„Zeitgewebe“ – so lautet der Titel eines Gedichts von Susanne Ernst und überschreibt auch die neueste gemeinsame Ausstellung von Gabi Mett und Judith Mundwiler. Judith erhielt bereits vor sieben Jahren die Gedichte von Susanne – und befolgte deren Anregung, „mal was damit zu machen“. Die beiden international renommierten Textilkünstlerinnen ließen sich von den Texten anregen und interpretierten sie auf die jeweils eigene, ausdrucksstarke Weise.
„Es ist immer sehr spannend mit Gabi. Da gibt es so viele Überraschungen und Überschneidungen“, schrieb mir Judith noch kurz vor der Ausstellungseröffnung, die am 11. April 2010 stattfand. Und in der Tat wussten die beiden bis drei Tage vor der Vernissage nicht, wie die Kollegin die Texte umgesetzt hat. Obwohl also nichts abgesprochen worden war und beide ihr eigenes Statement abgeben, ergänzen sich die Werke der beiden Künstlerinnen doch optimal.
Gabi wählte spontan nach ihrer Meinung zum Text passende Textilien, riss, franste aus und drapierte, schuf harmonische Farbkompositionen. Judith, die in den Gedichten eine lebensbejahende Tiefgründigkeit erkennt, drückt dies durch komplexe Schichten aus: mehrere Lagen Stoff – in einer für sie eher ungewöhnlichen, weil zurückgenommeneren Farbpalette – die Texte als integraler Bestandteil. Eine reiche Basis für Assoziationen und Interpretationen.
Seit acht Jahren kennen sich die beiden: Gabi Mett aus Essen im Ruhrgebiet und die Schweizerin Judith Mundwiler. Es ist bereits ihre dritte kongeniale Kooperation und gemeinsame Ausstellung. 52 Art Quilts sind es diesmal, die man im Tagungszentrum Leuenberg in Hölstein noch bis zum 24. Juni 2010 täglich von 8 bis 18 Uhr (sonntags bis 17 Uhr) bewundern kann. Die Reise ins Baselbiet lohnt sich!
Fotos: freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Judith Mundwiler
Websites der Künstlerinnen: www.gabi-mett.de, www.judithmundwiler.ch
Neuer BERNINA Blog Beitrag: Zeitgewebe https://blog.bernina.com/de/2010/04/zeitg…
Judith Mundwiler durfte ich im März 2010 im Creative Center live erleben und zusehen, wie unter ihren Händen neue Geschichten durch Bilder mit Gewebe entstehen. Das hat mich sehr fasziniert. Meine Erstlingsarbeit hat hier im Atelier schon Zustimmung gefunden. Also: Unbedingt zur Ausstellung von Gabi Mett und Judith Mundwiler gehen! Viel Erfolg!