Kreative Artikel zum Thema Quilten

Weihnachtsrückblick: Quilttasche

Gestern haben wir den Weihnachtsschmuck eingesammelt, in Tüten und Kartons verpackt und im Speicher versorgt. Das ist so der Zeitpunkt, an dem Weihnachten endgültig vorbei ist (auch wenn die weihnachtliche Arbeitspause schon viel früher endet). Einen Rückblick aufs Fest habe ich aber noch für Sie: eine gequiltete Handtasche.

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Die lag nämlich für meine Mutter auf dem Gabentisch. Meine Mutter hat ein Faible für schicke Taschen, ausgefallenen Schmuck und attraktive Schals. Sehr praktisch für die schenkende Tochter, denn über kunstgewerbliche Accessoires freut sie sich immer.

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Für die Tasche habe ich Stoffe in 8 Rottönen ausgesucht und daraus gleich breite Streifen zugeschnitten. Die in unregelmäßiger Abfolge zusammengesetzten Streifen wurden wiederum quer in Streifen geteilt, diesmal in unterschiedlichen Breiten.

Das Positionieren der einzelnen Streifen zueinander auf Vorder- und Rückteil braucht etwas Zeit, damit sich Reihungen nicht auffällig wiederholen und nur im Ausnahmefall benachbarte Felder die gleiche Farbe haben. Dazu habe ich die eine oder andere Naht auch wieder aufgetrennt und Streifen neu zusammengesetzt. Dem könnte man natürlich entgehen, indem man vorher einen Plan austüftelt. Schwierig nur, wenn man wie ich mit einer vagen Vorstellung anfängt und erst bei der Arbeit entscheidet, wohin genau der Weg gehen soll …

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Der “Sockel” ist in einem schwarzem, festen Stoff abgesetzt. Der Kontrast gibt dem Design Kontur und der robuste Stoff, aus dem auch Seiten, Boden und Henkel sind, macht die Tasche strapazierfähiger.

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Vorder- und Rückenteil sind auf Thermolam gequiltet. In diesem Fall habe ich das Vlies auf Maß zugeschnitten, mittig positioniert und von hinten mit einem langen Geradstich knapp am Rand aufgesteppt. Mit dem Obertransportfuß #50 verrutscht dabei nichts. Die Quiltlinien verlaufen parallel zu den Patchworknähten und sind natürlich von der rechten Seite gesteppt.

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Wenn alle Einzelteile vorbereitet sind, geht es ans Zusammensetzen. Da kommt einiges zusammen.

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Die weiße Form jeweils unter den Innenteilen ist ein biegsames Schabrackenmaterial aus Kunststoff, das ich neuerdings in einem Stoffladen vor Ort entdeckt habe. Da es ziemlich dick ist, habe ich es nicht in der Naht mitgefasst, sondern um etwas mehr als die Nahtzugabe kleiner geschnitten und zwischen Innen- und Außenteil “eingelegt”. Folglich habe ich nur die obere Taschenkante verstürzt und die restlichen 3 Seiten offen aufeinander genäht und eingefasst. Da das die Gestaltungsmöglichkeiten aber sehr einschränkt, werde ich es demnächst mal mit einer eingenähten Version versuchen. Angeblich soll das sehr gut gehen …

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Die Einfassung mit Schrägband erwies sich als Geduldsprobe. Mit dem Bandeinfasser lassen sich unterschiedliche Dicken (man bedenke die verstürzte Kante oben und das eingefasste Seitenteil) schlecht bewältigen. Also habe ich das Band ganz klassisch auf einer Seite aufgestürzt, um es dann von Hand anzusäumen. Allein, es wollte nicht. Entweder es fältelte sich um die Kurve oder es dehnte sich zu sehr. Das lag zum einen daran, dass die Kurve recht eng ist, und zum anderen an der Steife des Materials. Damit sich die Kanten nicht zu schnell abnützen, habe ich nämlich ein Schrägband aus Outdoor-Nylon geschnitten, und das verzeiht offenbar nicht die kleinste Unregelmäßigkeit. Schließlich musste ich alle Ecken auftrennen und von Hand nacharbeiten.

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Für Portemonnaie und Co. gibt es eine Reißverschluss-Innentasche, die mit einem Nahtband in die Seitennähte eingehängt ist. Durch das eingenähte Mittelteil wird die Faltung des Seitenteils in Position gehalten, durch die Art der Konstruktion kann man die Innentasche fix und fertig quasi modular einsetzen.

Die Klettbänder am Boden halten eine in Futter eingenähte, lose Schabrackeneinlage an Ort und Stelle. Die braucht es, damit der Tascheninhalt den Boden nicht nach unten durchdrückt.

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Die Tasche wird mit einem Klettband geschlossen. Als Positionierung hat es sich bewährt, Klett- und Flauschband senkrecht zueinander aufzunähen.

Eigentlich wäre für eine feine Handtasche ein Magnetverschluss das Richtige, aber Verschlussmagneten können Magnetstreifen löschen und gerade meine Mutter hatte schon mal Probleme damit.

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Zum Schluss werden die Henkel eingehängt und nach Bedarf auf die passende Länge abgenäht. Ich habe eine Tasche meiner Mutter vermessen und wusste daher, wie sie sie mag. Ein verstellbarer Gurt ist natürlich auch möglich – nicht nur zur individuellen Längenanpassung, sondern auch, wenn man die Tasche mal kurz und mal umgehängt tragen will. Dazu müssen nur die passenden Beschläge zwischengesetzt werden und die Gurte natürlich entsprechend länger sein.

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Und jetzt stellen Sie sich eine elegante, grauhaarige Dame in schwarzer Kleidung mit dieser Tasche und passendem Armreif und Anhänger vor. Genau, très chic! Den Schmuck zeige ich Ihnen dann das nächste Mal …

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