Beschreibung
Als ich vor einigen Wochen ein Paket mit interessant eingeschnittenen Pappestücken als Füllmaterial bekam, wusste ich sofort, dass diese zum Entsorgen viel zu schade sind. Und da ich von Hopfengärten umgeben bin, war es für mich naheliegend, mir einen Eingangsbereich-Herbstzauber mit Hopfen zu basteln.
Abgeerntete Hopfengärten an sich haben für mich, abgesehen davon, dass auch ich jetzt leicht erkennen, ob sich aus Sicht meines Hundes jagdbares Wild darin aufhält, keinen besonderen Reiz: Nackte sehr hohe Holzstangen, in luftiger Höhe mit Drähten verbunden, die verwühlter Erde stecken. Wenn jedoch die Sonne im richtigen Winkel auf die Drähte scheint, die Landschaft dahinter im Dunst verschwindet und ich mir die Erde wegdenke, hat das schon etwas.
Zunächst nähte ich hinter die Pappe ein Stück alte Bettwäsche, um den darauf folgenden Nähereien Halt zu geben. Die “Holzstangen” bestehen aus Chenille-Resten, die ich weitgehend so verwendete, wie sie waren. Die “Drähte” bestehen aus silberfarbenen Strickgarn.
Beim Aufnähen des gelben Kartoffelnetzes (der verwühlte Acker mit den kahlen Stängeln der abgeschnittenen Hopfenpflanzen) versuchte ich mich im Freihandquilten, was auch ganz gut ging. Keine gute Idee war es allerdings, den dünnen Tüll, der über den “hintersten” Stangen + Spanndraht liegt, mit Metallic freihand festzuquilten. Die Aktion hat mich 5 Nadeln (incl. 2 Ledernadeln), unzählige Fadenrisse und viele Nerven gekostet.
Über die “Holzstangen” im Mittelgrund nähte ich Organza-Reste, die von meinem Vorhang übrig waren. Da für mich orange eine zentrale Farbe des Herbstes ist, musste das Gemüsenetz unter den Stangen im Vordergrund mit auf das Bild. Aufgenäht habe ich, nach dem Desaster mit dem Metallic, anschliessend nur noch mit Transporteur und somit ohne weiteren Nadelverlust 🙂
Den bereits vor einigen Wochen gesammelten Hopfen hatte ich vor einigen Tagen, nachdem er gut getrocknet war, ordentlich mit Haarspray eingesprüht, um ihn haltbarer zu machen. Einen Teil davon nähte ich fest. Für die Aufhängung des Wandbilds verwendete ich grobe Schnur. Sie ist ebenfalls mit der Maschine festgenäht.
Als ich meinen Wandbehang aufhängen wollte, stellte ich fest, dass er überhaupt nicht querstabil war. Hätte ich mir eigentlich bereits im Vorfeld denken können, da die Pappe ja längs eingeschnitten war 🙂 Daher nähte ich auf der Rückseite von Hand eine dünne Bambusstange fest, die ich auf passende Länge gekürzt hatte.
Jetzt hängt mein Herbstzauber draussen neben der Haustür, und der Hopfen kann im Freien vor sich hin stinken 🙂
Liebes Grüßle!
Hallo Annette,
eine wunderschöne Collage hast Du das gebastelt/genäht! Ich finde es toll, wie Du immer auf die ganzen Ideen kommst und diese dann auch konsequent umsetzt. Hut ab davor!
Liebe Grüße von Sabine
Hallo Sabine,
vielen Dank 🙂
Liebes Grüßle Annette.
Hallo Annette,
Dein 3. Projekt ist sehr ausgefallen und sieht wunderschön aus. 🙂 Vielen Dank für die Fotos und Deinen Bericht.
Liebe Grüße
Susanne
Hallo Susanne,
herzlichen Dank für Deinen Kommentar 🙂
Auch ich habe zu danken: Ohne Deine Anregung und die Unterstützung durch Bernina für die Projekt-Ausschreibung wäre dieses Projekt so möglicherweise nie entstanden:-)
Liebes Grüßle Annette.
Liebe Annette,
nun habe ich ja sooo gar keine Ahnung von Kunst. Aber was Du hier zeigst, da fällt mir der Begriff Alltagskunst zu ein. Dinge, die wohl jeder aus dem Haushalt kennte und wegwerfen würde, sind sehr schön in Szene gesetzt.
Lieben Gruß
Angie
Hallo Angie,
ganz lieben Dank für Deinen Kommentar 🙂
Liebes Grüßle Annette.
Hallo Annette ,genial.Auf sowas muss man erst kommen.Hattest Du viele Nadeln gebraucht.Keiner abgebrochen??Die gewellten Seiten gefallen mir sehr.Mal etwas anderes.LG Jacqueline
Hallo Jacqueline,
herzlichen Dank für Deinen Kommentar 🙂
3 Microtex- und 2 Ledernadeln in Stärken zwischen 70 und 90 mussten daran glauben, und alle bei einer einzigen freihand gequilteten Fläche! Dickere Nadeln wollte ich lieber nicht nehmen; lieber Nadel gebrochen als Nadelstange verbogen 🙂
Liebes Grüßle Annette.
Hallo Annette,
auf die Idee aus Pappe eihe solch tolle Collage zu machen muss man erst einmal kommen. Du bist für mich ein Phänomen an Ideen, Umsetzung und Arbeitswut (mir fällt kein anderes Wort ein). Deine Beschreibungen bringen mich immer wieder zum Schmunzeln bis Grinsen über das ganze Gesicht, Du beschreibst unwahrscheinlich lebensnah. Die Collage ist Dir gelungen und hat den Zauber des Herbstes eingefangen.
Liebe Grüße
Doris
Hallo Doris,
lieben Dank für Deinen Kommentar 🙂
Manche halten mich, glaub ich, für etwas daneben, weil ich aus deren Sicht manchmal seltsame Ideen habe. Dabei ist es oft einfach so, dass die Materialien mit mir sprechen 🙂 Und was meine Arbeitswut anbelangt: Das ist nicht immer so, aber wenn ich eine Idee habe, muss sie auch umgesetzt werden 🙂
Schönen Sonntag und liebes Grüßle!
Annette.