Dass am ersten Dezember-Wochenende 2011 im Národní dùm in Prag-Vinohrady ein internationales Treffen von Schöpfern und Fans von Art Dolls stattfinden wird, habe ich schon hier berichtet. Diese Verkaufsausstellung von Puppenkunst und Teddybären – Doll Prague – findet gleichzeitig mit der Ausstellung von einzigartiger Textilkunst – Artextil Prague – statt und um Art Quilts geht es im zweiten Vorbericht.
Ludmilla Galumova, deren Quilt “Maria” wir hier als ersten sehen, leitet den Quilt Club Sankt Petersburg (Russland). Dieser Quilt …
… sowie auch die Arbeit von Nina Smirnova (unten) sind Teil des Projekts MAMA – künftige Familienerbstücke, die Müttern und Grossmüttern gewidmet sind.
Stargast der Veranstaltung ist die in Bukarest (Rumänien) geborene, aber in Frankreich lebende Textilkünstlerin Ina Statescu, die …
… auch für die Haute Couture arbeitet. Typisch für die Künstlerin ist ihre Virtuosität, mit der sie Licht und Leichtigkeit einzufangen versteht (siehe unten und oben ein Ausschnitt aus einer ihrer Arbeiten).
Miroslava Kalinová ist eine der vielen Künstlerinnen, die die Tschechische Republik vertreten – hier unten mit einem Sonnenquilt:
Italien ist durch Eva Bovoli repräsentiert:
Zum Schluss der beeindruckenden Liste noch kurz zu Dijanne Cevaal, die in Australien lebt, aber auch gelegentlich auf der holländischen Ausgabe des BERNINA blogs schreibt.
Dijanne ist bekannt dafür, dass sie ihre Stoffe selbst färbt, bedruckt, bestickt … sehr reiche textile Oberflächen entstehen so, wie man anhand der beiden Details aus ihren Arbeiten (oben und unten) sehen kann …
… und Dijanne versteht es meisterhaft, daraus Quilts anzufertigen, die Geschichten erzählen.
Alles in allem darf man sehr gespannt sein auf diesen Event, der zum ersten Mal in Prag stattfinden wird – für die Liebhaber von Art Dolls gleichermassen wie für die Quiltbegeisterten ein lohnendes Ziel.
Internationale Verkaufsausstellung von Textilkunst in Prag
2. – 4. Dezember 2011
Národní dùm in Prag Vinohrady
námìstí Míru 9
120 00 Praha 2
(Metro Linie A, Station Námìstí Míru)
Mehr Info:
Fotos freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Bohdana Klátilová
Zum ersten Teil des Berichts geht es hier: https://blog.bernina.com/de/2011/11/art-dolls-und-textilkunst-in-prag/
hallo lorchen,
vielleicht ergibt sich für das taufkleid ja nochmals eine gelegenheit. wie du selbst schreibst, verlagern sich die interessen bisweilen und dann wäre es doch jammerschade, wenn man nicht darauf zurückgreifen könnte. hier kommt uns der sammel- und herdentrieb endlich mal zugute … 🙂
beste grüsse
gudrun
Vielen Dank, Gudrun! Diese Kunstwerke möchte man am liebsten alle mit nach Hause nehmen.
Wir haben hier ein sehr traditionelles Taufkleid (mit viel Hohlsaum und aus ganz feinem Batist). Mein Großvater, mein Vater und ich wurden darin getauft. Meine Söhne waren allerdings etwas zu groß. Eine Freundin, die das viel besser kann als ich, hat dann ein hellgrünes Unterkleid genäht. Das Taufkleid wurde hinten vorsichtig aufgeschnitten und die Kanten versäbert. Die Jungs wurden einfach eingeschnürt. Klappte wunderbar und sah super aus.
Lorchen
hallo lorchen,
hast du es schon gefunden – hier gibt es mehr bilder zum projekt MAMA: http://quilt-club.narod.ru/mama.htm
bei uns wird auch viel wert auf familienerbstücke gelegt. ich verwende schon seit 30 jahren tischdecken von sämtlichen grosseltern, vor allem dann, wenn der tisch auf volle länge ausgezogen ist (meine schwiegermutter spricht hier von “tafeltüchern”) und diverses porzellan hält sich auch tapfer … das brautkleid (1920) der schwiegermutter meiner schwiegermutter aus bestickter schwarzer seide steht übrigens im mittelpunkt meines quilts “milda” – es hat kriegs-, nachkriegs- und ddr-zeiten überlebt, aber nun wird die seide langsam doch fadenscheinig. nochmal eingearbeitet zu werden, würde das kleid nicht überstehen.
beste grüsse
gudrun
Gudrun, vielen Dank für die Bilder. Da möchte man doch am liebsten alles liegen- und stehenlassen und hinfliegen. Das Projekt MAMA finde ich höchst interessant. Bis vor einem Jahr zeigten meine beiden Söhne (30 und 33) kein Interesse an Familientraditionen. Jetzt ist einer von ihnen selbst Vater und hat am letzten Wochenende einen Karton mit Weihnachtsdekorationen mitgenommen. Die meisten stammen noch von meinen Großeltern und er möchte, dass seine kleine Tochter damit aufwächst. Ein kleiner Wandbehang mit Schneemann für Eva, den ich gerade noch rechtzeitig fertig hatte wird bestimmt so ein zukünftiges Familienerbstück.
Wer hat wohl sonst noch so ein neues Familieerbstück genäht – und das ganz ohne besondered Projekt??
Lorchen