Kreative Artikel zum Thema Quilten

Blumenkissen – jetzt wird’s romantisch

Als die Tulpenzeit anfing, hatte ich die Idee, ich könnte doch mal Blumen – und dann wurden es natürlich stilisierte Tulpen – auf Stoff malen und ausquilten. Als Stoff habe ich mir ein Stück aus einem ausgemusterten Bettzeug gerissen und mit Stoffkreiden losgelegt. Die sind wie Wachsmalstifte, genau so einfach malt man damit auch. Vor allem muss man nicht gleich mit Wasser rumpanschen, nur ein bisschen aufpassen, dass sich keine Farbbrösel in der Wohnung verteilen. Die bemalte Fläche wird dann auf Backpapier von links ausgiebig und so heiß, wie es dem Stoff bekommt, gebügelt, und schon kann’s losgehen mit der Weiterverarbeitung.

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Ich hatte noch lange Streifen Volumenvlies vom Japanquilt übrig, also was schön bauschig Weiches. Gerade für so eine experimentelle Arbeit – oder z.B. zum freihand Quilten üben – kann man sich bestens ein paar Streifen zusammennähen: einfach auf Stoß unters Füßchen führen und mit einem breiten, langen Zickzackstich drübernähen. Am fertigen Quilt spürt man nicht, wo die Verbindungsnähte verlaufen.

Mit dem BERNINA Freihandstickfuß #24 habe ich nach und nach alle Hintergrundbereiche ausgequiltet, sodass sich die Blüten plastisch abzeichnen. Immer schön an den Begrenzungen lang und dann echoquiltartig daneben weiter. Wenn man da mal reinkommt, mag man gar nicht mehr aufhören. Vor allem nicht bei so kleinen Stücken, die sich schön brav und ohne extra Kraftaufwand an Ort und Stelle hin und her bewegen lassen …

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Nun hatte ich einen gequilteten Block, aber vorerst keinen Plan, was genau ich damit anfangen wollte. Und so ging die Tulpenzeit ins Land und die Wiesenblumenzeit, und jetzt sind schon die Sonnenblumen da. Und dann fiel mir ein, dass ich für den Balkon doch neue Kissenbezüge brauchen könnte. Also habe ich dem Blumenquilt einen schönen, breiten Rahmen aus grauem Leinenstoff verpasst (das Leinen kommt übrigens vom großen Schweden).

Wenn man sich sowas erst nach und nach überlegt, ist die Quilt-as-you-go-Technik ideal, d.h. man fügt ein Stück an, quiltet es, fügt das nächste an, quiltet es usw. Es gibt eine ganze Reihe QAYG-Techniken, also Techniken, um bereits gequiltete Blöcke miteinander zu verbinden oder abwechselnd zu verbinden und zu quilten. Ich habe meinen Quilt wie einen Log Cabin-Block wachsen lassen:

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Der Quiltblock wird mit dem Rollschneider begradigt. Ich habe gleich noch die Kanten mit der Overlock gesichert, damit sich die angeschnittenen Quiltnähte nicht aufdröseln (das muss man nicht machen bzw. es wird wohl üblicherweise nicht gemacht). Dann näht man den gequilteten Block und die gerade Kante eines Stücks Volumenvlies in der passenden Größe auf Stoß aneinander, wie oben mit einem breiten, langen Zickzackstich.

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Danach legt man den Rückseitenstoff und den Stoff für die Frontseite “rechts auf rechts” (also Außenseite auf Außenseite, auch wenn es die hintere Außenseite ist) an die Verbindungskante an und näht durch alle 3 Lagen. Ich habe dem Rückseitenstoff eine etwas breitere Nahtzugabe gegeben und etwas über die Kante überstehen lassen, damit die Lage auf jeden Fall erfasst wird. Nach dem Zurückklappen der Teile hat man eine Sandwich-Erweiterung mit verstürzter Naht, die man nur noch quilten muss. So macht man es Stück für Stück wie bei einem Blockhaus-Muster.

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Zum Quilten kam natürlich der BERNINA Obertransportfuß #50, und zwar mit Kantenlineal, zum Einsatz. So lassen sich ganz leicht schnurgerade Linien quilten.

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Um die geteilte Optik von vorne aufzunehmen, habe ich auch das Rückteil in 2 Abschnitten gequiltet. Hier habe ich allerdings – eine weitere QAYG-Technik – das Volumenvlies und die Rückseite von vorneherein in voller Größe zugeschnitten und nur den Oberstoff angesetzt. Bei einem Quilt, wo man auch die Rückseite sieht (hat man ja bei einem Kissen eher nicht) würde ich allerdings auch den Rückseitenstoff ansetzen. Sonst hat man nämlich recht unschöne Ansätze an den Linienenden.

kissen_vorne_detail.jpg

Zumindest auf meinem Korbsessel kann jetzt die “neue” Saison beginnen – aber es kommen noch ein paar mehr Kissen, für gemeinsame Balkonabende soll ja für jeden was da sein. Die Blumenteile sind schon fertig, es fehlt nur noch der dröge Rest …

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