Jahrelang versuchte ich verzweifelt, den Stoffvorrat klein zu kriegen, der sich im Keller meiner Eltern auftürmte. (Natürlich kaufte ich für jeden Meter Stoff, den ich verarbeitete, mindestens zwei weitere dazu, was diesem Unterfangen nicht gerade zuträglich war).
Mit meinem Umzug in ein 1-Zimmer-Appartment hat sich mein Stoffproblem genau umgekehrt: Wenn mich die Näh-Lust packt muss ich nun anstatt in den Keller zum Stoffhändler meines Vertrauens gehen und mein Material erst einmal anschaffen. Auch habe ich nun einfach nicht mehr den Platz um einen grösseren Suchtmittel-Vorrat anzulegen – der Umzug wurde zum Entzug!
Auch wenn con den 20 kg Gepäck, die ich am Ende meiner Weihnachtsferien aus Hamburg mit zurücknahm bestimmt ein Viertel Stoff war, fühle ich mich nach wie vor wie ein Fisch auf dem Trockenen.
Umso neidischer werde ich, wenn ich so üppige, bunte und gut organisierte Vorräte wie diesen hier sehe:
Gehören Sie auch zu den Stoffsüchtigen und hamstern Stoffe bei sich zu Hause? Oder kaufen Sie nur Stoff, wenn Sie Ihn für ein konkretes Projekt benötigen? Und wie organisieren Sie Ihre Vorräte? Bitte sagen Sie nicht, dass ich die einzige mit diesem Problem bin…!
Liebe Sinje, wer gerne handarbeitet/näht hat mit der Zeit von allem zuviel: zuviel Garn, zuviel Stoff, zuviele Bänder, Reissverschlüsse, Knöpfe, Stickmuster, Anleitungen, Ideen. Was wir aber alle zu wenig haben, ist definitiv Zeit. Was mich angeht, so habe ich letztes (oder war es schon vorletztes Jahr) den Vorsatz gefasst, kein unnötiges (räusper) Material zu kaufen. Aber wie schön, dass da die Grenzen fliessend sind und dass man viel zu gerne schwach wird.
Dieses Jahr habe ich wieder einen guten, geldsparenden Vorsatz gefasst. Angesichts der vielen ungelesenen Bücher (und ich lese eigentlich sogar viel) darf ich kein Buch und auch keine Zeitschrift kaufen. Viel zu selten lese ich die Zeitschriften nämlich. Viele kaufe ich nur wegen der schönen Abbildungen. (Wohndesign ist da ein gutes Beispiel). Ich habe mir den letzten ‘Spiegel’ nur als Ergänzung zur derzeitigen Lektüre des Buches “Google-Falle” gekauft und die drei Fachbücher über Photoprogramme zählen nicht, oder? Aber ich schweife ab – bei Stoffen schleiche ich derzeit wieder um drei Online-Shops herum und stöbere. Dankbar bin ich, dass ich (noch) genügend Schränke habe – ich finde der liebste Mann der Welt muss nicht ständig an Glastüren vorbeikommen und auf Stoffberge aufmerksam werden. Langes Post – aber das Thema ist ja auch inspierierend. LG aus dem viel zu wenig verschneiten Wallis von Tina.
Theoretisch habe ich mir das Hamstern abgewöhnt und kaufe praktisch nur noch Stoffe für konkrete Projekte.
Praktisch kann ich immer noch schneller kaufen, als Nähen. 🙂
(Und ich nähe vor allem Kleidung in großer Größe…. da sind 3-5m der Standard. Und nicht nur dünne Baumwolle…. )
Also wirklich, was sind das für harte Worte … Suchtmittel, tststs …
Meine Mutter kannte eine Frau, die immer, wenn sie ein Geschenk machen wollte – jedes einzelne Mal! – einen Bogen Geschenkpapier und Band kaufen ging. Ich will ja niemandem zu nahe treten, aber genau dort endet es, wenn man nichts bevorratet ;-). Nee, kreatives Arbeiten geht nicht ohne kreative Vorräte, da beißt die Nähmaus keinen Faden ab. Kennt jemand eigentlich eine Künstlerin ohne Material in Atelier und Keller, sofern sie nicht nur am PC arbeitet? Und selbst dann … Eben!
Und, Sinje, ich habe vollstes Verständnis für die Ein-Zimmer-Situation. Das hatte ich auch mal – meine Studentenbude war an allen möglichen und unmöglichen Winkeln ausgenutzt, um Stoffe und Bastelzeug zu verstauen. Das wird ganz bestimmt nicht für immer sein …
Stoffe, Bücher, Zeitschriften, Schnittmuster, Knöpfe, Bänder, Garne… Oh je, die Liste meiner Suchtmittel nimmt kein Ende!
Liebe Gudrun,
vieeelen Dank für deine Buchtipps, da haben wir nämlich das nächste Problem: möchtest Du mal meine Bibliothek sehen ? Aber : Sehen schließt aufräumen mit ein….:-))
Welches Buch brauche ich noch, welches kann den Besitzer wechseln, sollte man es nicht lieber aufheben für alle Fälle – ich garantiere wenn es weg ist, ist es das wichtigste Buch der Welt. Ein Faß ohne Boden!
halli hallo,
natürlich darf ich mich hier auch einreihen und gestehen, dass ich zu den sammlern und jägern gehöre. stoffe, stoffe, nochmals stoffe, aber auch papiere und alles mögliche andere … es macht zwar unheimlich viel spass, aber die aufbewahrung ist wirklich ein problem.
jedoch ist ein solcher fundus geradezu voraussetzung, wenn man aussergewöhnliche ideen hat und sie umzusetzen versucht. denn genau das, was mir dann vorschwebt, ist dann schwer oder gar nicht zu finden. oder meine schätze liefern erst die inspiration zur inspiration!
übrigens, wem es genauso ergeht wie mir, sei ein buch von cas holmes empfohlen mit dem titel “The Found Object in Textile Art”, eine fundgrube an ideen für die verwendung von fundstücken. die besprechung ist hier zu finden:
http://www.quiltsundmehr.de/BUCHTIPPS.htm
vielleicht baut sich ja dann einiges an gesammelten stücken ab? aber: die neuen werke brauchen wieder ein plätzchen – oder einen neuen sammler …
beste grüsse
gudrun
Liebe Elisabeth,
mit den selbstgefärbten Stoffen fing das Problem erst richtig an………..:-))))
Hallo Sinje!
Als meine Kästen mit Stoff voll waren und nichts mehr hineinging hab ich mir durchsichtige Boxen besorgt ,die man übereinander stapeln kann. Ja und wie es aussieht sind die jetzt auch voll. Kein Platz mehr, aber wenn ich ein Projekt beginne fehlt mir trotz der Auswahl die ich haber immer irgendein Stoff. Daher hab ich einen Färbekurs besucht und habe beschlossen, ab sofort färbe ich mir meine Stoffe die mir fehlen.
Ich hoffe mit diesem Vorsatz meine Stoffvorräte ein wenig abzubauen!
LG Elisabeth
Oh ich bin eindeutig ein Stoffsuchti. Zweimal im Jahr gibt es bei einem großen Kinderspielwarenhersteller einen Lagerverkauf mit Stoffen. Da stell ich mich dann immer 4 Stunden in eine Schlange um am Ende mit weiteren 50 Metern Stoff nach Hause zu gehen, obwohl noch bestimmt 30 Meter vom letzten Verkauf im Schrank liegen. Mein Schrank platzt aus allen Nähten aber dann liegt da so wundervoller Stoff und beim nächsten verkauf gibts ihn vielleicht nicht mehr und der Preis ist auch spitze und Stoff kann man sowieso nie genug haben und… Es gibt jede Menge Argumente FÜR einen Kauf, aber keinen dagegen 😀
Hach, wie ich euch alle beneide! Meine drei Vorrats-Stoffe zwängen sich zusammen mit meiner Kleidung und meinen Haushaltsgeräten in einen wenig glamourösen Wandschrank 🙁 Aber wie beruhigend zu hören, dass ich nicht der einzige Stoffhamster hier bin!
Liebe Grüsse,
Sinje
Meine Lösung: 4 Ikea “Billy” Regale mit Glastüren. Das schützt optimal vor Staub, man sieht aber alle Stöffscher! Die Stoffe natürlich nach Farben sortiert. Wenn ich Langeweile habe (was allerdings selten vorkommt), dann sortiere ich die Farben noch nach Wertigkeit, das beschleunigt den Zugriff:-)
Liebe Sinje, da bist Du wirklich nicht die Einzige, auch bei mir türmen sich die Stoffe, aber da ich ein eigenes Nähzimmer besitze ist das nicht so schlimm. Trotzdem muß ich mal hart durchgreifen, ich nähe immer an mehreren Projekten gleichzeitig, z. B. an Herzkissen, da fällt dann wieder Reststoff ab, der wird wieder verwendet usw. Wenn ich das Chaos nicht mehr durchblicke, wird wieder mal aufgeräumt. Weiterhin trotzdem viel Spaß an unseren Hobbies.
Erika
Hallo Sinje,
keine Frage, ich gehöre auch zu den “Hamster-Stoff-Käufern”. Wenn ich in einem Geschäft einen schönen Stoff sehe, kann (bzw. will) ich nicht anders. Mindestens 1 m muss mit und wandert in die meist recht geräumige Einkaufstasche. 😉
Den Gedanken, alle lagernden Stoffe verarbeiten zu wollen, habe ich längst aufgegeben. Dazu bin ich einfach schon zu alt.
Meine Stoffe warten in verschiedenen Schränken auf ihren grossen Einsatz. Es macht Spass, sie herauszunehnmen, anzuschauen und für ein neues Projekt zusammen zu stellen.
Spontane Ideen können mit einem wohlsortierten Stoffvorrat auch ganz spontan umgesetzt werden. Das gefällt mir sehr. 🙂
Liebe Grüsse
Susanne