Beschreibung
Das Foto auf dem Handy machte mich neugierig. B meinte, das sei ein Leinenvorhang aus der Wohnung ihrer Mutter, aus den Siebzigern, hätte nie etwas anderes getan, als am Fenster zu hängen. “Willst du ihn?” fragte B noch und ich wollte – und wie. Denn Vorhang bedeutet für mich alte Stoffe Sammlerin doch in erster Linie: Genug Material, auch für etwas Grösseres!
Das Projekt beginnt also mit auseinander trennen und ausgiebig waschen. Das Material ist robust, ungebleicht, mit zauberhaften, grossen Rosen… Für ein Kleid ist es aber zu fest. Jacke, hatten wir schon diverse Male. Einen Jupe würde der Stoff 3x hergeben. Mantel also, Sommermantel, und ich trage die Idee in meinem Kopf, derweil das Material selber auf meiner “Warten-auf-Verarbeitung-Couch” liegt, neben unzähligen anderen Projekten, denen es genau gleich geht. Irgendwann aber besetzt mich dieses Material und lässt mich nicht mehr los.
Bei Burda habe ich 2 mögliche Grundmuster gefunden, Vorlagen, die ich nach meinem Gutdünken abändern kann, damit dann das Ergebnis meinen Vorstellungen entspricht. Das Futter kaufe ich später.
Ich habe genug Material für einen Sommermantel Grösse 42, denn das muss meiner Meinung nach sein. Solche grossflächigen Muster werden am besten von grossen Frauen getragen. Da bin ich mit meinen 160 cm einfach zu klein. Das Futter wird grasgrün, ein sonniger Kontrast zum ungebleichten, grauen Leinen. Ärmel und Halsausschnitt mit dunkelroter Seide abgefasst und links und rechts eingesetzte Taschen. DIe Rückenansicht: ein Rosenbouquet.
Ein weiteres Handyfoto macht dann im Bekanntenkreis die Runde. Eine Grösse 42 war sofort begeistert. Ein paar Anpassungen noch (das Wichtigste am Nähen ist das wieder Auftrennen können!), das grasgrüne Futter eingesetzt und voilà! Ein Sommermantel für den grossen Auftritt.
Tja, tut mir leid, der Mantel ist bereits verkauft.
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