Liebe Leserinnen und Leser,
lassen Sie sich bitte heute von den Möglichkeiten des Markierfusses #7 überraschen.
Markierfuss #7
Nähfuss | Bestell-Nr. | Maschinentyp |
7 | 002 582 72 00 | A |
7 | 008 452 73 00 | B C D E E1 F F1 G H |
Mit diesem Nähfuss können Schlingen gebildet werden zur Markierung von Nahtlinien, Ausnähern und Bezeichnungen. Er ist nur für den Zickzackstich mit der Stichbreite 2 mm bis 5 mm geeignet.
Die Stiche werden über das 5 mm hohe Fadenführungsblech in der Mitte des Nähfusses gebildet, das ergibt die Schlaufen. Die V-förmige Öffnung am Schaft lässt die Schlingen nach hinten gleiten.
Zum maschinellen Markieren die Stichbreite auf 2 mm und auf maximale Stichlänge einstellen. Die Fadenspannung auf 4 reduzieren und über das Schnittmuster und beide Stofflagen nähen. Die Stofflagen sorgfältig auseinander ziehen. Die Fadenschlingen auf dem Schnittmuster aufschneiden, das Schnittmuster entfernen und die Fadenschlingen zwischen den beiden Stofflagen durchtrennen. Beide Stofflagen sind markiert.
Die Schlingen können auch anderweitig zum Beispiel für Verzierungen, Hohlsaumimitation, Fransen und 3D-Effekte verwendet werden.
Eine noch mehr gelockerte Oberfadenspannung ergibt grössere Schlingen. Eine Veränderung der Stichlänge lässt die Schlingen unterschiedlich aussehen, zum Beispiel schwer und gross oder leicht und luftig. Die Fäden können für unterschiedliche Effekte durchtrennt oder zurückgeschnitten werden. Durch die Verwendung von Rayon-, Metall- und vielfarbigen Fäden und in Kombination mit Zierstichen werden weitere Effekte erzielt.
Anwendungsbereiche
- Hohlsauminitation
- Fransen
- Applikation mit Frotteestickerei
- Frotteestickerei
Anwendungsbeispiele:
Hohlsaumimitation
Stichart | Zickzack |
Stichbreite | 2 mm – 5 mm |
Stichlänge | Raupennaht |
Nadelposition | Mitte |
Zum Verbinden von zwei Kanten. Wirkt dekorativ auf Passen, Taschen, Rocksäumen, Tischdecken usw.
Die obere Fadenspannung auf 1 lockern. Die fertigen Stoffkanten aneinanderfügen und der Kante entlang nähen. Rayon- oder Baumwollstickgarn als Ober- wie Unterfaden verwenden.
Am Schluss die Lagen fest auseinanderziehen und bügeln.
Mit einem gewünschten Dekorstich, normaler Oberfadenspannung und dem Stickfuss #6 oder #20 auf beiden Seiten den Hohlsaum verstärken. Die Nahtzugabe entlang der Nählinie zurückschneiden.
Bündeln:
Mit dem Dreifachgeradstich, Stichlänge 3 – 4 mm und dem Rücktransportfuss #1 über die Mitte des Hohlsaums nähen. Der Stich wird gebündelt und sieht aus wie eine Spitze.
Breite Hohlsaumimitation:
Diese Art sieht schwerer und auffälliger aus. Für feste Stoffe wie Leinen, Twill und Baumwolle geeignet.
Die Stichlänge auf 1 – 1,5 mm stellen und beim CB-Greifersystem den Unterfaden in den Kapselfinger einfädeln.
Mit einem Cordonnet- oder Nähfaden als Oberfaden, einer Nähnadel Nr. 100 und einem Polyesterfaden als Unterfaden nähen wie vorgängig beschrieben.
Fransen
Stichart | Zickzack |
Stichbreite | 2 mm – 5 mm |
Stichlänge | Raupennaht |
Nadelposition | Mitte |
Fransen bis zu 1,5 cm Länge zur Verzierung von verschiedenen Näharbeiten.
Die fertige Kante an ein Vlies anstossen lassen.
Die Oberfadenspannung auf 1 lockern, auf der rechten Stoffseite nähen, dabei das Fadenführungsblech der Stoffkante entlang führen. Links sticht die Nadel in den Stoff und rechts ins Vlies.
Nach dem Nähen den Unterfaden sorgfältig entfernen und das Vlies lose von der Stoffkante wegziehen. Die Stoffkante und das Vlies bleiben durch die Oberfadenschlingen verbunden.
Mit einem Ziersatinstich, der auf der einen Seite durchgehend ist, dem Stickfuss #20 und normaler Fadenspannung der Stoffkante entlang nähen. So werden die Fransen im Stoff fixiert. Das Vlies sorgfältig entfernen.
Chenille Applikation
Stichart | Zickzack |
Stichbreite | 2 mm – 5 mm |
Stichlänge | 1 mm |
Nadelposition | Mitte |
Den Stoff auf der Rückseite mit Einlage verstärken. Das gewünschte Motiv, ein Monogramm oder eine einfache Form, auf den Stoff zeichnen.
Rayon- oder Baumwollfaden No. 30 oder 40 einfädeln. Am Musterrand beginnen und die Fläche reihenweise mit Fadenschlingen füllen. Die Reihen berühren sich kaum. In Kurven und Ecken die Schlingen sorgfältig von dem Fadenführungsblech entfernen. Bei Rundungen kreisförmig von aussen nach innen nähen.
Am Schluss werden die Schlingen auf der Rückseite mit einem aufbügelbaren Vlies gesichert. Das Motiv ausschneiden und mit dem Geradstich oder der Raupennaht am gewünschten Ort aufnähen.
Frotteestickerei
Stichart | Zickzack |
Stichbreite | 2 mm – 5 mm |
Stichlänge | 1 mm |
Nadelposition | Mitte |
Mit Schlingen können viele Objekte zusätzlich verziert werden, auch Applikationen auf Stofftieren und Puppen. Am Schluss werden die Schlingen auf der Rückseite mit einem aufbügelbaren Vlies gesichert.
Genäht wurde mit der BERNINA 820 und Mettler Poly Sheen.
Wenn Sie den Markierfuss #7 auch so faszinierend finden, liebe Leserinnen und Leser, besuchen Sie doch bitte Ihren BERNINA Händler und testen ihn einmal.
Liebe Grüsse
Susanne
Bitte lesen Sie auch:
Nähfüsschenbuch – Maschinen-Infos
Nähfüsschenbuch – Allgemeine Informationen
Nähfüsschenbuch – Rücktransportfuss #1/#1C/#1D
Nähfüsschenbuch – Rücktransportfuss #34/#34C/#34D
Nähfüsschenbuch – Rollfuss #55
Nähfüsschenbuch – Zickzack-Nähfuss #0
Ich glaube fast.. diesen Fuß muss ich haben! Damit lassen sich ganz tolle Effekte erzielen. Und das Kommentar von Kerstin mit dem Katzenbauch hat mich jetzt auch auf eine Idee gebracht. 🙂
Das ist ja toll, Susanne! Da ist wohl gerade ein Brett von meiner Stirn geplumpst 😉
Die Schlingen von hinten festkleben – warum bin ich eigentlich immer so miss trauisch gegenüber HighTech-Lösungen? Andererseits, manchmal löst sich “da drinnen” ja tatsächlich was nach längerem Tragen und Waschen …
Die Fransen mit einem Zickzack-Zierstich feststeppen, auf dem Weg war ich halb, aber eben nicht ganz. Das werde ich demnächst ausprobieren.
Danke für die Erleuchtung!
Viele Grüße
Ursula
Hallo Susanne,
da hast Du aber schöne Beispiele gezaubert! Vielen Dank!
Gruß Maria
der Fransenabschluss sieht super aus. Klasse, was man mit diesem unscheinbaren Fuss alles machen kann.
ich erinnere mich an ein Nähclub Heft in den 1990ern: ein Katzenbauch auf Kinderkleidung war mit dem 7er ge”franselt”. Was für mich damals den Ausschlag gab, den 7er unbedingt besorgen zu müssen.
Die Hohlsaumarbeit sieht gut aus. Schöne Arbeit.
Grüße
Kerstin