Kreative Artikel zum Thema Quilten

Sichtweisen

Eine interessante Ausstellung gibt es derzeit im Rathaus in Höfen an der Enz zu sehen. Zwei Künstlerinnen stellen dort gemeinsam unter dem Titel “Sichtweisen” ihre Bilder aus: Elisabeth Weiß zeigt Aquarelle und Acrylmalerei, wohingegen Dörthe Lustnauer mit Stoffen arbeitet.

Dörthe Lustnauer: “Abendstimmung in Masuren” (links) und “Ahrenshoop” (rechts)

Aus ihrer umfangreichen Sammlung an textilem Material wählt Dörthe aus und beginnt, mit Stoffen zu malen, setzt sie wie Farben ein. So entstehen Collagen mit Patchwork- und Quiltelementen sowie Stickereien und Applikationen, in die auch manches Fundstück integriert wird.

Dörthe Lustnauer: “Ein sonniger Tag” (links)

1947 bis 50 absolviert die heute 83-Jährige in Berlin eine Schneiderlehre und Ausbildung zur Kostümbildnerin. Nach Heirat und Familienzeit arbeitet sie ab 1972 nebenberuflich als Lehrkraft für Gestalten und Textiles Werken, später als Kursleiterin bei der Volkshochschule.

Dörthe Lustnauer: “Blaue Dächer”

Das Unterrichten macht ihr bis heute Spass: alle vierzehn Tage leitet sie einen Kreis von Müttern an einem Pforzheimer Kindergarten an, textilgestalterisch tätig zu werden – ein gemeinsames Tun, bei dem unterschiedliche kulturelle Herkunft oder Sprachbarrieren keine Rolle spielen.

Trotzdem kommt aber das eigene Schaffen nicht zu kurz.

Dörthe Lustnauer: “Sehnsucht nach Meer”

Die Energie und die sprühenden Ideen der alten Dame sind seit vielen Jahren nur bewundernswert.

Bei der Vernissage am 15. Juni 2012 waren die zahlreichen Besucher beeindruckt, wie phantsievoll und gekonnt Dörthe ihre Einfälle umsetzt, ihre Sichtweise der Dinge darstellt.

Nach dem Besuch eines Klassentreffens, so erzählt Dörthe mir, schuf sie das linke von den beiden Bildern auf dem unteren Foto.

Die Collage trägt den Titel “Auf dem Weg – wohin?” und, um es mit den Worten der Künstlerin auszudrücken: “Das war fällig und musste gemacht werden”. Beeindruckend!

Dörthe Lustnauer: “Auf dem Weg – wohin?” (oben)

Auch eines ihrer Werke aus der letzten Zeit ist “Hoffnung” (unten), bei dem sie mit transparenten Stoffen räumliche Tiefe erzeugt.

Dörthe Lustnauer: “Hoffnung” (oben)

Alles in allem ist diese Ausstellung, von der ich hier nur einen Bruchteil zeigen möchte, auf jeden Fall einen Besuch im schönen Schwarzwald wert. Und wer die Künstlerinnen persönlich treffen oder kennenlernen will, sollte sich dafür den 28. Juni oder den 10. Juli 2012 vormerken, denn dann sind beide Damen zwischen 14 und 16 Uhr in der Ausstellung anwesend.

Nähere Infos:

15. Juni – 22. Juli 2012

Sichtweisen – Bilder von Dörthe Lustnauer und Elisabeth Weiß

Rathaus, Wildbader Strasse 1

75339 Höfen an der Enz

Öffnungszeiten: Mo – Fr: 8 – 16 Uhr, Di: 14 – 18.30 Uhr

Fotos: Gudrun und Valerie Heinz

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  • Lorchen BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

    Ich erlaube mir mal eine ganz persönliche Bemerkung: Oft find ich textile Kunst zwar sehr interessant und bewundernswert, aber emotional kommt für mich nicht viel rüber. Doch bei diesen Arbeiten von Dörthe Lustnauer steckt Gefühl und Liebe drin, die ich spüre. Das ist schon etwas ganz Besonderes!

    Auch dieses Mal ein großes ‘danke schön!’ an Gudrun!

    Lorchen

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