Mittlerweile sind in allen Bundesländern die Osterferien vorbei, bei uns gehen die Kinder jetzt schon wieder seit zwei Wochen zur Schule.
Auch in diesen Ferien waren unsere Kinder-Nähkurse wieder sehr beliebt und alle Termine ausgebucht. Die Kurse gehen über mehrere Tage und dauern jeweils 3 Stunden.
Das ist genügend Zeit für den Nachwuchs, ein kleines Projekt -wie ein Stoffkörbchen zum Beispiel- in aller Ruhe anzufertigen. Während einige Kinder für das Zuschneiden und Nähen etwas länger brauchen, sind andere Kinder schneller fertig, und es bleibt noch ein wenig Zeit für eine Kleinigkeit. Ein Schlüsselanhänger oder ein kleiner Untersetzer für die Tee- oder Kaffeetasse ist dafür zum Beispiel gut geeignet.
Als mir vor einiger Zeit aber eine Dame die Knopfsammlung ihrer verstorbenen Tante brachte, kam ich auf die Idee, mal ein Lesezeichen zu nähen, wie ich es irgendwo im Netz gesehen hatte.
Den Kinder hat das auch gut gefallen, und so entstanden gleich ein paar tolle Exemplare, die hoffentlich auch dafür sorgen werden, dass die Kinder regelmäßig in ihre Bücher schauen. Außerdem lassen sich so nicht nur prima ein paar Stoffreste verarbeiten, auch Wachstuch, Filz, Papier oder SnapPap, selbst Leder kann hier verwendet werden.
Kleine Anfänger lernen so:
- gerade Nähte und Ecken nähen
- über dickere Stellen nähen
- Stoffe wenden
- Wendeöffnung schliessen
- Litzen aufnähen
- Knopf annähen
- Zierstiche geduldig aufnähen
Für ein Lesezeichen braucht man:
- Ein paar Stoffreste oder andere Materialien
- evt. etwas Bügeleinlage, z. B. S320 oder H250
- flaches Gummiband, Haargummi oder Lochgummi, ca. 15-20 cm
- einen Knopf
Und so wird das Lesezeichen genäht:
Die Stoffreste werden nach Belieben zu einem Stück zusammengefügt, natürlich kann man auch nur ein Stoffstück verwenden.
Dann wird das Stoffstück zugeschnitten: z.B. 2 Streifen á 6 x 40 cm. Die Einlage wird um die Nahtzugabe von 1 cm kleiner zugeschnitten, also 4 x 38 cm. Einlage auf eine Seite des Stoffes bügeln. Jetzt an einer der kurzen Seite das Gummiband feststecken und knappkantig annähen.
Die beiden Teile rechts auf rechts zusammenstecken und rundherum zusammen nähen. Dabei ab einer langen Seite eine Wendeöffnung von ca. 5 cm lassen. Die Ecken schräg abschneiden und wenden. Mit dem Bügeleisen schön plätten.
Nach Belieben jetzt den Rand einmal mit einen Gerad- oder Zickzackstick absteppen. Dabei wird auch die Wendeöffnung geschlossen. Wer eine Maschine mit schönen Zierstichen hat, kann diese auch wunderbar aufnähen – die Kids lieben das! Gut, dass die Bernette keine Ohren hat, das freudige Gequietsche der Mädels ist manchmal ganz schön laut! Alternativ kann man noch Webbänder, Zackenlitzen oder Spitze aufnähen.
Jetzt fehlt nur noch der Knopf, und dann ist das schöne Stück auch schon gleich fertig.
Viel Spaß beim Nähen,
Christiane
P.S.:
Bei Leder, Wachstuch, Filz (je nach Stärke), Papier oder SnapPap wird das Lesezeichen ohne Einlage verarbeitet. Naturgemäß lassen sie diese Materialien schwer oder gar nicht wenden (bei Wachstuch in dieser Breite ist es die Pest!), weshalb sie entweder einfach genommen, oder links auf links abgesteppt werden, das Gummiband wird dann zwischengefasst.
Tolle Idee! Wie viel Zeit planst Du dafür ein, meine Anfänger sind ja nicht sooo schnell…. ich denke 1/2 Stunde mindestens, oder?
Das hängt natürlich ein wenig vom Geschick, aber auch vom Material ab. Eine halbe Stunde ist bei Stoff realistisch, mit SnapPap geht es auch schneller 🙂
Total schick! Danke für die Idee!
Liebe Grüße,
Bernadette
Danke Dir, gern geschehen!