Es ist Mai – und da sollte es eigentlich relativ normal sein, dass die Sonne scheint. Quasi alltäglich. Oder wenigstens alle drei Tage. Aber der Winter hat doch so ewig lang gedauert, dass die Menschen hierzulande geradezu hungrig sind nach Sonnenschein. Manche Gärtnerinnen haben es wohl – wie ich – fast nicht mehr geglaubt, dass Grün spriessen kann!
Das wäre nun von Interesse, wäre das die Site eines Rasenmäherherstellers. Ist es aber nicht. Bernina macht hauptsächlich Nähmaschinen. (Ob ausschliesslich will ich nicht einfach so behaupten; ich kann’s schlicht nicht nachweisen.) Deshalb hab ich neben dem Jäten (es spriesst eben alles, was grün ist) auch noch genäht.
Und weil ich bald wieder in den Garten wollte, sollte es ein schnelles T-Shirt sein.
Klar, mach es doch gleich lang genug, dass es im Notfall auch als Rock herhalten könnte…
Der Stoff ist eine Errungenschaft aus dem Brocki, Jersey, völlig unbearbeitet. Vermutlich aus den Sechzigern. Damals hatten wir solche Sachen jedenfalls, im Muster kariert, nicht etwa gedruckt.
Natürlich wurde der Stoff zuerst gewaschen, dann muss man ihn gegen’s Licht halten: noch Flecken? Löchlein? Oder sonst etwas Unregelmässiges?
Der Schnitt: weit, sieht man schon oben, mit Raglanärmeln und einem möglichst flachen Ausschnitt, weil das kleidet.
Die Büste zeigt’s wieder einmal: das vorgefertigte Muster ist in Grösse 42 zu gross. Naja, seit letztem Montag besuche ich den Schnittmusterkurs bei Bernina in Zürich-Oerlikon; sprich, solchartiger Blödsinn wird mir nicht so schnell wieder passieren. Zweite Runde in diesem Fall: kleiner machen. Hinten und am Ärmelansatz. Also doch wieder nicht so schnell, wie gehofft!
Die Abschlussbündchen im Ausschnitt und an den Ärmeln mach ich noch aus den Resten; angenäht werden sie mit dem Flachstich der 1300 MDC. 2-Faden Flachnaht, schön eng genäht, das gibt den perfekten Abschluss.
Und den Saum schenk ich mir. Rollsaum genügt.
Hoffentlich scheint morgen die Sonne wieder. Dann kann ich es anziehen.
0 Antworten