Kreative Artikel zum Thema Nähen

Im Gespräch mit Anna von einfach nähen

An der diesjährigen Fachmesse für Handarbeit und Hobby in Köln, kurz h+h, haben wir Anna von einfach nähen an unserem Messestand getroffen. Seit zwei Jahren leitet sie ihr eigenes Näh-Atelier „einfach nähen“ in Münster. Dort bietet sie Nähkurse für Anfänger und Fortgeschrittene an. Wir wollten Anna genauer kennenlernen und haben uns mit ihr unterhalten.

Durch dein Auftreten wirkst du auf uns sehr spontan, lebensfroh, und humorvoll. Liegen wir mit unserer Einschätzung richtig – wie würdest du dich selbst beschreiben?

Ganz nach meinem persönlichen Motto “Keine Ahnung, ob ich das kann, ich mach es einfach”, probiere ich gerne Dinge aus und habe keine Angst vor Neuem. Ich habe aufgehört, mein Leben in allen Einzelheiten zu planen – denn meist kommt es eh anders, und es entstehen ganz wunderbare Dinge, mit denen man vorher so nicht gerechnet hat. Grundsätzlich bin ich ein sehr offener Mensch, nehme vieles mit Humor, bin manchmal etwas ungeduldig und liebe das Meer.

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Durch deine Arbeit im eigenen Nähatelier spielt das Nähen sicher eine sehr große Rolle in deinem Leben. Deshalb interessiert uns besonders: Wie bist du zum Nähen gekommen? 

Mein erstes Projekt war ein Rucksack, den ich aus einem alten Postsack zusammen mit meinem Papa genäht habe. Da war ich etwa zwölf oder 13 Jahre alt. Später habe ich mir die Nähmaschine meiner Oma geschnappt und seine alten Hosen enger genäht. Die haben natürlich vorne und hinten nicht gepasst, aber ich war stolz wie sonst was. Ich habe einfach rum experimentiert, mir z.B. aus Pannesamt in lila und silber ein Abendkleid genäht – ohne Schnittmuster, einfach so lange dran rumprobiert, bis es so gepasst hat, wie ich es wollte. Erst viel später habe ich erfahren, dass meine Großeltern gelernte Schneider waren. Sie haben allerdings nicht lange in ihrem Beruf gearbeitet, deswegen wusste ich das lange Zeit gar nicht. Mit Schnittmustern habe ich dann erst viel später gearbeitet und klassisch mit Kindersachen angefangen.

Das Hobby hat mich dann nicht mehr losgelassen. Insoweit nimmt das Nähen mittlerweile einen sehr großen Platz in meinem Leben ein, und ich finde es total klasse, Kleider nicht von der Stange kaufen zu müssen, sondern mir meine Sachen so zu nähen, wie sie mir gefallen.

Wie ist dein Nähatelier entstanden und welche Rolle spielt der Name “einfach nähen”?

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Die Nähwerkstatt “einfach nähen” habe ich im April 2015 eröffnet. Ich war damals ziemlich unzufrieden mit meiner Anstellung. Auf die Frage meines Mannes, was ich denn lieber machen würde, sagte ich ganz spontan “einfach nähen”. So war der Name da und der Plan, zunächst Nähkurse am Wochenende anzubieten. Als die ersten Ideen dazu Form annahmen, bekam ich aus heiterem Himmel meine Kündigung, und wir haben dann entschieden, es komplett mit der Nähwerkstatt zu versuchen. Es sollte einfach so sein.

Den Namen “einfach nähen” kann man doppelt lesen: Einmal, dass man es einfach machen soll, ohne groß darüber nachzudenken. Aber auch, dass es gar nicht so kompliziert ist, wie es manchmal auf den ersten Blick erscheint. Genau das versuche ich auch in meinen Kursen und Videos zu zeigen. Sicher ist nicht immer alles nach Schneiderinnung fachlich korrekt, den Anspruch habe ich auch gar nicht. Häufig gibt es eine einfache Variante, die für den Hobbybereich völlig ausreichend ist. Viele von uns sind Mamas und haben dadurch weniger Zeit zum Nähen. Es gibt aber ein paar Tricks und Helferlein, die das Nähen “mutti-tauglich” machen, d.h. möglichst viel in der kurzen Zeit, die man zwischen “Kinder sind endlich im Bett” und selber schlafen gehen hat, zu schaffen, und zwar mit einem vorzeigbaren Ergebnis.

Verrätst du uns, was du am liebsten nähst und auch den Grund wieso – oder hast du vielleicht sogar ein Lieblings-Schnittmuster oder -Projekt?

Am liebsten nähe ich Klamotten, einen bestimmten Lieblingsschnitt habe ich nicht. Die ersten anderthalb Jahre habe ich an vielen Probenähen teilgenommen und dadurch auch sehr viel gelernt. Mittlerweile nähe ich aber (fast) nur noch das, was ich tatsächlich brauche und mir gefällt. So entstehen auch Ideen für meine Videos: Ich brauchte dringend einen neuen Bikini – also habe ich etwas getüftelt und festgestellt, dass das auch ohne Schnittmuster gar nicht so schwer ist. Dadurch ist eine kleine Mini-Video-Serie entstanden mit Triangelbikini, Bandeau, Tankini und Badeanzug. Außerdem teste ich gerade mit ein paar Mädels an einem Oberteil für Frauen mit schweren / großen Brüsten, die viel Halt brauchen. Insoweit kann man sagen, dass Bademode gerade mein Lieblings-Nähprojekt ist.

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Seit ein paar Wochen hast du die neue bernette 35 in deinem Nähatelier stehen und konntest unter anderen durch deine Videos (Videolinks unten aufgeführt) die Nähmaschine nun schon sehr gut kennen lernen. Welche Erwartungen hattest du an die neue b35 und wurden diese auch erfüllt?

Die b35 soll vor allem meinen Nähanfängern als Einsteigermodell dienen. Ich bin kein großer Fan von den Discountermaschinen, auch wenn der Preis auf den ersten Blick unschlagbar ist. Man bekommt aber auch die entsprechende Qualität zum billigen Preis. Das Argument der Anfänger ist meist “ich weiß ja nicht, ob das Nähen mir überhaupt Spaß macht, deswegen möchte ich nicht so viel Geld ausgeben”. Diese Einstellung ist nachvollziehbar, aber leider kann das zu sehr viel Frust führen und einem den Einstieg schnell verderben. Ein Nähanfänger aber ist gerade am Anfang noch mit so vielen anderen Dingen beschäftigt, dass regelrecht Panik ausbricht, wenn ständig der Faden reißt oder die Maschine einfach nicht das macht, was sie soll. Dann wird häufig alles in die Ecke geschmissen, nur weil die Technik versagt, obwohl einem das Nähen vielleicht sehr viel Spaß machen würde.

Die b35 kann zwar preislich nicht ganz mit den Discounter-Maschinen mithalten, aber das Preis-Leistungsverhältnis finde ich top. Die Maschine macht was sie soll, hat enorm viel Leistung, sodass auch mehrere Lagen Stoff keine Probleme bereiten, und ist nicht mit unzähligen Programmen oder Schnickschnack bestückt. Auch das finde ich wichtig für den Nähanfänger, weil er sich erstmal auf die Basics konzentrieren sollte. Unzählige Zierstiche oder die vielen Möglichkeiten einer Computer-basierten Nähmaschine lenken meiner Meinung nach am Anfang zu sehr ab.

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Videos zur bernette 35 findet Ihr unten aufgeführt sowie auf Annas Youtube-Kanal, in denen sie Euch die Maschine vorstellt und ein Nähprojekt dazu zeigt.

Tutorial für eine Umhängetasche:

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In nächster Zeit werden weitere Videos mit der neuen bernette 35 folgen. Also bleibt am Ball, es lohnt sich ab und zu einen Blick auf ihren Youtube-Kanal www.youtube.com/einfachnahen zu werfen!

Mehr Informationen zu Anna von einfach nähen findet ihr auch auf ihrer Website www.einfach-naehen.de oder auch auf ihrer Facebook-Seite www.facebook.com/einfachnaehen

Verwendete Produkte:
bernette 35
bernette 35

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