In meinem letzten Beitrag hier auf dem BERNINA-Blog – es war der dritte Teil meiner Anleitung, einen Rock ohne Schnittmuster zu erstellen – hatte ich angekündigt, dass ich mich das nächste Mal mit einem nach der neuen BERNINA inspiration genähten Teil zurück melde. Und was man verspricht, soll man schließlich einhalten, richtig?
Das Grundmodell
Als das neue Schnittmusterheft hier eintraf – es ist mittlerweile schon ein paar Wochen her – habe ich sofort und mit großer Neugier darin geblättert. Ich finde es tatsächlich immer ein wenig spannend: was wird einem angeboten, aus welchen Materialien sind die Schnitte genäht worden und ist überhaupt etwas Passendes für mich dabei? Wie zu erwarten, sind die vorgestellten Modelle in der inspiration no. 60 an die kälteren Jahreszeiten angepasst. Und genau da stand ich vor einem Problem. Ich wollte ja nun etwas daraus nähen – möglichst sofort – hatte aber weder Leder noch irgendeine Form von Wollstoff im Schrank…
Ich überlegte hin und her, studierte die Schnitte und deren Nähweise und beim Blick auf diesen wunderschönen Jersey mit Blattmuster kam mir eine Idee. Bereits während meines Kunstgeschichtestudiums hat mich immer am stärksten die Frage fasziniert, wie sich eine Form oder ein Gegenstand mit seinem Material verändert. Diese Faszination habe ich beim Nähen behalten. Deswegen schaue ich auf der Suche nach Schnittmustern auch nie zuerst auf die Fotos mit den genähten Modellen, sondern immer nach den grundlegenden Skizzen. Und natürlich nach den Materialangaben, denn ein Mantel, der für eine gewisse Stärke konzipiert ist, funktioniert nun mal nicht mit dünnem Gewebe.
Aber ich schweife vom Thema ab.
Mit den Fledermausshirts ist das ja so eine Sache: entweder man mag sie richtig gern oder man kann sie überhaupt nicht leiden. Ich habe schon ein paar genäht und ich weiß immer noch nicht genau, in welche Kategorie ich mich stecken muss. Grundsätzlich muss ich sagen: es gibt gute und schlechte Schnitte, aber allen ist eine gewisse Stofffülle inne, die der Schnitt bedingt und die einem schnell das Gefühl gibt, im Stoff zu “ertrinken”. Aber genau da kommt eben die Materialfrage ins Spiel!
Jersey oder Wolle?
Ich entschied mich also für das Fledermausshirt (Schnitt no. 6010). Im Heft ist er mit einem kräftigen Strickstoff umgesetzt worden, ein dünner Jersey für die Ärmel erzeugt den Effekt eines Lagenlooks. Ich muss zugeben, das gefiel mir außerordentlich gut, aber ich hatte ja schon von der Problematik erzählt, nicht das Passende zu Hause zu haben. Hinzu kommt eine persönliche Abneigung gegen beinahe jede Form von Strick- bzw. Wollstoffen in meiner Kleidung… Also hab ich mich eben letztlich für den Baumwoll-Jersey entschieden, den man auf den Fotos sieht.
Kombiniert habe ich ihn mit einem farblich passenden Ringel. Ich war mir weder bei der Auswahl noch während des Nähens, ja noch nicht einmal beim Tragen und Fotos machen sicher, ob es nicht zu kindlich wirkt. Beim Fotos sichten entschied ich dann aber, dass dies nicht der Fall ist, sondern die Streifen zum sportlichen Look passen, den ich so gern trage.
Zu Nähen geht der Schnitt übrigens im Nu! Er besteht nur aus vier Teilen und relativ langen Nähten, so dass man mit Hilfe einer Overlock-Maschine keine Stunde braucht, um sich eine neues Oberteil zu fertigen.
Im Nachhinein und wenn ich mir die Fotos betrachte, frage ich mich doch ziemlich oft, ob ich es nicht doch noch mit einem Wollstoff probieren soll – Abneigung hin oder her?! Ich stelle mir beispielsweise hauchzarte Ärmel und einen Rollkragen aus einem sehr feinen Viskose- oder Spitzenjersey vor. Dann wirkt das Ganze doch sicher sehr edel, oder?
Viel Spaß beim Nähen und Ausprobieren!
Eure Carolin
P.S.: Auf meinem Blog (KLICK) findet Ihr übrigens noch das passende Herbstgedicht zu diesen Fotos :-).
Klasse! Passt perfekt zusammen und sieht toll aus!
Hallo Carolin,
das Shirt finde ich sehr gelungen, besonders auch die Stoffkombination. Deine Idee mit einer Kombination aus Stickstoff und Spitze finde ich sehr interessant, ich forste schon meine Stoffbestände durch, um das Passende zu finden.
Die Fotos Deines Artikels sind wirklich toll, wie aus einem Hochglanzmagazin.
LG, Ute
Liebe Ute,
vielen Dank für das Kompliment zu den Fotos! Ich hoffe, Du bist fündig geworden – ich freu mich sehr, dass ich eine Anregung geben konnte.
Liebe Grüße,
Carolin
ja da überlege ich mir ob ich das Shirt auch nähe. sieht toll aus. LG
Herzlichen Dank!!