Kreative Artikel zum Thema Sticken

Vom Bild zum Stickmuster – Teil 6

Hallo Ihr Lieben,

heute geht es wieder weiter mit unserem Projekt vom „Bild zum Stickmuster“. Dieses Mal möchte ich meiner Rose ein möglichst realistisches Aussehen geben. Dazu bearbeite ich zunächst wieder meine Zeichnungen vom Workshop: „Vom Bild zum Stickmuster – Teil 1 und Teil 3“.

Schritt 1: Die Zeichnung für eine fast realistische Rosendarstellung vorbereiten…

Zur Erinnerung in meinem ersten Beitrag haben wir eine sehr detailreiche Vorlage für ein Redwork-Stickmuster erstellt. Im 3. Teil haben wir die Vorlage vereinfacht und daraus ein Applikationsmuster erstellt. Heute brauchen wir nun eine Vorlage, die nicht ganz so detailliert ist, wie in Teil 1 und doch mehr Informationen enthält als in Teil 3. Der Einfachheit halber, habe ich die Vorlage für Euch schon erstellt. Diese steht wieder als Download für Euch bereit (auf das folgende Bild klicken, ein weiteres Fenster öffnet sich und mit der rechten Maustaste das Bild über „Bild speichern unter“ auf dem Desktop Eures Computers abspeichern).

Hier jedoch eine kurze Erläuterung, wie ich genau vorgegangen bin, damit Ihr die Vorlage auch selbst erstellen könnt. Ich habe mir meine Vorlage aus Teil 3 als Grundlage genommen. Ich habe die Konturen durchgezeichnet und um weitere Innenblütenblätter aus Teil 1 ergänzt. Die Blätter habe ich detaillierter gezeichnet und neu arrangiert. Dazu habe ich noch Spiralen als kleine „Spielerei“ hinzugefügt.

Wenn Ihr die Innenblütenblätter ergänzt, zeichnet Ihr wieder Linien, die mal enger beieinander und mal weiter auseinander stehen. Auch hier macht es erst einmal nichts, wenn es etwas krumm aussieht. Beim Ausmalen der Konturen kann man immer noch korrigieren. Ihr solltet jedoch wieder darauf achten, dass eine minimale Breite von ca. 3 mm und eine maximale Breite von ca. 5-6 mm nicht unter- bzw. überschritten werden.

Wenn alles durch gezeichnet ist, könnt Ihr wieder, wie bei der Applikationsvorlage, Hilfslinien zeichnen, die jeweils im 90° Winkel zur Kontur stehen. Ihr erinnert Euch? Sie sollen Euch helfen, wenn Ihr mit dem Werkzeug „Blockdigitalisierer“ die Punkte setzt.

Schritt 2: Die Umsetzung in der Sticksoftware…

Ich scanne meine Vorlage ein und importiere mir diese in die BERNINA Sticksoftware V6 über „Bild laden“ in meine „Bild-Arbeitsfläche“. Ich skaliere die Vorlage so, dass sie hochkant in meinen Stickrahmen „Artista 255×145 mm oval“ passt. Danach wechsele in die Stickarbeitsfläche. Als erstes digitalisiere ich meine „Spiralen“ in einem Dunkelgrün. Dazu wähle ich das Werkzeug „Offenes Objekt“ aus und digitalisiere meine Spiralen – mit der rechten Maustaste setze ich Kurvenpunkte, mit der linken Maustaste Eckpunkte. Das Innere der Spirale beende ich mit einem Oval (erstellt mit dem Werkzeug „Kreis/Oval“) gefüllt mit einem Satinstich, Unterlage Zickzack.

Ein Tipp: um unnötige Spannfäden zu vermeiden, überlegt Euch genau die Reihenfolge beim Digitalisieren. Seht Euch das Ergebnis über „Langsames Neuzeichnen“ an und korrigiert gegebenenfalls. Ihr könnt auch mit einer einfachen Kontur Maschinenlaufstiche digitalisieren, die Ihr unter den Aussenkonturen der Blüte und Blätter versteckt.

Im nächsten Schritt digitalisiere ich die Blattfüllungen in Hellgrün. Dazu fahre ich leicht nach innen versetzt die gesamten Aussenkonturen meiner Blätter mit dem Werkzeug „Geschlossenes Objekt“ nach. In „Objekteigenschaften“ stelle ich als Füllstich einen Steppstich mit den Stichwerten: Stichabstand = 2 und Stichlänge = 3 ein.

Unter „Effekte“ nehme ich bei „Unterlage“ den Haken für „Unterlagstiche“ raus und bei „Randstrukturierung“ setze ich den Haken bei Kanten-Transportstiche.

Damit erreiche ich, das unschöne Stiche am Konturenrand platziert werden. Wenn ich möchte, kann ich unter „Stern- und Wellen-Füllstich“ noch den Wellenfüllstich anhaken. Ich erhalte ein Ergebnis, das ungefähr so aussieht…

Das Gleiche mache ich mit der Rosenblüte in einem Rosa, auch hier wieder in Objekteigenschaften die gleichen Werte einstellen.

Nun wähle ich das Werkzeug „Blockdigitalisierer“ aus, stelle Satinstich als Füllung ein, wähle Mittelgrün als Farbe aus, und fange bei der Aussenkontur meines hinteren Blattes an.

Jetzt kommen wieder die „ominösen Hilfslinien zum Einsatz. Beim Blockdigitalisierer setzte ich rechts und links Punkte. Damit ich einen schönen Stichwinkel habe, der sich gleichmässig in die „Kurve legt“ setze ich meine Kurvenpunkte genau an die Stellen, wo die Hilfslinien meine Kontur kreuzen. Wenn ich meine erste Linie des Blattes digitalisiert habe, bestätige ich mit Enter. Danach digitalisiere ich die zweite Linie meines Blattes als Zacken versetzt, usw.

Wenn mir die Form oder die Stichwinkel nicht gefallen, kann ich noch über Objektumformen die Linien korrigieren. Über „Objekteigenschaften, Effekte, Randstrukturkturierung“ lasse ich das Innere der Blätter „ausfransen“. Je nachdem wie ich mit dem Blockdigitalisierer angefangen habe, muss ich die Ausrichtung nach links oder rechts einstellen. Bei den Einstellungs-Reglern Struktur und Ausmass müsst Ihr mit ein wenig Fingerspitzengefühl probieren, bis Euch das Ergebnis gefällt. Ich würde jedoch eher ein wenig zurückhaltender sein, damit es nicht zu unruhig wird. Über Anwenden seht Ihr das Ergebnis immer gleich und Ihr könnt je nachdem korrigieren. Das fertige Ergebnis sieht dann so aus.

Am Freitag geht es mit der Rosenblüte in Teil 7 weiter.

Bis bald

Andrea

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Kommentare zu diesem Artikel

7 Antworten

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  • Andrea Müller BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

    Hallo Ihr Lieben,

    es ist schön für mich ein so tolles Feedback von Euch zu bekommen. Das motiviert mich, Euch immer wieder neue schöne Muster zu entwerfen. Ihr könnt schon sehr auf Teil 8 gespannt sein.

    @ Pralinette: Bleib am Ball, um so mehr freust Du Dich dann über Dein Ergebnis und ich natürlich auch, wenn Du es uns zeigst..

    Mal aus dem Nähkästchen geplaudert: manchmal brauche ich Tage, bis mir ein Muster so richtig gefällt. Ich sticke eine Probe, ändere, sticke wieder eine Probe, ändere, mache eine Farbvariante… Man kann sich schon sehr in ein Muster vertiefen 🙂

    Gute Nacht, Eure Andrea

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