Kreative Artikel zum Thema Quilten

Journal Quilts

Journal Quilts oder Tagebuch Quilts ist ein Trend, der (wie könnte es anders sein) aus den USA kommt und da wohl bereits wieder etwas am abklingen ist. Dabei ist es eine äusserst spannende Sache. Es geht darum in einem regelmässigen Abstand (1x wöchentlich oder 1x monatlich) einen kleinen Quilt nach bestimmten, selbst-definierten Regeln zu erstellen. Man kann sich auf ein Format, ein Thema, eine Farbe, eine Technik, usw. festlegen. Ich habe vor einigen Monaten begonnen solche Journal Quilts, ich nenne sie Miniaturen, herzustellen. Meine Spielregeln sind folgende:

Wenn ich an einem grösseren Quilt arbeite, kommen alle Reste in eine Schachtel

1x wöchentlich erstelle ich aus diesen Resten eine Miniature.

Die Grösse der Miniature ist variabel aber auf max. A4 begrenzt.

Die Miniature muss innerhalb eines Morgens fertiggestellt werden.

Ich arbeite 3 Mal mit denselben Resten, dann geht es weiter zur nächsten Resten-Schachtel. Es entsteht also immer eine kleine Serie von 3 Miniaturen.

Die Begrenzung von Zeit und Format zwingen mich zu raschen, spontanen Entscheidungen und geben mir die Freiheit zu experimentieren. Der Prozess ist vergleichbar zur “écriture automatique” (spontanes, unzensuriertes Aufschreiben von Texten), die von den französischen Surrealisten gepflegt wurde. Es ist eine intuitive Vorgehensweise, die mit Assoziationen und inneren Bildern arbeitet; ich weiss nie wohin die Arbeit mich führen wird.

Als Einlage verwende ich “Fast2Fuse”, ein festes, doppelseitig-klebendes Vlies.

Darauf werden die Stoffstücke wie bei einer Collage aufgelegt, gedreht, verschoben oder auch wieder weggenommen, bis etwas entsteht, das mir gefällt.

Sobald ein Teil der Collage feststeht, geht es unters Bügeleisen. Backtrennpapier über und unter der Arbeit nicht vergessen!

Das “Gewusel” von dünnen Stoffstreifen fixiere ich vorerst von Hand mit ein paar Stichen, da ich noch nicht weiss, wie ich es weiterverarbeiten will.

In meinen Spielregeln ist es erlaubt auch zusätzliche Materialien zu verwenden, nicht nur die aus der Restenbox. Wie wäre es z.B. mit diesem wunderschönen Seidengarn, das die Farbe der orangen Stoffstücke wieder aufnimmt?

Weiter geht’s mit ausprobieren, verwerfen, entscheiden, bis zum Zuschneiden auf das endgültige Format.

Auch der Rand der Miniature bietet die Möglichkeit, Lösungen auszuprobieren, die man bei einer grösseren Arbeit vielleicht nicht anzuwenden getraute. Und so sieht dann das fertige Werk aus:

Miniature Nr. 28, 29.7 x 12.3 cm

Wenn Sie das Journal Quilting auch pflegen, dann schicken Sie mir doch Bilder und Informationen. Gerne würde ich hier weitere Beispiele und Spielregeln zeigen.

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