Kreative Artikel zum Thema Nähen

Nähanleitung: Weihnachtsbaum-Anhänger aus Folie und Wolle

In diesem Beitrag findet ihr eine Bastenanleitung für individuelle Weihnachtsbaum-Anhänger aus Folie und Wolle. Ihr könnt sie als Anhänger für den Weihnachtsbaum verwenden, aber natürlich auch zum Dekorieren der Geschenke. Viel Freude beim Nacharbeiten!

Glänzende Plastikfolie und Wolle. Spitz zulaufend und weich gerundet. Meine Vorliebe für Material-, Form- und Farbkontraste spiegelt sich in meiner Idee wider: Neue Sterne für Adventsstrauss, Weihnachtsbaum, Päckchendekoration & Co.

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Das Material ist schnell besorgt. Man greife in die Restekiste, diesmal aber in die mit Wolle für die niedlichen Puschelchen. Am besten eignen sich die dünneren Garne, etwa um die Nadelstärke 3 herum.

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Die Sterne schneiden wir aus Folie aus. Möglicherweise schlummern schon irgendwo Schutzhüllen für Briefe oder CDs. Ansonsten hält der Schreibwarenhandel eine ganze Anzahl brauchbarer Artikel aus bunten, glänzenden, transparenten Plastikfolien, wie Akten- oder Sichthüllen, Register, Schnellhefter, Eckspanner usw. bereit, die man zweckentfremden kann.

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Die Woll- und Folienfarben sollte man aufeinander abstimmen. Und: Soll das Sternensortiment lustig-bunt oder lieber elegant-uni werden?

Als nächstes benötigt man noch eine Pappschablone (Karton von etwa Postkartenstärke) für die sechszackige Sternform.

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Meine Sterne haben einen Durchmesser von 8 cm und sind damit auf die Machart der Mini-Pompons abgestimmt.

Das Muster zum Kopieren steht als pdf zum Download bereit: Stern

Alle, die selbst einen Stern mit sechs Zacken konstruieren möchten, verfahren so: Am einfachsten bestimmt man zunächst die Eckpunkte für ein Sechseck, und zwar mit Zirkel, Lineal und Bleistift. Auf die Rückseite einer Verpackung (z.B. von Pralinen oder Tabletten, da passt die Kartonstärke meist ganz gut) mit dem Zirkel einen Kreis mit einem Radius von 4 cm zeichnen. Den Zirkel nicht verstellen und irgendwo auf der Kreislinie einstechen und wieder einen Kreis schlagen. Wir benötigen lediglich die Schnittpunkte. Dort erneut einstechen und die nächsten Schnittpunkte einzeichnen. Der Mathematicus nennt dies ‘den Radius sechsmal auf der Kreislinie abtragen’.

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Nun braucht man Lineal und Bleistift. Verbindet man die sechs Schnittpunkte mit einer fortlaufenden Linie, erhält man ein Sechseck. Verbindet man die Schnittpunkte mit Linien in Form von zwei entgegengesetzt übereinanderliegenden gleichseitigen Dreiecken, erhält man die Sternform.

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Uns fehlt nun noch die kleine innere Öffnung. Dazu den Zirkel auf einen Radius von 0,6 cm einstellen, nochmals in den Kreismittelpunkt einstechen, den kleinen Kreis zeichnen.

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Stern und Öffnung ausschneiden. Fertig ist die Schablone.

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Neben Schablone und Folie legt man noch die folgenden Utensilien bereit:
Allzweckschere, Kugelschreiber und Klebefilm, um die Foliensterne anzufertigen.
Und dann noch farblich passende Wolle und Nähgarn, eine scharfe Handarbeitsschere und eine Gabel für den nächsten Schritt.

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Als nächstes geht es ans Ausschneiden der Sterne aus den bunten Folien. Die Schablone auf die Folie legen und über eine Zacke hinweg mit einem kleinen Stück Klebestreifen festkleben, damit nichts verrutscht. Den kleinen Ring für die Öffnung in der Mitte einzeichnen. Folie und Schablone festhalten und erst die grobe Form, dann genau an den Kanten des Kartons entlang die Sternform ausschneiden. Achtung: Erst zuletzt die Stelle mit dem Klebestreifen ausschneiden, denn nun fallen Schablone und Folie wieder auseinander. Und zum Schluss noch die mittlere Öffnung ausschneiden.

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Jetzt kommen Gabel, Wolle und ein farblich passendes Nähgarn zum Einsatz. Vom Nähgarn einen etwa 35 cm langen Faden abschneiden, in der Hälfte doppelt legen und in den Zwischenraum zwischen den mittleren Gabelzinken einführen, wieder eine Hälfte nach vorn und eine Hälfte nach hinten legen.

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Die Nähfadenenden zusammen mit der Gabel und dem Anfang des Wollfadens festhalten. Mit der anderen Hand den Wollfaden ein-, zweimal um die inneren Zinken schlingen und dann …

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… den Wollfaden rund um alle Gabelzinken wickeln, nicht zu fest, aber auch nicht zu lose …

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… bis sich ein kleines Päckchen von Windungen gebildet hat.

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Wie viel das genau ist, hängt auch von der Stärke des Wollfadens ab, aber man findet ganz schnell heraus, wie viel man für die Mini-Bommeln benötigt. Bei flauschigem Garn, wie z.B. Mohair, braucht man etwas weniger und der Puschel wird trotzdem schön füllig.

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Um die Woll-Schlingen zu fixieren, werden die Nähfadenenden miteinander verknotet. Dazu führt man die untere Hälfte wieder durch den mittleren Zwischenraum der Zinken und verknotet zunächst nur lose und nur einmal.

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Den Knoten mit dem Finger festhalten und …

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… mit der anderen Hand die Woll-Schlingen vorsichtig von der Gabel schieben und die Gabel herausziehen.

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Die erste Knotenschlinge festziehen, mit einem Finger festhalten und die zweite Schlinge des Knotens ausführen. Je fester der Knoten sitzt und das ‚Päckchen’ zusammenhält, desto besser.

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Nun wird die eine Hälfte des Wollschlingen-Päckchens durch die kleine mittlere Öffnung des Foliensterns hindurchgezogen.

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Dazu mit der einen Hand die andere Hälfte gut festhalten.

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Während die ersten Schlingen von selbst hindurchrutschen, ist danach etwas Fingerfertigkeit und Gefühl in den Fingerspitzen gefragt.

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Wenn schliesslich die Woll-Schlingen auf beiden Seiten des Foliensterns gleichmässig verteilt herausschauen ..

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… ist der spannende Moment gekommen: Die Schlingen werden in der Mitte aufgeschnitten …

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… et voilà: das Puschelchen entfaltet sich. Dazu leistet eine Stickschere gute Dienste. Sie muss aber scharf sein, denn mit einer stumpfen Schere zieht man ganz leicht die kurzen Fädchen heraus.

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Erst die eine Seite bearbeiten, dann umdrehen und …

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…. dann die Schlingen auf der anderen Seite aufschneiden.

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Auch die Nähfadenenden vom Knoten kürzen.

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Nun schneidet man die Pompons beidseitig in eine halbkugelige Form zurecht …

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… sticht an einer Sternspitze einen Silber- oder Goldfaden als Aufhänger durch, verknotet diesen und fertig ist der neue Stern.

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Legt man den Folienstern unter die Nähmaschinennadel und betont mit einer Stepplinie aus Metallicgarn die Kontur, erhält man eine Variante mit einem gewissen Glamour-Faktor.

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Ich habe dazu Mettler Metallic Silber, No. 40 als Ober- und Unterfaden genommen, die Oberfadenspannung meiner Aurora 440 QE auf 5 eingestellt, den offenen Stickfuss Nr. 20 eingesetzt, die Nadelposition ganz nach rechts verschoben und mit der Nadelstopp-Taste die Nadelposition ‘unten’ eingestellt, um in den Ecken korrekt die Nährichtung wechseln zu können. An der Geradsticheinstellung nichts verändern und erstmal eine Probe auf einem Folienrest nähen. Die Naht soll von beiden Seiten perfekt aussehen. Bei Bedarf die Fadenspannung korrigieren. Obwohl die glatte Folie nur aus einer Lage besteht, steppt meine BERNINA die Umrisslinie problemlos ab.

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Für den Aufhänger zu Beginn der Ziernaht 20 cm lange Fadenenden hängen lassen und den Folienstern an den Kanten rundherum absteppen, am Ende wieder 20 cm Fäden herausziehen und dann erst abschneiden. Die Aufhängefäden knapp über der Spitze miteinander verknoten, nach Wunsch kleine Glasperlchen auffädeln, nochmals verknoten. Nun noch die Puschelchen wie oben beschrieben anfertigen und ab sofort ist der neue Baumschmuck einsatzbereit.

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Viel Spass beim Anfertigen, Schmücken oder Verschenken und eine fröhliche Advents- und Weihnachtszeit!

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Idee, Ausführung und Fotos: © 2014 Gudrun Heinz. Die kommerzielle Nutzung ist nicht gestattet.

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