Liebe Leserinnen und Leser,

Marion nähte aus ihrer Seide eine Jacke. Sie schreibt:

Anfangen möchte ich eigentlich mit einem dicken “Dankeschön!” Und zwar an dich, Susanne,
für die Arbeit und Mühe (da ich selber schon solche Aktionen organisiert habe
und auch ein Blog habe weiß ich, wie viel Aufwand dahinter steckt, Stoffe
einzuteilen, zu zerschneiden, zu verschicken… und am Ende den Überblick zu
haben) und auch, dass sich ein Blogbeitrag nicht mal eben so schreibt.

Und ein genauso dickes “Dankeschön” an BERNINA für diese Aktion. Ich habe
wunderschönen Stoff bekommen und es hat mich nichts gekostet.
Mitmachen ist hier an keine Bedingungen geknüpft, wie man das bei Aktionen
anderer Firmen durchaus findet. Weder muss man sich für einen Newsletter
registrieren, noch darf man nur BERNINA Nähmaschinen, Schnitte oder
Stickdateien verwenden.

Gut, ich wollte aus meiner Seide ein Kleid nähen.
Als der Stoff kam und ich ihn anfasste, war sofort klar, das was ich wollte,
das wird nichts. Der ist zu fest, zu viel Stand.

Aber wie wohl jede Hobbyschneiderin habe ich einen ausführlichen Fundus an
Schnitten. Und da fand ich diesen Jackenschnitt. Ein Vogue Designer Schnitt, dessen Kragenform es mir schon beim Kauf angetan hatte.

Und um mein Glück vollkommen zu machen, der Originalstoff hat ebenfalls solche
kleinen Karos wie diese Seide.

Da der Stoff recht fest ist, war der Zuschnitt kein Problem, bis auf die Fasern,
die sich seither durch die Wohnung verteilen, denn er franst natürlich
fürchterlich und zudem werden die Karos durch oben aufliegende Fäden gebildet,
so dass auch diese beim Durchschneiden “abtrünnig” werden.

Genäht habe ich mit meiner virtuosa 160 mit 80er Universalnadeln von Organ
(70er für das Futter) und ausschließlich mit dem Fuß Nummer 13.
Ja, Geradstichfuß. Kein Zickzack, keine Overlock. (Zackenschere lautet hier
das Zauberwort.) Nur für die Knopflöcher durfte der Fuß Nummer 3 ran.

Schulterpolster hatte ich noch, auch wenn sie etwas größer hätten sein dürfen, und bei den Knöpfen musste ich dann auch in meinen Vorräten wühlen und entdeckte die „Schleifen-Knöpfe“, die an meiner Jacke gut zur Geltung kommen.

Die Knopflöcher stellten mich noch vor ein kleines Rätsel, denn durch die
aufliegenden Karos war klar, dass diese Fäden eher nicht halten, wenn man ein
Knopfloch aufschneidet.
Also meine übliche Prozedur für ein “Sicherheitsknopfloch”:

Position und Länge der Knopflöcher sorgfältig anzeichnen.

Titansticknadel (80) von Organ einspannen und den Unterfaden durch den “Löhli”
ziehen.
Konzentriert vier Augenknopflöcher mit etwas großerer Stichlänge (= weniger
dichter Raupe) nähen.

Fluchend vier Knopflöcher auftrennen, weil ich das Auge mal wieder an der
falschen Seite des Knopfloches positioniert habe. Trotz des Fluchens sehr
vorsichtig sein, damit man den Stoff nicht beschädigt.

Hoffen, dass die Markierung lange genug sichtbar ist, um alle sechs Knopflöcher
zu nähen. Diesmal mit dem Auge vorne.

Die endlich richtig genähten Augenknopflöcher zwischen den Raupen mit
Fraycheck bestreichen, einmal von der Vorderseite, einmal von der Rückseite.

Trocknen lassen. Gut trocknen lassen. Wirklich sehr gut trocknen lassen.

Dann die Knopflöcher aufschneiden, das Auge ebenfalls möglichst rund
ausschneiden.

Nochmal ein Augenknopfloch drüber nähen, diesmal mit der Standardeinstellung
für die Raupe.

Das Annähen der Knöpfe von Hand macht danach dann fast richtig Spaß.

Viele Grüße
Marion

Liebe Marion, vielen Dank für Deine Teilnahme am BERNINA Projekt „Seidenträume“ und für die Fotos Deiner wunderschönen Jacke. Die Kragenform gefällt mir auch besonders gut, und die „Schleifenknöpfe“ fügen sich harmonisch in das Gesamtbild ein.

Liebe Grüsse

Susanne

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