Seit fast 15 Jahren spiele ich leidenschaftlich gerne Theater. Eines meiner jährlichen Highlights ist es, wenn meine Theatergruppe für 3 Wochen zusammenkommt, um ein selbst umgeschriebenes Theaterstück oder Buch auf die Bühne zu bringen. Vorletztes Wochenende haben wir unser bereits siebtes Stück unter dem Namen “Ernst sein kann jeder” nach einer Vorlage von Oscar Wildes “Bunbury” gespielt. Da ich ohnehin regelmäßig als Kostümbildnerin für Schultheater und Großprojekte tätig bin, ergibt es sich, dass ich mich um die Kostüme kümmere.
Für die Schauspielergruppe von “Butlern”, die mit teilweise skurrilen Aktionen durch die Handlung führte, habe ich mir einen schönen Effekt ausgedacht. Das Bühnenbild war von weißen Vorhängen ausgekleidet. So wurden die Butlerkostüme auf der Vorderseite recht “klassisch” mit Fliege und angedeutetem Hemd-Frack-Teil und auf der Rückseite weiß. Wir konnten also schnell einmal in der Wand verschwinden 😉
Erst dachte ich, ich zerschneide identische Outfits in schwarz und weiß und nähe sie zusammen. Da es aber auch fast unmöglich ist, in kürzester Zeit weiße dehnbare Hosen ohne Schnörkel zu finden, die es im gleichen Schnitt in schwarz gibt, habe ich mich doch für die Selbst-Näh-Variante entschieden.
Als Schnittgrundlage habe ich Longsleeves und gerade geschnittene Jogginghosen genommen. Die Stoffe sind ein fester Jersey für die Oberteile und ein Sweatshirtstoff für die Hosen.
Für den Zuschnitt ergibt sich, dass die Vorderteile in schwarz zugeschnitten werden und die Rückteile in weiß 🙂
Bei der Hose werden zuerst die Schrittnähte mit der Overlockmaschine geschlossen, dann die Seitennähte und zum Schluss die innere Beinnaht.
Den Beinsaum und den Bund habe ich zunächst mit der Overlock versäubert und anschließend mit Zickzackstich umgenäht.
Im Bund muss zum Einziehen des Gummibandes ein Stück offen gelassen werden. Ist der Gummi geschlossen, kann die restliche Naht genäht werden.
Der Zuschnitt des Oberteils ist wie bei der Hose vorne schwarz und hinten weiß. Die Ärmel werden hier nicht im Bruch, sondern mit Naht zugeschnitten. Der “Hemdenausschnitt” ist ein aufgenähtes Dreieck aus weißem Stoff.
Auch hier wird der Stoff mit Zickzacknaht aufgenäht.
Seiten- und Schulternähte am Rumpfteil werden geschlossen und die Ärmelhälften am Oberarm verbunden.
So schaut dann das “rohe” Oberteil aus, mit fertigem Saum an Ärmeln und Rumpf.
Mit einer Fliege…
… und Knöpfen macht es gleich viel mehr her 🙂
Und so sah das Ergebnis auf der Bühne aus… 🙂
… von der Seite:
…und von hinten:
Vielen Dank für das Lob 🙂 Ich war auch wirklich überrascht wie gut der Effekt auf der Bühne gewirkt hat 🙂 Das gibt das Foto nicht ganz so gut her wie live 😉
Wie cool ist das denn?! Ganz tolle Idee.
Einfach genial ! Tolle Idee!
DANKE für die Anleitung,
Gruß monika
Hallo Empha,
das ist eine coole, sowie äusserst clevere Umsetzung. Mit Stoffen und Farben optische Effekte zum Bühnenbild gestalten gefällt mir.
Viel Erfolg!
Viele Grüße,
Jutta