Irmgard Moldaschl (Wien) eröffnete am 11. November 2011 eine sehenswerte Ausstellung mit eigenen textilen Arbeiten und Texten im „Haus der Stille“ in der Nähe von Graz.
Den folgenden Text wählte sie zur Eröffnung der Ausstellung aus:
täglich
stammelnd meist
buchstabiere ich sie neu
die namen der liebe
vater und mutter
geliebter
freundin und freund
sohn
söhne
dein name will nicht gelingen
er bleibt mir fragment
eines fragments
Text und Textil
sind die künstlerischen Ausdrucksformen von Irmgard Moldaschl.
Beide Worte kommen vom Lateinischen „texere“: weben, zusammenfügen.
Fragmente
Jedes Erkennen, Wahrnehmen, die Liebe und das Leben selbst bleiben letztlich unvollkommen und bruchstückhaft, Fragment. In Augenblicken leuchten Teile des Ganzen auf und geben Ahnung von dem, was wir hoffen und sehnen: Fülle und Eins Sein. Doch nichts ist festzuhalten und bleibt. In den Brüchen und Bruchstücken des Lebens und der Liebe die Fülle, Erfüllung und Einheit wahr zunehmen und zu würdigen, sich daran zu erfreuen, bleibt Lebensaufgabe.
Die textilen Arbeiten und die Texte erzählen davon.
Irmgard schreibt mir:
Die Ausstellungseröffnung wurde ein sehr stimmungsvoller Abend, an dem ich vom Werden meiner Texte und textilen Arbeiten erzählen durfte, die auch eine persönliche Interpretation von Stationen meines Lebens sind. Begleitet wurde ich von der wunderbaren Musik von Leonhard Waltersdorfer am Vibrafon.
Jede textile Arbeit wird von einem Text begleitet, Text und Textil bilden eine Einheit, die die Betrachtenden auf vielfache Weise ansprechen will und eigene Reflexion ermöglicht.
Ich bin dankbar über die vielen guten Rückmeldungen und das große Interesse an meinen Arbeiten.
Ein guter Freund von Irmgard, Raimund Wiesinger, hat seine Eindrücke so zusammengefasst:
Irmgard stellte ihre Arbeiten vor, gewebt aus Worten und aus Stoffen. Zur Untermalung webte Leonhard Waltersdorfer Klänge am Vibrafon.
Es ist eine berührende und faszinierende Ausstellung geworden. Verblüffend, was mit Stoffen möglich ist und wie am Ende die Technik hinter die Botschaft tritt und der Text ins Kunstwerk. Die “Fragmente des Lebens und der Liebe” geben uns tiefe Einblicke in düstere Momente und in hoffnungsvolle, zeigen Stiche im “leben das ist”.
Die Ausstellung ist noch bis Ende Jänner 2012 in der Ganggalerie im Haus der Stille zu sehen.
Haus der Stille
Rosental 50
8081 Heiligenkreuz am Waasen (A)
www.haus-der-stille.at
Einen weiteren Bericht gibt es unter folgendem Link:
www.haus-der-stille.at:80/information/aktuelles/index.php?selPic5222=5224&ID=5222
Die Fotos hat die Künstlerin freundlicherweise zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!
ich bin begeistert …… RESPEKT !
wünsche viel erfolg bei der ausstellung und im weiteren kreativen TUN 🙂