Liebe Leserinnen und Leser,
kennen Sie das? Sie möchten gerne etwas zuschneiden, garantiert ist in diesem Moment Ihre Schere unauffindbar. Zum Abmessen brauchen Sie das Massband, natürlich ist es weg. Mit dem Kreidestift, dem Rollschneider und dem Fingerhut verhält es sich häufig nicht anders.
Diese ständige Sucherei in meinem herrlichen Chaos nervt mich inzwischen so, dass ich mir eine Gegenmassnahme überlegt habe. Das Ergebnis sieht so aus:
In meinen Vorräten fand ich eine rote und eine gelbe Filzplatte. Ich legte sie aufeinander und nähte im Abstand von 3 cm (von der Spitze an gemessen) die Ecken ab.
Um dieses „Filzkörbchen“ zu verzieren, setzte ich zum ersten Mal die Lochstickeinrichtung von BERNINA ein.
Zuerst digitalisierte ich in der V6 einen „Knötchenkreis“ (das Muster finden Sie im Anhang) und stickte ihn 8-mal auf die rote Filzplatte.
Ich stanzte jeweils ein Loch in einen Kreis, montierte die Lochstickeinrichtung an der Maschine und nähte mit Maschinenstickgarn „Locheinfassungen“. Auf dem Foto sieht man die erste Runde: Zickzack, Stichlänge 0, Stichbreite 3. Bei langsamer Geschwindigkeit dreht man den Stoff von Hand um den grauen Dorn herum.
In der zweiten Runde beträgt die Breite 4 mm und in der dritten 5,5 mm. Das ausgestanzte Loch ist sauber und perfekt eingefasst.
Nachdem alle Lochstickereien fertig waren, nähte ich die beiden Filzplatten noch mit einem Zierstich zusammen.
Rückseite.
Fertiges Filzkörbchen mit abgenähten Ecken.
Dieses Körbchen steht in Zukunft da, wo ich arbeite, und ich gewöhne mir an, meine Werkzeuge auch wirklich hineinzulegen, damit sie keine Möglichkeit mehr haben, einfach unter irgendwelchen Stoffen, Schnitten und Vliesen zu verschwinden.
Liebe Grüsse
Susanne
Oh, das wusste ich nicht, auch wenn es für mich wenig Sinn macht (den Masse und Maße sind schon zwei sehr verschiedene Dinge. Maße hat sicherlich jeder gerne, Masse eher wenige Leute;))
Hallo Maria, Verena und Rike,
danke.
@Maria: Ja, genau. Ich kann mir sogar eine Kombination aus beiden Techniken sehr gut vorstellen. Ich werde es ausprobieren.
@Verena: Ich wünsche Dir “Gutes Gelingen” beim Nacharbeiten. Wenn Du Fragen hast, beantworte ich sie Dir gerne. Und vielen Dank für den Webinar-Tipp auf BERNINA USA.
@Rike: Beschriftete kleine Schubladen sind auch sehr praktisch. Die Idee ist klasse. Wenn ich es richtig verstanden habe, ist es eine Eigenheit der Schweizer jedes “ß” durch ein “ss” zu ersetzen. Da ich für BERNINA blogge, bin ich zu dieser Schreibweise übergegangen. Aber, auf jeden Fall bedanke ich mich für die Information. 🙂
Liebe Grüsse
Susanne
Eine sehr schöne Idee, wenn man denn ein eigenes Nähzimmer hätte 😉 Bei mir verschwindet alles hinter dem Esszimmertisch in kleinen Mini-Schubladen; alle beschriftet. So muss ich auch (fast) nie suchen.
Das Maßband schreibt man übrigens auch nach der neuen Rechtschreibung immer noch mit “ß” 😉
Hallo Susanne, bis jetzt habe ich mir da Abhilfe geschaffen mit einem einfachen Behältnis aus dem Bürobereich – aber Dein schönes Resultat lädt mich direkt zur Nachahmung ein. Der Kreisapparat – war einmal ein Geschenk von meinem Mann- schlummert in einer Schublade. Hätte der Tag doch nur 48 Stunden und wäre schmerzfrei.
Deine immer wieder neuen Ideen und angewandten Techniken finde ich echt super.
Da bin ich heute auf der berninausa Webseite auf einen sehr interessanten “Webinar Aufzeichnung gestossen, welche aber nur begrenzt bis 10.09.2010 aufgeschaltet ist. Es läuft ca. 40 Minuten und spricht alle 830er und V6 Nutzer an. Ein reiner V6 Nutzer kann aber auch profitieren. Man muss sich kurz anmelden und dann kann man viel lernen. Es lohnt sich bestimmt.
Stickgrüsse aus der Schweiz Verena
Hallo Susanne,
tolle Idee. Und wer keine Lochsticheinheit hat, macht´s mit Cutwork ;-)).
Gruß Maria