Kreative Artikel zum Thema Nähen

Zeichnen mit der Nähmaschine

Liebe Leserinnen und Leser,

gleich am ersten Tag des Main-Quiltfestivals hatte ich die Möglichkeit, an Gabi Metts Kurs „Zeichnen mit der Nähmaschine“ teilzunehmen.

Voll Spannung, Erwartung und Neugier betrat ich den Schulungsraum in der „Frankenstolzarena“. Dreizehn Damen hatten sich insgesamt angemeldet und harrten, ebenso wie ich, der Dinge, die da jetzt kommen sollten.

Wir begannen damit, gerade Linien auf ein vorbereitetes Sandwich zu nähen. Bei der zweiten Übung erhielten die geraden Linien zusätzlich Bögen und Ecken. Beim dritten Versuch nähten wir sich überschneidende Linien, die im Verlauf Flächen bildeten. Diese sollten dann strukturiert ausgefüllt werden.

Nach jeder Übung versammelten sich alle an Gabis Tisch. Die Sandwiches wurden ausgelegt und betrachtet. Frau Mett verstand es, allen Teilnehmerinnen das Gefühl zu geben, einen Schritt in die richtige Richtung getan zu haben. Wertvolle Tipps konnten dann immer gleich bei der nächsten Übung berücksichtigt werden.

Der Kurs war so aufgebaut, dass sich der Schwierigkeitsgrad von Übung zu Übung steigerte.

Wir verliessen die Linien und näherten uns den Pflanzen.

Die Aufgabe bestand darin, ein geschwungenes und ein gezacktes Blatt jeweils als Umriss und eingebettet in eine Umgebung darzustellen. Meine Übung sieht so aus:

Beim fünften Versuch zeigte Gabi uns ein Schwarz-Weiß-Foto eines vermoderten Blattes. Unsere Aufgabe bestand nun darin, die noch sichtbaren Reste mit der Nähmaschine gestalterisch darzustellen. Wir zeichneten die Umrisse und Strukturen des Blattes grob auf dem Sandwich vor. Und wieder war der Raum vom Schnurren der Nähmaschinen erfüllt.  

Ich bin nicht ganz fertig geworden. Trotzdem finde ich, kann man eine Blattform gut erkennen, oder?

Wir verliessen die Botanik und streiften die Architektur. Ein einzelnes Haus, oder „Strassenzüge“ zeichneten wir mit der Nähmaschine auf das Sandwich. Ich versuchte, alles in einem Zuge zu nähen und verband die Häuserreihen mit Bäumen, die etwas „zerflossen“ wirken.

Den krönenden Abschluss bildete die Darstellung von Figuren verschiedener Charaktere.

Diese Aufgabe verblüffte mich, und liess mich erst einmal eine Weile grübeln. Grob skizzierte ich drei „Männchen“ auf dem Nessel und machte mich ans Werk. Sehr bald stellte ich jedoch fest, dass meine Zeichnungen mir er hinderlich als dienlich waren. Also übersah ich sie und nähte aus dem Bauch heraus. Gabi meinte später, auf meinem Sandwich tummelten sich ein Mars-Mensch, ein Sarotti-Mohr und Pippi-Langstrumpf.

Wenn mir am frühen Morgen jemand gesagt hätte, am Nachmittag zeichnest Du mit Deiner Nähmaschine Figuren auf ein Sandwich, so hätte ich wahrscheinlich höchst erstaunt geguckt und ungläubig mit dem Kopf geschüttelt und das Ganze als „nicht machbar“ weit von mir gewiesen. Doch mit Gabis Hilfe und Anleitung wurde das kaum Vorstellbare real. Freihandzeichnungen, hergestellt aus Faden und Stoff.

Viel zu schnell näherte sich der perfekt organisierte Kurs dem Ende. Alle Teilnehmerinnen waren begeistert, zufrieden und des Lobes voll.

Viele Grüsse

Susanne

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