Heute applizieren wir die Konturen von Frau Bär!
Der Applikationsstich
Verwenden Sie zum Applizieren einen eng eingestellten Zick-Zack-Stich bzw. einen Zierstich Ihrer Nähmaschine. Sehr gut eignen sich hierfür der einfache/dreifache Pariserstich (No. 1329/1330). Mehr zum perfekten Applizierstich finden Sie in einem meiner früheren Beiträge.
Die Fadenspannung
Ich persönlich appliziere mit einer sehr geringen Oberfadenspannung (etwa 1) und erziele damit sehr gute Ergebnisse. Letztendlich ist die Fadenspannung aber auch davon abhängig, mit welchem Garn Sie applizieren. Probieren Sie die Einstellungen am besten vorab auf einem Probestück aus.
Der Fussandruck
Viele Näherinnen schwören darauf, den Fussandruck beim Applizieren zu verringern, damit sich das Nähgut leichter unter dem Füsschen bewegen lässt. Ich lasse den Standardfussdruck unverändert bestehen, da ich bei verringertem Andruck das Gefühl habe, dass der Stich nicht so gleichmäßig wird. Probieren Sie aus, womit Sie am besten zurecht kommen.
Das Vernähen
Kinder-Quilts sind extremer Beanspruchung ausgesetzt und werden oft gewaschen. Ärgerlich wäre es, wenn sich irgendwann die Applikationsnähte im fertigen Quilt auflösen würden. Daher vernähe ich Anfang und Enden der Applikationsnähte immer von Hand auf der Rückseite. Alternativ reichen auch zwei bis drei Knoten, dann die Fäden nicht zu knapp abschneiden. Bei sehr dünnen Stoffen bevorzuge ich aber das Vernähen in der Applkationsnaht (linke Seite), um ein späteres Durchscheinen der Fandenenden im fertigen Quilt auf der Vorderseite zu verhindern.
Jetzt dürfen Sie applizieren!
Ich entscheide mich kurzfristig, dass Frau Bär noch einen Kragen bekommen soll. Hierfür lege ich transparentes Zeichenpapier (Butterbrotpapier tut es auch) auf das aufgebügelte Motiv und zeichne den Kragen auf. Dann das Blatt wenden und die gespiegelte Version auf das Vliesofix übertragen. So passt es später wieder, da die Applikationen immer spiegelverkehrt zur Vorlage erscheinen.
Das Oberteil habe ich mit einem Pariserstich, dessen Stichlänge ich etwas verringert habe, appliziert. Alle übrigen Teile wurden mit einem eng einstellten Zick-Zack-Stich appliziert. Vergessen Sie das Stickvlies nicht! Der Applikationsfuss #23 gewährt Ihnen freie Sicht auf Ihre Arbeit.
Das Gesicht habe ich von Hand mit einfädigem Sticktwist aufgestickt. Die Schleife am Hals habe ich mit dem Knopfannähfuss #18 am Kragen befestigt.
Beim nächsten Mal lernen wir Urs, den Mann von Frau Bär kennen.
Bis dahin herzliche Grüße aus dem Bärenland
Ihre
Claudia Geiser
Hallo Nicole,
ich nehme an, Sie meinen den Applizierstich (eng eingestellter Zick-Zack-Stich). Ja, diesen müssen Sie “von Hand” einstellen. Bei einigen Modellen kann man diese persönlichen Stiche aber speichern, nicht jedoch bei der 430. Die 5-er und 8-er-Reihen können das aber.
Viele Grüße
Claudia Geiser
Bisher habe ich Stichlänge und Stichbreite immer von Hand eingestellt, weil ich ihn auf der Stichmusterkarte meiner Aurora 430 nicht gefunden habe.
Gibt es ihn dort vielleicht auchund ich habe ihn nur noch nicht entdeckt???
Liebe Grüße
Nicole
Hallo Claudia!
Vielen Dank für die schnelle Antwort. Natürlich kenne ich diesen Stich ,nur unter diesen Namen nicht.Mit freundlichen Grüßen
Monika
Liebe Monika,
der Pariserstich ist ein Nutzstich, der gerne bei Applikationen verwendet wird. Bei der B350 hat er die Nummern 78 und 79 (einfacher und dreifacher Pariserstich).
Hier ein Film in der “Handstichversion”: http://www.youtube.com/watch?v=o72XrCIxaOA
Liebe Grüße
Claudia
Was ist ein Pariserstich? Finde ich ihn auch auf meiner 350?
Warum heisst der Stich eigentlich Pariserstich, Claudia ? Hat der etwas mit Paris zu tun? Im Englischen ist das der ‘Blanketstitch’. Ich finde die Herkunft von Worten immer sehr interessant.
Nun ist die super Bärendame schon fertig und ich habe noch nicht einmal die Stoffe ausgesucht. Vielleicht sollte ich am Wochenende die Haustür von innen abschließen, den Computer nicht hochfahren und das Telefon ignorieren, damit ich endlich mal wieder mit Stoff und Faden spielen kann.
Lorchen