Der Sommer kommt nun doch noch aus der Reserve und für dieses Wetter bietet sich das Arbeiten mit Färben und Drucken von Stoffen geradezu an. Vor einigen Tagen zeigte ich ein paar Bilder zum Thema Deconstructed Screen Printing.
In den kommenden Wochen möchte ich unter der Rubrik Siebdruck einen Einblick in das Arbeiten mit den hölzernen Siebdruckrahmen geben. Eine Vielzahl an Druckmöglichkeiten hat es da zur Auswahl. Ausserdem sprechen wir über Procion MX Farben, Print Pastes, Soda, Stoffvorbereitung etc. Auch birgt dieses Material diverse Möglichkeiten der Druckvorlagenerstellung. Auch hierzu gibt es einige Anregungen – allerdings werde ich nicht über Siebbelichtung sprechen. Ich möchte Arbeitsweisen vorstellen, die man ohne grössere technische Hilfsmittel einfach durchführen kann.
Und so werfen Ereignisse ihre Schatten voraus. Ich habe mir zur Ausstattung meiner Werkstatt einmal einen grossen Schwung Holzrahmen in dreierlei Grössen bauen lassen.
Damit die Rahmen nicht bei jedem Druck mit wasserdichtem Klebeband versehen werden müssen, habe ich gestern mit dem ersten Anstrich zur wasserdichten Imprägnierung der Hölzer begonnen. Bei den derzeitigen Temperaturen trocknet der Klarsichtlack sehr zügig und insgesamt 3 Schichten Lack werden bis morgen wohl an allen dreissig Rahmen aufgetragen sein…..
Für den Siebdruck gibt es sehr unterschiedliche Gewebe. Für den Stoffdruck wird ein Gewebe von 43T empfohlen – dies ist äquivalent zum amerikanischen Gewebe 10xx oder 12 xx.
Ebenfalls gibt es diverse Möglichkeiten die Holzrahmen mit dem Siebgewebe zu bespannen. Die einfachste Art ist wohl das Gewebe unter grosser Spannung mit einem automatischen Tacker auf das Holz zu tackern (auf nachfolgendem Foto ist die getackerte Variante zu sehen).
Ich spanne es allerdings über einen Rahmen und streiche es anschliessend mit einem 2-PhasenKomponentenkleber, der speziell für dieses Gewebe geeignet ist, ein. Allerdings halte ich diese Spanntechnik hier heraus, das ist und bleibt ein kleines Betriebsgeheimnis.
Letztendlich schaut der fertige Rahmen dann so aus. Sobald der Klebstoff 24 Stunden ausgehärtet ist, kann der erste Druck geschehen
Die druckfertigen Rahmen haben die Innenabmessungen von 17,5 cm x 17,5 cm; 27,5 cm x 27,5 cm, sowie 34cm x 42cm. Für meine Kurse in Rottweil stelle ich diese Rahmen zur Verfügung, aber sie stehen selbstverständlich auch zum Verkauf. Preise auf Anfrage – aber soviel sei verraten, sie liegen äusserst günstig.
Nun versuche ich den Duft von Holz, Lack und Kleber aus der Nase zu bekommen und werde den Gartentisch von seiner “Last” befreien, falls es heute Nacht gewittern sollte.
Bis bald wieder – und dann das Ganze “in Farbe”!
Herzlichst,
Jutta
Hallo Gudrun,
ja, lieber vorher etwas mehr Arbeit investieren und danach zügiger und bequemer arbeiten können. Denn so muss ausser des “well” aus Klebeband nichts mehr am Rahmen gesichert werden. Ich habe hier noch fertig gekaufte Rahmen stehen, mit denen ich immer mal gearbeitet habe, doch die sind so schlecht “imprägniert” dass viel Ducktape nötig war. Und nach dem Auswaschen setzt sich neben Flüssigkeit eben auch restlicher Farbüberschuss unter dem Band fest. Das bekommt man kaum ganz herausgewaschen. Insofern muss so ein Rahmen mehrere Stunden trocknen, bevor ein neuer Druckvorgang begonnen werden kann. Das kann in Kursen kaum gehandhabt werden – denn die Teilnehmerinnen wollen ja arbeiten und nicht abwarten ;-).
Desweiteren bekommen die gekauften Fertigrahmen auch noch einige Anstriche mit Lack und sind dann hoffentlich gebrauchstüchtiger.
Allerdings muss man solch einen Rahmen, wie jedes andere hölzerne Produkt hin und wieder pflegen. So ist empfehlenswert, solche etwas teureren Rahmen einmal pro Jahr nachzustreichen.
Ab nächster Woche habe ich Sommerpause und Zeit mich auszutoben :-).
Lieben Gruß,
Jutta
liebe jutta,
die rahmen machen einen stabilen eindruck und dank deines anstrichs wirst du viel “duck tape” sparen. sieht nach einer investition in die zukunft aus 🙂 auch hier muss ich sagen: weiter so!
beste grüsse
gudrun