Ihr seid noch auf der Suche nach einer schönen Geschenkidee für die Oma, den Onkel, die Nachbarin, den Papa, den Freund oder die Freundin? Es sollte etwas sein, das ihr selbst genäht habt? Von mir bekommt ihr hier die Anleitung, wie ihr im Nu ein Paar Ofen- bzw. Grillhandschuhe nähen könnt. Ich persönlich würde mich jedenfalls sehr über ein neues Paar freuen, sehen meine doch mittlerweile so aus, als wären sie selbst schon einmal mitgebacken worden.
Nähanleitung Ofenhandschuhe
Zubehör:
- Stift, ein Blatt Papier in DinA4 und eine Hand für die Schablone
- hübsche Webware für die Oberseite (z.B. Leinen, Jeans oder Canvas)
- Futterstoff für die Innenseite
- eine temperatur-isolierende Einlage oder Thermolam
- aufbügelbares Vlies zum Verstärken des Futters, falls euer Stoff eher dünn ist
- Webband, (Gummi-) Kordel oder Stoffreste für die Aufhängelaschen
- alternativ Schrägband zum Versäubern der Unterkante
1. Schablone erstellen
Legt eure Hand (oder irgendeine andere) auf ein DinA4-Blatt Papier und malt einmal großzügig drum herum. Ich habe die komplette Länge des Blattes ausgenutzt. Solltet ihr schon einen gut sitzenden Ofenhandschuh besitzen, könnt ihr diesen auch als Vorlage verwenden. Schneidet die Schablone aus.
2. Oberstoff mit Einlage verbinden
Den Oberstoff mit der linken Seite auf die Einlage oder das Thermolam stecken…
…und beide Lagen miteinander verbinden. Ich habe hierzu den Obertransportfuss # 50 mit der Quiltsohle verwendet und diagonale Streifen aufgenäht. Mit Hilfe des Kantenlineals (rechts) erhält man passgenaue regelmäßige Abstände zwischen den Nähten.
Man könnte die Lagen aber auch frei Hand verbinden, einen hübschen Zierstich verwenden oder statt diagonaler Linien ein Rautenmuster (wie bei Bernadettes Anleitung für eine Reiterweste) aufnähen. Der Kreativität sollen hier keine Grenzen gesetzt sein.
3. Außenhandschuh nähen
Nun wird der fertig verbundene Oberstoff rechts auf rechts gelegt und die Schablone auf den Stoff (Einlage/Thermolam) übertragen. Wenn man die Handschuhe mit Aufhängelaschen versehen möchte, sollte man diese nun zwischen die aufeinanderliegenden rechten Stoffseiten legen. Die Lasche (ich habe Webband genommen) in der Mitte falten und mit den offenen Enden ein Stück über die Nahtlinie legen (geschlossene Lasche zeigt zum Daumen). Am besten nicht zu weit an die Handschuhöffnung, damit später noch Platz für die Versäuberung der Unterkante (am Handgelenk) ist.
Alles gut feststecken und beide Lagen zusammennähen. Am Handgelenk muss der Eingriff natürlich offen bleiben. Im Anschluss den Handschuh ausschneiden. Ich benutze hierfür eine Zackenschere. Man kann aber auch im Abstand von ca. 0,7 cm zur Nahtlinie ausschneiden und anschließend kleine Kerben einschneiden. So legt sich der Stoff nach dem Wenden schön um die Rundungen.
Handschuh wenden
4. Futter-Handschuh nähen
Jetzt wird das Handschuhfutter fertig gestelt. Sollte euer Innenstoff nicht sehr dick sein, solltet ihr ihn nun mit einer aufbügelbaren Einlage verstärken. Anschließend legt ihr den Futterstoff rechts auf rechts aufeinander und übertragt wieder eure Schablone auf die linke Stoffseite. Wenn ihr die Handschuh-Unterseite (dort, wo man hineingreift) später mit Schrägband versäubern wollt, müsst ihr nichts beachten.
ACHTUNG! Wenn ihr zum Versäubern der unteren Handschuhkante den Innenstoff um den Außenstoff legen wollt (so wie ich), müsst ihr das Futter nun an der Unterseite gut 3cm länger zuschneiden.
Jetzt die Futterstoffe an der aufgezeichneten Linie zusamennähen und am Eingriff wieder offen lassen. Ausschneiden (Zackenschere oder Kerben) und diesmal nicht wenden.
5. Handschuhe verbinden
Der Innenhandschuh wird nun links auf links in den Außenhandschuh geschoben.
Wenn ihr kein Schrägband für die Versäuberung der unteren Kante verwenden wollt, sollte nun das Futter unten herausschauen (ihr habt es ja länger zugeschnitten). Dieses nun einmal einschlagen und um die Kante des Außenhandschuhs legen.
Schön feststecken und einaml rundherum festnähen (z.B. mit einem hübschen Zierstich).
Alternativ kann man die Unterkante auch mit einem passenden Schrägband versäubern. Hierbei kann euch der Bandeinfasser #87 oder #88 behilflich sein, der von Birgit in diesem Beitrag vorgestellt wird.
Jetzt seid ihr fertig mit eurem (unisex-) Last-Minute-Geschenk!
Vielleicht konnte ich ja dem ein oder anderen mit meiner Anleitung helfen und eine Anregung bieten, noch ein schnelles Geschenk zu nähen. Sollten Fragen auftreten, könnt ihr mich gern kontaktieren oder auch hierzu die Kommentarfunktion nutzen.
Ich wünsche euch frohe und besinnliche Festtage und einen guten Start ins neue Jahr.
Eure Paola
Weitere Geschenkideen zum selber Nähen hier im Blog
Noch mehr Nähanleitungen mit Geschenkideen? Kein Problem! Auf unserer Übersichtsseite findet ihr zahlreiche weitere Tutorials für elegante, witzige, nützliche oder ausgefallene Präsente: Geschenkideen zum selber Nähen – Anleitungen im BERNINA Blog.
Vielen dank für die gute Nähanleitung
Mit dem Futter wer eine gute Idee, danke
Hallo,ich brauche auch dringend ein paar neue Ofenhandschuhe. Bin aber unsicher, da ich in mehreren Foren schon gelesen habe, dass man Thermolam 2lagig verwenden soll. Hier ist es nur 1lagig verarbeitet oder? Gibt es da Erfahrungswerte? Herzlichen Dank vorab für die Rückmeldung.Martina
Kommt immer drauf an ob du noch ein weiteres Futter verwendest.
Sehr schön und was kommt noch von euch
Danke für die tolle Anleitung! Ich gebe mich mit meiner Oma ans nähen, meine Mutter wird sich bestimmt über das Wheinachtsgeschenk freuen!
Hallo Anna,
Dann wünsche ich euch viel Spaß beim gemeinsamen Nähen.
Viele liebe Grüße
Paola
Danke für die gute Anleitung, zwei sind schon fertig als Nikolausgeschenk. Anstelle von Stiefel passt auch hier noch etwas zum Naschen hinein!
Eine hervorragende Idee, die Handschuhe zum “Stiefel” umzufunktionieren.
Vielen Dank für den lieben Kommentar.
Paola
Paola
Hallo Angela,
das freut mich sehr 🙂
Jetzt bin ich aber neugierig, was sind denn Futtgen?
Liebe Grüße und die besten Wünsche für das neue Jahr.
Paola
Hallo Paola, vielen Dank für die Anleitung der Ofenhandschuhe. Sie kam gerade noch rechtzeitig zum Futtgenbacken mit meiner Enkelin.
Ein frohes Neues Jahr wünscht Angela