Kreative Artikel zum Thema Nähen

Material

– Die Fadenkiste: Wäre einfach ein Fadenbrett, wenn nicht eine liebe Bekannte neulich mit einer Tüte voll Material bei mir aufgetaucht wäre, die sie mir mit der Bemerkung: “Das kannst du sicher noch brauchen,” übergab. Seither bin ich im Besitz von ca. 120 Fadenspulen, die ich – weil’s Spass macht – an einem regnerischen Sonntag nach Farben sortiert habe. Welch ein Anblick! Und welche Vielzahl von Schlingfäden für meine Overlock! Denn das braucht ja am meisten Material.

 

– Der alte Karteischrank: War einmal Bezahlung dafür, einen Nachmittag lang die Schneiderwünsche meiner Nachbarin zu erfüllen. Quasi ein Tauschgeschäft. Ist ein wunderschönes Stück und hat 18 Schubladen mit verschiedensten Sachen drin. Diese Freude, das Schränkchen einzuräumen! Da verschwanden Dosen und Schächtelchen, einfach, weil dieses Teil mit den vielen Schubladen da war. Unter anderem, und darüber hab ich mich besonders gefreut, gibt es nun auch eine mit der Aufschrift: “Augen und so…”. Die enthält Glöcklein, Quasten und eben Augen – für Stofftiere.

 

– Das bunte Regal: Ein Industrieregal voller Stoffe, die ich hier und da zusammenkaufe, die mich einmal inspiriert haben oder noch werden. Die dann manchmal urplötzlich gebraucht werden. Auf diesem Regal liegen z.B.  auch viele Reste und Mustercoupons. Da lagen auch solche von Seiden Abraham, die es wohl, wären sie mir in der Liquidation nicht verkauft worden, bestimmt noch in die Ausstellung des Landesmuseums geschafft hätten. Mittlerweile sind sie alle aufgebraucht, Foulards und Schals.

Kleines, Spitzen und “antike” Stoffe landen in Schachteln, die ich dann immer wieder mal durchwühle, auf der Suche nach dem ganz speziellen Stück. “Oh, wie praktisch, hier ist ja noch ein Stück grüner Seide, ein Rest handgesponnene Leinen oder dieses Fitzelchen Tischdeckendamast mit dem schönen Monogramm. OP – vielleicht Ottilie Pfister…” Oft komm ich ins Sinnieren über solche Kleinigkeiten.

Wenn einem die Frau auf dem Flohmarkt sagt, dass dieses Leinenstück, schwarz-naturfarben kariert, wahrscheinlich aus den Siebzigerjahren des 19. Jahrhunderts stammt, kann man schon nachdenklich werden. In welcher Truhe lag er wohl so lange und wurde dann doch nie verarbeitet? Der Stoff hat sich wunderbar gehalten und wird bei Gelegenheit zu einer Jacke werden.

Der rot-weiss karierte Bettbezug, den ich ebenfalls bei ihr erstand,  wurde zum Sommerkleid und wenn eine alte Knopfleiste nicht ganz reicht, kann man das ja mit einem Stück Spitze ergänzen!

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