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fast wie geplant, reloaded: Vorhang

Beschreibung

Passend zu meiner selbst genähten Deckenleuchte sollte ein neuer Vorhang mein Schlafzimmer schmücken. Früher hingen rechts und links des Fensters rote Schals, die allerdings zu nichts nütze waren, da das Fenster über einen Rolladen verfügt. Diesmal sollte es etwas lichtdurchlässiges werden.
Eigentlich sollte das Teil 1,5 x so breit wie das Fenster und deutlich länger werden. Mehr Breite als jetzt gab der rohweiße Organza aus meinen Beständen nicht her, und in der Länge habe ich mich schlicht vermessen, weil ich nicht bedachte, dass das Zentimetermaß, im Gegensatz zum Zollstock, nur 1,50 lang ist. Ist aber aus Sicht des Heizkörpers sicherlich ok. Verwendet habe ich zudem Reste vom blauen Taft und vom gelben bestickten Organza, die ich für die Deckenleuchte verarbeitet hatte, sowie Organza, der je nach Lichteinfall blau/braun changiert.
Um nicht noch mehr Länge und Breite zu verlieren, beschloss ich, Goldborten aus meinem Bestand an den Seiten und der Unterkante aufzunähen. Dies musste von der Rückseite her geschehen, weil ich so ohne Stecken und Heften gute Sicht hatte. Ich verwendete als Unterfaden 40er metallic-Machinenstickgarn und als Oberfaden Overlockgarn. Das ging überraschend gut, obwohl bei der B710 die Unterfadenspannung ja nicht eingestellt werden kann. Lediglich an der oberen Kante, die ich nach 2fachem Umbügeln steppte, erzielte ich einen hübschen Kräuseleffekt. Hier hätte es vermutlich einer Unterlage bedurft.
Der Elefant liess sich aus Taft/Organza mit Ranken geschichtet problemlos ohne Unterlage auf den Organza applizieren. Warum ich ihm Zehennägel designt habe, die ich ohnehin nicht freischneiden konnte, weiß ich nicht.
Die Anregung für das Muster der Quadrate, die im oberen Drittel schweben, habe ich von Renate K.’s Kinderspielteppich ( https://blog.bernina.com/de/user-gallery/kinderspielteppich/ ). Sie bestehen aus Taft und Organza mit Ranken; darüber liegt eine Schicht des changierenden Organza. Eigentlich wollte ich den changierenden Organza um die genähten Quadrate umbügeln und alle mit Hexenstich festnähen. Das Umbügeln gestaltete sich jedoch schwierig, da der Organza heftigen Widerstand leistete. Vom Versuch mit höherer Temperatur habe ich eingedenk meiner Erfahrungen beim Nähen der Deckenleuchte abgesehen. Also habe ich bei jedem Quadrat die Kanten entsprechend meinen Bügelversuchen umgeheftet, wozu ich sicherheitshalber wasserlösliches Heftgarn verwendete. Das Aufnähen mit Hexenstich gestaltete sich als unerwartet schwierig. Zum einen habe ich keine Ahnung, ob und wie man mit Hexenstichen um eine Ecke kommt, und zum anderen ergab eine grobe Schätzung, dass ich mit dieser Methode mindestens 3 Tage damit beschäftigt gewesen wäre, die 12 Quadrate anzunähen. Also wurden diese überwiegend ganz simpel aufgenäht.
Die freien Flächen zu beiden Seiten des Elefanten sollten mit ähnlichen Ornamenten belebt werden, wie ich sie auch bei der Deckenleuchte verwendet habe. Ich erstellte mir eine Vorlage und zeichnete diese mit wasserlöslichem blauen Stift auf dem Organza nach. Um nicht schon wieder zu applizieren, nähte ich mit Fuß #22 ein Seiden-Handstrickgarn aus meinem Bestand auf. Natürlich sollte das nur mit Spannen wieder ohne Unterlage funktionieren, tat es aber eher nicht. Auf dem Detailbild ist zu erahnen, wie ich die Stoffmassen durch die Maschine schieben musste. Abgesehen davon, dass die blaue Markierung überwiegend zur zu erahnen war: Warum es unbedingt spiralige Ranken sein mussten… Die einzige Unterlage, die meines Erachtens sicher funktioniert hätte, wäre ein auswaschbares Stick-Klebvlies gewesen, welches ich nicht hatte. Die Reste sowohl von aufbügelbarem Stickvlies (hätte vermutlich ohnehin wegen nicht ausreichender Aufbügeltemperatur nicht gehalten) als auch normalem Stick-Klebvlies hätte ich vermutlich nicht unfallfrei entfernen können. Die Ranke unter dem Elefanten besteht aus Fransen-Strickgarn. Der Versuch, es gegen den Strich aufzunähen, um die Fransen mit dem leichten Zickzack nicht alle festzunähen, erwies sich als blödsinnig. Die Fransen verhakten sich im Fuß, und mit einer Sticknadel aus der Naht ziehen musste ich sie trotzdem.
Warum der Elefant nicht wie geplant in der Mitte des Vorhangs gelandet ist entzieht sich meiner Kenntnis. Das Rankenmuster ist jedenfalls symmetrisch, daher war rechts der Abstand zum Rand breiter als links. Zum Ausgleich habe ich rechts von oben nach unten noch einen Streifen Fransengarn aufgenäht, diesmal aber mit dem Strich 🙂

Kommentare zu diesem Artikel

5 Antworten

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  • NadineL BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

    Vielen Dank für den Beitrag.
    Ich bin auch gerade dabei die Vorhangfrage zu klären.
    Ich bin gerade am Überlegen, ob es Stil hat eine Art Bühnenvorhang zu kaufen, also so einen großen, blickdichten. Ich weiß, das ist vermutlich nicht jedermanns Sache, aber ich glaube, das kann cool werden.

  • Renate K. BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

    Liebe Annette
    Ich habe ja geahnt, dass sich Dein Vorhang unter der Hand entwickeln wird. Die Kontraste sind stark und überraschend: so ein massiger Elefant zwischen zartesten Ranken und zackige Geometrie auf durchscheinendem Organza – man hat gerade ein Weilchen zu tun, bis man mit den Augen durchspaziert ist.
    Vielen Dank für den Einblick in die Entstehungsgeschichte!
    Ich grüsse Dich freundlich, Renate.

    • Annette BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

      Guten Morgen Renate,
      vielen Dank für Deinen Kommentar! Und nochmals vielen Dank für die Inspiration für die Gestaltung meiner “Kästchen”. Die kam gerade zur rechten Zeit, als ich überlegte, wie ich eine farblich passende Verbindung zwischen Vorhang und Deckenleuchte herstellen könnte 🙂
      Liebe Grüße Annette.

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