Kreative Artikel zum Thema Nähen

Paint it with Paintstiks® Teil 1

Nun geht es in einen neuen Themenbereich innerhalb der Stoffgestaltung:

Arbeiten mit Artist’s Paintstiks®

Viele von Euch werden diese Stifte sicher schon einmal gesehen und auch auch mit ihnen gearbeitet haben. Da die Einsatzbereiche und Anwendungsweisen sehr vielfältig sind, möchte ich gerne einige davon im Blog vorstellen. Doch zuerst einige grundsätzliche Informationen über die Stifte selbst:

Shiva® Artist’s Paintstiks® ist in Stiftform gepresste Ölfarbe. Nicht nur auf Stoff, sondern auf anderen Materialien wie Papier und Holz – übrigens auch auf Leder – sind diese Farben anwendbar.

Hergestellt werden zweierlei Farbchargen:  transparente für helle (Bild links liegende Stifte) und irisierende Farbstifte (Bild rechts liegende Stifte) für dunkle Stoffe. Ebenfalls gibt es Aufhellerstifte (engl. Blender) zum Aufhellen und Mischen von Farben. Die Stifte sind in zwei Grössen erhältlich.

Weitere Vorteile der Farbe: sie ist ungiftig und trocknet nicht aus, da sie selbstversiegelnd ist. Diese Selbstversiegelung funktioniert so, alsdass sich nach dem Benutzen des Stiftes eine feste trockene Farbschicht als Schutz auf der Stiftkappe bildet.

Vor dem Verwenden des Stiftes muss diese Farbschicht entfernt werden.

Hierzu eignet sich ein weiches Küchenpapier in das man die Stiftkuppe drückt und die wachsartige trockene Schicht mit Gegendruck des Fingers abreibt; einfach geht es auch mit der Spitze eines kleinen Küchenmessers.

Wichtig ist, dass vor dem Arbeitsbeginn der gesamte Arbeitsbereich mit Folie geschützt wird. Dazu gehört auch der Fussboden, da die Farbe hin und wieder bröselt. Schützen Sie sich selbst auch mit einer Schürze und/oder alter Kleidung.

Stoffe sollten vor der Anwendung im Idealfall vorgewaschen sein, damit die Appretur, die manchmal die Farbannahme verringert entfernt ist; ebenfalls sind die Stoffe ordentlich gebügelt.

Nach dem Bemalen trocknet der Stoff mindestens 24 Stunden bei schwachem Farbauftrag, bei dickerem Farbauftrag kann es auch mehrere Tage in Anspruch nehmen. Vor der weiteren Verarbeitung ist es ebenfalls erforderlich die Farbe zu fixieren. Hierzu wird der Stoff mit der bemalten Seite auf ein Stück beschichtetes Papier (Backpapier) gelegt und auf der Rückseite mit hoher Temperatur (bei Synthetik und Seide bitte herunterregulieren) gebügelt. Danach ist der Stoff im pflegeleichten Waschprgramm bis 40 Grad waschbar. Eine chemische Reinigung verträgt die Farbe nicht, da die Bindemittel der Stifte durch den chemischen Prozess gelöst werden.

Eine Technik, die ich heute in Kurzform vorstelle ist das sogenannte Rubbing.

Sicher kennen Sie auch noch aus Kindergarten- und Schulzeit die Variante vom Herstellen des Spielgelds in Münzenform? Wir legten eine Geldmünze unter ein Papier und malten mit dem Bleistift oder Buntstift darüber und pausten so die Markierungen der Münze auf dem Papier ab.

Im Grunde genommen funktioniert das Rubbing nicht anders.

Zwischenzeitlich gibt es eine ganze Reihe wunderschöner fertiger Vorlagen um diese Technik umzusetzen – sogenannte Rubbingplates. Die Auswahl zwischen Grafik und Flora,  Verspieltem und Abstraktem ist sehr gross.

Doch finden sich im Haushalt auch viele geeignete Unterlagen. Hier liegt neben den drei ausgewählten Rubbingplates ein Silikontopflappen der durch seine Oberflächenbeschaffenheit ebensogut geeignet ist. Machen Sie sich einmal auf die Suche in Ihrer Küche, Sie werden sehen, dass sich viel Geeignetes findet.

Die Rubbingplate wird auf eine rutschfeste Unterlage (im Idealfall ist es eine Gummimatte) gelegt.  Es ist aber auch möglich sie mit doppelseitigem Klebeband zu fixieren, damit sie beim Malvorgang nicht verrutscht.

Der Stift wird wie jeder andere Stift zwischen die Finger gefasst und locker über den Stoff geführt. Wichtig ist, dass immer nur in eine Richtung gemalt wird. Entweder von rechts nach links, von oben nach unten etc. und nicht schraffiert – also vor und zurück – da ansonsten das Ergebnis nicht mehr dem der Unterlage entspricht sondern eine einzige dicke Farbschicht bildet.

Eventuelle Brösel können vorsichtig mit einem Klebeband entfernt werden. Auch kleine Flecken, durch Fingerabdrücke auf dem Stoff können so „entschärft“ werden.

Besonders schön wirken diese „gemalten“ Muster, wenn sie aus nicht nur einer Farbe bestehen. Hier ist Experimentieren und Ausprobieren angesagt.

Der Stoff kann so spielerisch und beliebig über die darunterliegende Platte geführt und bemalt werden. Das Ergebnis varriert entsprechend. So können auch einfache, günstige unifarbene Stoffe spielend leicht und doch sehr wirkungsvoll veredelt werden.

Mit etwas mehr Übung sind dann auch einzelstehende Motive einfach auf Stoff zu übertragen.

Wie hier bei der Blüte gut zu sehen ist, kann mit dem Aufhellerstift auch gezielt für Licht und Schatten gesorgt werden.

Vor einiger Zeit fertigte ich diesen Sonnenblumenquilt aus schwarzem Stoff, zweierlei Rubbingplates (Blüte + Blätter), farblich passenden Paintstiks® und Angelina als Veredelung und Highlights. Gequiltet wurde er mit dem Echoquilt- und Cutworkfuss #44C der sich für dreidimensionale Oberflächen wie der Angelinafaser gut eignet und  sich nicht verfangen kann.

Rubbingplates, Artist’s Paintstiks®, sowie weiteres Zubehör, das ich in der Anwendungsweise noch vorstellen werde findet man in der Nähwelt Machemer:

Paintstiks

Rubbingplates

Zur Vertiefung dieser Techniken bietet die Nähwelt auch Kurse an.

Viele Grüße,

Jutta

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