Das Punch Tool war schon lange auf meiner “to do”-Wunschliste. Allerdings dachte ich, es sei kompliziert, die Maschine entsprechend einzustellen, weshalb das Projekt ruhte. Zwischen den Jahren hatte ich dann die Zeit und Muße, mich diesem Projekt zu widmen und stellte fest, wie einfach es doch ist. Es müssen nur ein paar Dinge umgestellt werden, was nicht länger als 3 Minuten dauert und dann kann es losgehen.
Im Punch Tool Set sind ein spezieller Fuß, eine Einfädelhilfe, eine Stichplatte, eine Fadenführung für Zierbänder oder ähnliches und eine Filznadel für die Nähmaschine enthalten.
Diese Set zum Nadelfilzen kann auf alle BERNINA Nähmaschinen verwendet werden, die mit einem Rundlauf-Greifer ausgestattet sind.
Es gibt auch eine Version für Nähmaschinen mit CB-Greifer: Hier der Link zur Produkteinformation.
Zu beiden Versionen des Punch Tool Sets findet Ihr auf Youtube praktische Video-Anleitungen:
Bei der BERNINA 750 QE müssen folgende Einstellungen geändert werden:
- Zuerst unter Einstellungen den Fadenwächter ausschalten.
2. Dann unter Einstellungen die Verknotung und den automatischen Fadenabschneider ausschalten.
3. Anschließend den Stickmodus/Transporteur versenken.
4. Dann den Greifer komplett rausnehmen und die Klappe offen lassen.
5. Stichplatte durch die entsprechende des Punch Tools ersetzten.
6. Die Filznaden einsetzen. In die Halterung können drei Filznadeln eingesetzt werden.
7. Abschließend noch den Punch-Tool-Fuß reinsetzen.
Dann sind alle Vorbereitungen abgeschlossen.
Allgemeines zur Technik des Trockenfilzen mit der Nadel:
Fürs Trockenfilzen benötigt man Wolle, sogenannte Rohwolle (siehe Bild unten), und die speziellen Filznadeln. Auf diesen Nadeln befinden sich Zacken bzw. Rillen, mit deren Hilfe die Wollfasern eingehakt und untereinander verwoben werden.
Ohne Maschine kann man die Wolle auf einer Schwamm- oder Schaumstoffoberfläche auslegen. Dann die Wolle immer wieder durchstechen. Je näher die Stiche zueinander liegen, desto dichter werden die Fasern verflochten und ergeben eine stabilere Form.
Rohwolle
Beim Filzen mit der Nähmaschine benötigt man einen Stoff als Untergrund. Dafür eignet sich Walk und Filz sehr gut. Ansonsten ist es analog zum Trockenfilzen mit der Hand. Nur mit dem Vorteil, nicht händisch durchstechen zu müssen, sondern dass die Maschine dies übernimmt. Dadurch kann man sich voll und ganz auf das Modellieren konzentrieren.
Am besten am Anfang erst mal ein Probeläppchen verwenden, um ein Gefühl für die Technik zu bekommen.
Für die Flötentasche habe ich meinen geliebten Taschenfilz verwendet.
Folgendermaßen bin ich vorgegangen:
- Zuerst habe ich mir ein Motiv überlegt. Bei uns war recht schnell klar, dass es ein Wikinger sein soll.
2. Dabei kam mir die Idee, den Bart und die Hörner über die Flötentasche hinaus zuzuschneiden.
3. Die Rückseite habe ich inklusive Klappe an einem Stück ohne Hörner und Bart zugeschnitten.
4. Mit Hilfe eines Trickmarkers habe ich mir das Gesicht auf dem Filz markiert.
5. Bei den Hörner habe ich etwas Rohwolle auf die Markierung gelegt und mit Hilfe der Maschine hat sich die Wolle mit dem Taschenfilz verbunden.
6. Anschließend habe ich den Bart gefilzt.
7. Später dann Helm und Gesicht.
8. Zum Schluss die Nase.
9. Damit die Einstiche der Nadeln nicht zu sehr zu sehen sind, rubble ich mit dem Finger über die gefilze Fläche ähnlich dem Nassfilzen.
10. Zum Schluss habe ich mit Hilfe des Freihandstickfuss # 24 die Form umnäht. Dies kann auch mit dem BSR-Fuß gemacht werden. Gerne verwende ich für das Nähen einen dunklen Faden schwarz oder braun, dadurch bekommt das Gesicht eine Tiefenwirkung.
Zusammennähen der Flötentasche:
Dafür die Rückseite inklusive Klappe und Vorderseite mit Wikingergesicht sowie einen 1,5 cm breiten Streifen als Schlaufe ringsum zusammen nähen. Fertig!
0 Antworten