Kreative Artikel zum Thema Nähen

Die Bettdecke

Ich muss gestehen, ich komme hier reichlich spät. Mittlerweile ist Februar und das ganze Ensemble lag ja schon als Geschenk unter dem Weihnachtsbaum. Aber das nur “entre parenthèses”. Und schliesslich hab ich euch die Bettdecke zu den Kopfkissen aus italienischen Vorhängen versprochen.

160 mal 200 cm, das weiss die fleissige Hausfrau, so breit sind unsere Duvets.  Also brauch ich zwei Leintücher, die mindestens diese Breite haben. Reinleinene natürlich, das ist jetzt gerade mein Berufsstolz. Das eine ohne irgendwelche Verzierungen; das zweite mit Monogramm und Hohlsaum ist gerade so gross, dass es auch noch zum Überschlag reicht. Sieht also am Schluss aus wie weiland ein frisch gemachtes Bett. Tricky!

Der Hohlsaum und das Monogramm nehmen, wenn auch ziemlich verwaschen, das Blau der Kopfkissen wieder auf. Den Hohlsaum unterlege ich zusätzlich mit einem Rest jenes dunkleren Blau.

Trotzdem muss ich das Muster der Kopfkissen auf der Decke einmal wiederholen. Ich entscheide mich für die zentrale Blume als Markierung.

Sie wird kopiert, ausgeschnitten, aufgebügelt und dann angenäht, und zwar in der rechten, unteren Ecke.

Macht sich nicht schlecht.

Die Knopfleiste mit den Perlmuttknöpfen wird ebenfalls mit blauem Leinen unterlegt. Knopflöcher wie gehabt ein mittleres Kinderspiel – wenn man dann im Gnusch den richtigen Nähfuss gefunden hat und jene Stelle in der Gebrauchsanweisung elegant überliest, die besagt, dass regelmässige Knopflöcher im Automatikmodus nur bei ganz glatten Unterlagen resultieren. Ha! Ausgetrickst.

Das Komplizierteste bei der ganzen Decke war aber nichts von alle dem.

Das Komplizierteste war, den Umschlag an der oberen Kante so anzunähen, dass er wie ein Umschlag wirkt und nicht wie Beschiss. Keine Naht sollte sichtbar sein. Und trotzdem muss  der Duvetüberzug ja oben geschlossen werden, wenn die Knopfleiste unten nicht überflüssig sein soll! Da hab ich mir selber ein Ei gelegt. Und es schliesslich von Hand gemacht. Schön versteckt mit winzigen Stichen, wie seinerzeit bei Luise gelernt.

Weil’s dann ganz schnell gehen musste, weil die Geschenksempfängerin schon in meinem Atelier stand (und nichts ahnte!), hab ich es nicht mehr geschafft, das ganze Dreigespann zusammen zu fotografieren. Aber ich schätze, es sieht auf diesem jungen Bett wunderhübsch aus.

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Kommentare zu diesem Artikel

Eine Antwort

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  • Heike Holder BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

    Tolle Idee, ich verarbeite auch alte Bettwäsche. Mache darauf Shorts und andere Dinge. Man bekommt das Material günstig auf Flohmärkten oder Sozialkaufhäusern. Und es ist bereits gewaschen, geht also nicht mehr ein. Die Stickereien verwende ich möglichst weiter. liebe Grüße

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