Elisabeth Graf und Rita Merten sind zwei Textilkünstlerinnen aus der Schweiz, die sich regelmässig zu gemeinsamen Nähtagen treffen. Sie arbeiten gerne zusammen und inspirieren sich gegenseitig.
Quilt (für die Ausstellung “Faszination Farbe” nach Manuel Merten) von Elisabeth Graf, Detail
Rita Mertens Sohn Manuel wurde 1985 mit Down-Syndrom geboren. Angeregt durch die künstlerischen Arbeiten seiner Mutter, begann er schon früh mit Zeichnen und Malen und es entstanden unzählige, ausdruckskräftige Bilder.
Zeichnung von Manuel Merten
Vor etwa 1 ½ Jahren beschlossen Rita Merten und Elisabeth Graf, Manuel Mertens faszinierende Bilder in Quilts umzusetzen.
Quilt (für die Ausstellung nach Manuel Merten) von Rita Merten, Detail
Manuel, der schon lange den Wunsch hatte, gemeinsam mit seiner Mutter an einer Ausstellung dabei zu sein, wohnt und arbeitet auf Schloss Biberstein. Die Stiftung Schloss Biberstein ist eine Ausbildungs- und Wohnstätte für Menschen mit einer Beeinträchtigung in der Nähe von Aarau (Schweiz).
Zeichnung von Manuel Merten
Der Zufall wollte es, dass die Kulturkommission Biberstein die beiden Künstlerinnen eingeladen hat, an der diesjährigen Ausstellung „Kunst im Schloss“ zum Thema „Text und Textil“ teilzunehmen. Alles passte somit optimal zusammen.
Quilt (für die Ausstellung “Faszination Farbe” nach Manuel Merten) von Elisabeth Graf, Detail
Elisabeht Graf, deren Portrait schon beim BERNINA Kalenderblatt März 2012 erschienen ist, lässt sich gerne vom Zusammenspiel unterschiedlicher Stoffe, Farben und Techniken leiten.
Quilt (für die Ausstellung “Faszination Farbe” nach Manuel Merten) von Elisabeth Graf, Detail
Es fasziniert sie, mit verschiedenen Druck-, Färbe- und Entfärbemethoden nicht nur ihre Stoffe individuell zu gestalten, sondern sie entdeckt die Reize übereinander geschichteter ausgefranster Stoffe, frei mit der Maschine gequiltet, immer wieder neu.
Quilt (für die Ausstellung “Faszination Farbe” nach Manuel Merten) von Elisabeth Graf, Detail
Rita Merten lernte Technische Zeichnerin. In ihrer Arbeit als Textilkünstlerin sind ihr die experimentellen Spielereien mit Tradition, Zufällen und innovativer Weiterentwicklung durch die Verbindung verschiedener Materialen, Strukturen und neuen Methoden ein Anliegen.
Quilt (für die Ausstellung nach Manuel Merten) von Rita Merten, Detail
Viele der von ihr eingesetzten Stoffe und Materialien sind Abfallprodukte, Stoffreste, Papiere, Plastiktaschen etc., die sich eignen, mit unterschiedlichen Techniken weiter oder wieder verwendet zu werden.
Zeichnung von Manuel Merten
Von Beobachtungen und Emotionen geleitet zeichnet Manuel Merten geduldig und ausdauernd mit Filz- und Farbstiften eigenwillige Farbkompositionen – ausdrucksvolle Bilder, von denen die beiden Textilkünstlerinnen eine Anzahl umsetzten.
Zeichnung von Manuel Merten
An der Ausstellung „Text und Textil“ nehmen ausserdem noch teil: Die Quilterin Viviana Hüppi-Zala, die Reisegeschichten auf Quilts präsentiert, Wolfgang K. Schulze, der Text-Miniaturen mit Photographie verbindet, Ernst-Peter Rommerskirchen, der die Kunst, eine Feder zu führen – die Kalligraphie – beherrscht, Peter Studler-Guidi mit Schrift-Bildern sowie Jürg Oberle, Experte für Orientteppiche, mit einem Vortrag über die Urformen der Gewebe. Die Vernissage am Freitag, dem 23. März 2012, 19 – 21 Uhr, wird musikalisch umrahmt vom A-cappella-Ensemble „Quadrofonix“.
Quilt (für die Ausstellung “Faszination Farbe” nach Manuel Merten) von Elisabeth Graf, Detail
Ein Besuch dieser ungewöhnlichen Ausstellung lohnt bestimmt – die Spannung und Erwartung auf die Reaktionen der Besucher ist jedenfalls gross.
Zeichnung von Manuel Merten
Die Ausstellung auf Schloss Biberstein, Dorfstrasse, 5023 Biberstein (Schweiz) findet statt von Freitag, 23. bis Sonntag, 25. März 2012 und wird von Workshops begleitet. Genaueres findet man im Programm.
Mehr Infos:
Schloss Biberstein: www.schlossbiberstein.ch
Rita Merten: www.ritamerten.ch
Elisabeth Graf: www.elisabethgraf.ch
Fotos:
alle Fotos freundlicherweise von Elisabeth Graf und Rita Merten zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!
Viel Erfolg für die interessante Ausstellung