Kreative Artikel zum Thema Nähen

Nähtechnik – Bobbin-Work

Liebe Leserinnen und Leser,

„Bobbin-Work“ lässt sich frei übersetzen mit „Unterfadennähen“.

Am vergangenen Freitag war ich in Aschaffenburg und besuchte dort das „Main-Quiltfestival“. An einem der zahlreichen Stände beobachtete ich eine „Bobbin-Work-Vorführung“.

Ich war total beeindruckt von der plastischen Wirkung der genähten Zierstiche und beschloss, Ihnen ein kleines Projekt vorzustellen, dass in dem Büchlein „Bobbin-Work – Sticken mit dem Unterfaden Ihrer Nähmaschine“ zu finden ist.

Die Autorin, Irene Fackler, erlaubte mir, den Schnitt für das „Allerlei“-Täschchen für mein Projekt zu verwenden und ihn im BERNINA Blog zu zeigen.

Eigentlich hatte ich vor, die kleine Tasche genauso zu arbeiten, wie es in dem Buch beschrieben ist und übertrug eifrig die Nähvorlage für das Unterfadennähen und sämtliche Hilfslinien auf Stickvlies zum Wegreissen.

Doch nun sitze ich vor meiner BERNINA 820 und fertige Nähproben an. Sehr schnell wird mir klar, dass ich meinen Plan ändere. Die Zierstiche, die ich für mein Projekt ausgewählt habe, wirken auf einer längeren Strecke wesentlich besser. Also ignoriere ich die aufgezeichneten Mustervorlagen und nähe lieber eine breite Bordüre.

Das „Allerlei-Täschchen“ verwandelte sich in das Täschchen „Pretty Pink“ für kleine Mädchen.  

Für Bobbin-Work verwendet man Spezialgarne, die nicht durch das Nadelöhr der Nähmaschine passen. Man wickelt sie von Hand (im Uhrzeigersinn) auf die Spule.

Die Spulen der BERNINA 820/830 weisen Löcher auf, durch die man mit Hilfe der Drahtschlinge sehr leicht den Fadenanfang nach aussen ziehen und somit sehr gut festhalten kann.

Die Spule darf nicht zu voll gewickelt werden. Den Haltefaden schneidet man nach dem Aufwickeln einfach ab.

Bei der BERNINA 820/830 lassen sich auch dickere Garne mit der Maschine aufspulen. Dabei muss die Spulgeschwindigkeit jedoch reduziert werden.

Für Bobbin-Work eignen sich Stepp- und Zierstiche, die nicht aus einer engen Stichfolge bestehen. Die Stichlänge wird auf 2,7 mm bis 3,2 mm eingestellt.

Für mein Projekt wählte ich u.a. auch folgende Musterkombination:

Wenn man Stepp- und Zierstiche mit einem dekorativen Unterfaden nähen möchte, ist es erforderlich, die Unterfadenspannung zu lockern.

Bei der BERNINA 820/830 verschiebe ich den Markierungspunkt mit dem Multifunktions-Werkzeug um 2 Stellen nach links. Deutlich sieht man, dass die beiden Kreise jetzt nicht mehr exakt übereinander stehen.

Beim Unterfadennähen näht man auf der Rückseite des Stoffes, also auf dem Stickvlies.

Ich wähle den Nähfuss #20D, weil man mit ihm eine gute Sicht auf die Stickerei hat.

Die Tasche wird mit Volumenvlies „gepolstert“.

Ich möchte die offenen Kanten mit Schrägband und dem Bandeinfasser #87 einfassen. Dazu nähe ich, als vorbereitende Massnahme,  zuerst mit einem Zickzack-Stich und dem Nähfuss #2A knapp an der Kante entlang. Der kleine Steg drückt dabei die beiden Lagen (Stoff und Volumenvlies) zusammen, so dass sie nicht verrutschen können. Der Zickzackstich wird in diesem Fall links neben dem Steg genäht.

Bereits im oberen Teil des Bandeinfassers führe ich das Sandwich mittig zwischen die Schrägbandhälften.

Für die Taschengriffe nähe ich Schrägbänder mit dem Bandeinfasser und verbinde sie anschliessend mit einem Zickzack-Stich. Dabei setze ich den Schmalkantfuss #10D ein. Die mittlere Führung sorgt dafür, dass beide Bänder genau aneinander stossen.

Im Original wird die Tasche mit einem Reissverschluss geschlossen. Ich nähe die Seiten bis zur oberen Kante der orange-farbigen Zierstiche mit der Hand zu.

Die Tasche ist innen mit dem Musterstoff gefüttert. Unter dem Knopf verbirgt sich ein Magnetverschluss.

Bitte versuchen Sie doch auch einmal das Unterfadennähen und zeigen, wenn Sie möchten, ein Foto Ihres Projekts in der Galerie. 🙂

Liebe Grüsse

Susanne

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