedenen textilen Arbeiten und Objekte auch hier im Blog präsentieren zu können.

Die Spezialität sind Clubprojekte mit monumentalen Ausmassen …

… die bis vor einigen Jahren handgequiltet waren. Inzwischen löst das Maschinenquilten …

… auf Artistas und Auroras Begeisterung aus.

Der Club hatte zunächst nur 10 Mitglieder und lange Wartelisten von interessierten Quilterinnen …

… ist aber inzwischen auf 60 Mitglieder gewachsen, die allerhand auf die Beine stellen. Viele Fotos ihrer Projekte findet man auf der Website des Clubs. Auch Ludmilla kämpft um die Anerkennung von Art Quilts als Form der Bildenden Kunst.

Am Tag unserer Heimreise haben wir vor dem abendlichen Rückflug noch Zeit …

… um die etwa 25 km nach Zarskoje Selo zu fahren und dort …

… den in einem Landschaftspark gelegenen Katharinenpalast zu besichtigen.

Die einstige Residenz verschiedener Zaren wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört …

… aber inzwischen wieder aufgebaut. Übrigens kann man verschiedene Säle heute auch anmieten.

Die Hauptattraktion ist das legendäre “Bernsteinzimmer”, das seit dem Krieg als verschollen gilt. Um Schicksal und Verbleib ranken sich zahlreiche Spekulationen. Inzwischen wurde es rekonstruiert, war auch zu besichtigen (spektakulär!), durfte aber nicht fotografiert werden. Unten nochmals ein Beispiel für die sog. “Petersburger Hängung”.

Am Nachmittag bleiben noch ein paar Stunden zum Besuch des Russischen Museums …

… der umfassendsten Sammlung russischer Kunst …

… neben der Tretjakow Galerie in Moskau. Neben Werken aus der Epoche des …

… Sozialistischen Realismus …

… sind hier auch Gemälde von Marc Chagall, Wassily Kandinsky und Kasimir Malewitsch zu sehen.

Unsere Fahrt zum Flughafen haben wir jedoch noch einmal unterbrochen:

Die Firma KNIT ist der örtliche BERNINA Händler  und …

… das können wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Alle Anstrengungen des Tages sind vergessen und nicht nur Pia strahlt.

Ausserdem haben wir tatsächlich weder in Moskau noch in Sankt Petersburg bis jetzt ein Stoffgeschäft besucht!!

Aber das Versprechen, das wir vor Abreise hier im Blog gaben …

… Einblicke zu zeigen, wird nun endlich eingelöst. Hier unten die Mappe mit den Kursangeboten …

… wird übersetzt und erklärt. Und wie man schon im Hintergrund erkennen kann …

… gibt es Stoffe, ausserdem Literatur und Zeitschriften, die man hierzulande auch kennt …

… und es sieht aus, wie man dies von einem gut sortierten Quilt Shop kennt inclusive …

… US-amerikanischen Stoffdesigns.

Der Shop stellt Beispiele und Anleitungen zur Verfügung, organisiert Kurse …

… hat sämtliche Zutaten im Sortiment und ist der Anlaufpunkt in Sachen Nähmaschinen.

Trotz der Herzlichkeit, mit der wir dort empfangen wurden, findet jeder Besuch einmal ein Ende und es heisst, einsteigen, Abfahrt …

… das Flugzeug wartet nicht auf eventuell verspätete Passagiere.

Viel haben wir gesehen, eine Reihe netter Bekanntschaften gemacht oder erneuert und manches erlebt. Moskau und Sankt Petersburg waren eine Reise wert. Auf ein Wiedersehen! Do swidania!

Zum 1. Teil des Reiseberichts geht es hier: https://blog.bernina.com/de/2011/10/quiltreise-nach-russland-1/

Zum 2. Teil des Reiseberichts geht es hier: https://blog.bernina.com/de/2011/10/quiltreise-nach-russland-2/

Zum 3. Teil des Reiseberichts geht es hier: https://blog.bernina.com/de/2011/10/quiltreise-nach-russland-3/

Zum 4. Teil des Reiseberichts geht es hier: https://blog.bernina.com/de/2011/10/quiltreise-nach-russland-4/

Zum 5. Teil des Reiseberichts geht es hier: https://blog.bernina.com/de/2011/11/quiltreise-nach-russland-5/

Zum 6. Teil des Reiseberichts geht es hier: https://blog.bernina.com/de/2011/11/quiltreise-nach-russland-6/

Für weitere Bilder und Infos besuchen Sie bitte meine Website www.quiltsundmehr.de

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Kommentare zu diesem Artikel

8 Antworten

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  • Dorothea Klinkhammer BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

    Liebe Gudrun,
    nach einem ersten schnellen Durchlauf nehme ich mir heute mehr Zeit.. Mit einem Wort: Ich bin begeistert !!
    Über verschiedenes. Zunächst: Ich staune noch immer über die Technik, die es möglich macht, so nah dabei zu sein, obwohl man doch ganz gemütlich zu Hause geblieben ist. Für mich nach wie vor ein Wunder.

    Was dem Auge geboten wird, ist schon allerlei. Angefangen bei der Architektur, Einblicke in die Innenräume, allein zu Beginn die Farbgebung des Eröffnungsbildes, die Exponate an sich, Materialien u.s.w.
    Damit möchte ich es bewenden lassen.
    Bleibt nur noch ein Wort:
    Danke Gudrun

  • Birgit Kaller BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

    Liebe Gudrun,

    danke für deinen ausführlichen Bericht, so dass ich ein wenig an eurer Reise teilhaben durfte. Deine Berichte sind klasse und bringen die Kultur gut rüber, so weit sind sie ja nicht weg – aber eben doch ganz andere Traditionen und Vorlieben. Die Schwere der Stoffe und das viele Brokat, die dunklen Farben – nur genial. Deine Berichte waren fast wie dabeisein – aber eben leider nur fast…

    viele Grüße und eine schöne Restadventszeit wünscht dir
    Birgit

  • gheinz BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

    halli hallo,
    vielen dank für eure netten anmerkungen.

    der hang zu prächtigem und monumentalem, man könnte in manchen fällen auch sagen, zu überladenem, ist unverkennbar. was zu zaren-, aber auch durchaus zu stalins und sowjetzeiten dem beeindrucken diente, drückt wohl heute träume oder sehnsüchte aus. jedenfalls befindet man sich in der russischen tradition, die wiederum auch einflüsse z.b. auf die mode hat.

    im strassenbild beobachtete ich – im vergleich zu deutschland – relativ viele elegant gekleidete damen, schlanke figuren, hohe absätze, gestylte frisuren, geschminkte gesichter. es ist ein seltsamer gegensatz, denn die verdienste sind wohl nicht auf unserem niveau, z.b. schuhe und stiefel jedoch teuer. ich blicke natürlich nicht hinter die kulissen, aber es scheint was dran zu sein an dem spruch: ‘kleider machen leute’.

    oder sind das noch immer potjemkinsche dörfer?

    beste grüsse
    gudrun

  • Ursula Liebenau BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

    Das war wieder ein lesenswerter Bericht mit so tollen Fotos, liebe Frau Heinz. Sie haben vieles gesehen, was einem normalen Russland-Touristen verborgen bleibt. Danke, dass wir etwas davon mit ansehen konnten.
    Mit vielen Grüßen!
    Ulla Liebenau

  • Ursula Gottschall BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

    Liebe Gudrun,

    vielen Dank für Deine Berichte! So konnten wir ein bisschen das ferne Russland schnuppern.

    Auch bei diesem Teil fasziniert mich wieder die Architektur. Blau gestreift mit Gold … die Säle … die Petersburger Hängung … die Pracht vergangener Zeiten.

    Interessanterweise haben aber auch die russischen Textilien etwas Prächtiges, selbst die der einfachen Leute – das liegt wohl an den satten, dunklen Farben.

    Viele Grüße
    Ursula

  • Lorchen BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

    Vielen, vieln Dank Gudrun! Bei euren vielen Besuchen und Besichtigungen wundert es mich, dass ihr euren Flieger überhaupt erreicht habt.
    Es ist doch immer wieder sehr interessant, wie weit verbreitet bestimmte Textilien sind. Ähnliche Stoffe, wie den blau-weißen, sind hier in England manchmal (Festival of Quilts) zu sehen und kommen aus Polen oder Ungarn.
    Die bestickte Bordüre des grünen Sarafans ist traumhaft und die Marionetten sind wirklich kleine Kunstwerke.
    Schön, das du erwähnst, dass man den goldenen Saal mieten kann. Mein 60. Geburtstag kommt nächstes Jahr und sollte ich bis dahin im Lotto gewinnen, dann wäre das doch mal ein toller Ort für eine ausgelassene Party. 🙂
    Übrigens, meine Großeltern, die in Brandburg lebten, hatten eine kleine Version des monumentalen weiß-blauen Kachelofens in der Ecke ihres Wohnzimmers.
    Solltest du (mit Hilfe von deinem hauseigenen Fotografen) mal ein Buch über eure Reisen schreiben, dann werde ich es sofort bei Amazon vorbestellen. 🙂

    Lorchen

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