Sagte ich schon, dass meine Mutter, genau wie ich, extravaganten, kunsthandwerklichen Modeschmuck mag? Übrigens basteln wir beide gern und zu Weihnachten schenken wir uns gegenseitig selbst gemachte Schmucksets. Dementsprechend gehört es zu den weihnachtlichen Überraschungs-Highlights, die typischen, kleinen Päckchen auszuwickeln.
Im Zusammenhang mit der Patchworktasche, die ich für meine Mutter genäht habe, hatte ich bereits den passenden Schmuck erwähnt, aber gezeigt habe ich Ihnen noch nicht: einen Armreif und einen Anhänger, beide groß und auffällig – aber weich gepolstert.
Armreif und Anhänger sind jeweils aus einem rechteckigen Stück Patchwork gearbeitet, mehr oder weniger aus Verschnittresten, die bei der Tasche angefallen sind, und auf festes Volumenvlies gequiltet. Damit Sie sich eine ungefähre Vorstellung von der Größe machen können:
- der äußere Umfang des Armreifs beträgt ca. 30,5 cm,
- der Patchworkstreifen darin ist 5 cm breit,
- der Anhänger hat eine Länge von 9,5 cm und
- einen Durchmesser von knapp 3,5 cm.
Die weitere Verarbeitung des Armreifs ist verhältnismäßig einfach. An die Längsseiten des Patchworkteils wird ein Stück schwarzer Nickystoff verstürzt, sodass sich eine schmale Röhre ergibt. Der Trick dabei ist, den Nicky etwas kürzer und breiter als den “Schmuckstoff” zuzuschneiden und gedehnt aufzunähen. Dadurch zieht sich der Armreif innen von vornherein etwas zusammen und der Zylinder lässt sich ohne größeren Widerstand zum Ring schließen. Vor allem aber bekommt man innen keine störenden Falten. Das funktioniert natürlich am besten mit einem dehnbaren Stoff, wobei Nicky ideal ist, weil er durch seinen Flor etwaige Unregelmäßigkeiten sanft überspielt.
Am besten schließt man den Ring, indem man die Patchworkkanten miteinander verstürzt und die verbleibende Lücke auf der Nickyseite von Hand zunäht. Zuvor muss der Armreif natürlich mit Füllwatte ausgestopft werden.
Der Anhänger ist, obwohl er einfacher aussieht, etwas kniffliger zu arbeiten. Damit nämlich das dicke Lederband durchgefädelt werden kann, braucht es einen Zylinder im Zylinder. Diese innere Röhre habe ich aus schwarzem Nylonstoff genäht, die Endkappen dazu aus schwarzem, 3 mm dickem Filz ausgeschnitten. Die Löcher in der Mitte werden mit einer Lochzange ausgestanzt.
Mit ein paar Handstichen wird die schmale Röhre an einer Endkappe befestigt und an derselben Seite der äußere Zylinder an den Filz genäht. Beim Ausstopfen sollte man darauf achten, dass der Innenzylinder schön in der Mitte bleibt – und natürlich, wie immer, dass die Füllwatte sich möglichst ohne Knubbel verteilt. Zum Schluss kann dann analog zur ersten Seite die zweite Kappe angenäht werden. Wie gesagt, ein bisschen Fummelarbeit von Hand …
Ein Anhänger in dieser Größe ist natürlich ein Statement, das zum Typ passen muss. Aber Sie können ein solches Stück auch abwandeln: schmal ginge genauso, dann vielleicht nur einfach quergestreift oder mit aufgesteppten Perlschnüren verziert. Sie könnten mehrere kurze Zylinder auffädeln oder einen langen zum Zusammenfassen eines Lederbandes verwenden. Oder statt eines Kreises eine Schiffchenform für die Abschlüsse verwenden, dann entstünde ein abgeflachter Anhänger …
Lassen Sie sich anregen und experimentieren Sie – ich wünsche Ihnen auf jeden Fall viel Spaß dabei!
Hallo,
es freut mich, dass so ein ausgefallenes Set auch Anklang findet!
@Kerstin:
Plastikstrohhalme habe ich auch in meinem Bastelvorrat und hatte auch darüber nachgedacht, sie hier zu nehmen. Allerdings wollte ich eine rein genähte Lösung und da stellt sich doch das Problem, wie man den Strohhalm an den Endteilen befestigt. Außerdem darf der Anhänger gern etwas weich sein, so groß, wie er ist, hält der schon die Form … Das ist bei kleinen Wickelperlen schon etwas anders.
@Gudrun:
Die Schmucksets, die meine Mutter gebastelt hat, sind natürlich ohne Bilder schwer zu beschreiben. Zwei davon sind zwar eigenwillig, aber mit Alltagstragequalität, eines allerdings ist richtig abgefahren aus Bergkristallstücken und Silberdraht gewickelt.
Viele Grüße
Ursula
Hallo Ursula !
Mal wieder eine Superidee von Dir !
Vielen Dank für die Tipps. Jetzt gehts an den Schmuck – müssen ja auch nicht immer Perlen und Glitzer sein.
Wird gleich gespeichert bei all den anderen tollen Vorschlägen
Liebe Grüße von Wiebke
hallo ursula,
sieht totschick aus! da hat sich deine mama sicher gefreut. und was gabs für dich? darf ich fragen?
beste grüsse
gudrun
Hallo Ursula,
das ist ja wirklich sehr schön!!! Die Farbzusammenstellung gefällt mir sehr gut 🙂
Danke für den Tip
Lieben Gruß
Stefanie
Hi Ursula, ich nehme als Kern für Stoff”perlen” gerne ein Stück Plastikstrohhalm, abgeschnitten auf die passende Länge. Durch den härteren Kern bleibt die Form der Perle besser erhalten.
Gruss
Kerstin