Kreative Artikel zum Thema Nähen

Die nächste Generation an der Maschine….

Vorgestern startete meine Tochter ihre Semesterferien und geniesst nun ein paar weniger arbeitsreiche Wochen als Physikstudentin im „Hotel Mama“.

Und dann ging es plötzlich ganz schnell: sie stöberte in meinen Stoffregalen und zog eine Jelly Roll hervor, mit der sie vor ein paar Wochen schon geliebäugelt hatte. „Ich würde ja ganz gerne einmal einen einfachen Quilt nähen“ sagte sie und auf meinen Rat hin, sich im Netz mal ein paar Fotos von Jelly Roll Quilts anzuschauen sass sie auch schon am Rechner und stöberte in der Fotogalerie einer bekannten Onlinesuchmaschine.

Schnell wurde sie fündig und entschied sich für ein ganz einfaches Blockmuster, welches für einen absoluten Nähanfänger, der noch nie an einer Nähmaschine gesessen, geschweigedenn einmal Stoffe zugeschnitten hatte, machbar ist. Dann nahm sie Lineal, Papier und Stift zu Hand und skizzierte zuerst den gesehenen Block. Anschliessend nahm sie die Breite der fertig zugeschnittenen JellyRoll Streifen und errechnete sich daraus die Stoffzuschnitte. Ich erklärte ihr die Nahtzugaben, die hinzuaddiert werden müssen und wenig später stand die kleine Zuschnittliste.

Aus einem Stoffstreifen konnte ein Block zugeschnitten werden mit einer Restlänge von soundsoviel Zentimetern. Kurz danach war dann auch klar, wieviel weitere Blöcke aus den Restlängen genäht werden können. Mich wunderte es wenig, schliesslich sind Mathe und Physik ihr Steckenpferd und Studienfach (von mir hat sie das definitiv nicht….).

Dann stand die Auswahl zwischen der 820ger und der neuen 580ger an. Ich erklärte ihr in einigen Sätzen vereinfacht die Unterschiede zwischen den beiden Modellen und sie entschied sich dann zum Starten für die 580ger. Grund war, dass sie einzelne Arbeitsschritte, die die 800er Serie vollautomatisch ausführt gerne erst einmal manuell erlernen wollte.

Kurz darauf war das Nähgarn aufgezogen, die Fadenspule gefüllt und eingesetzt, eine kleine Nadelkunde hinter uns gebracht und dann gings schon los. Leider hatte ich keinen Patchworkfuss #57 vorrätig und so startete sie mit dem Rücktransportfuss #1. Die Nadelposition korrigierten wir noch, damit die errechnete Nahtzugabe passte.

Ich hatte noch kein Wort über den Begriff „Kette nähen“ verloren, da meinte sie schon, es sei doch viel effizienter, wenn sie pro Block, Arbeitsschritt nach Arbeitsschritt anfertige, anstatt jeweils einen ganzen Block fertigzustellen. Ich musste kurz schmunzeln, nickte ihr zu und zeigte ihr dann, wie sie die ersten Stoffstreifen nacheinander unter den Nähfuss führen musste.

Und so startete sie dann mit den ersten eigenen Versuchen. Von Probestoffnähen wollte sie nichts wissen, schliesslich könne sie eine schiefe Naht ja auch mal auftrennen. Nur zu, dachte ich, dann leg mal los.

Und so ging es Stück für Stück.

Die ersten Streifen wurden zusammengenäht….

Die Kette wurde länger und länger……

Bis alle Blöckchen mit bereits 5 Streifen fertiggestellt waren…

Und sie einen Block zum Betrachten ganz zusammennähte.

Morgen wird es weitergehen, ein türkisfarbener Rückseitenstoff ist bestellt, ein knallgrüner für das Binding, ebenfalls das Vlies sowie einige grössere Stücke aus der Stoffkollektion, die sie in anderen Mustern noch integrieren möchte. Es versteht sich von selbst, dass sie den Quilt alleine fertigstellen wird, denn schliesslich hat die Mutter ja eine Maschine mit grossem Durchlass (O-Ton Tochter).

Ich bin gespannt und halte Euch auf dem Laufenden.

Viele Grüße,

Jutta

ps. es ist ja nicht so, dass sie noch keinen Quilt hat – aber es freute mich ungemein, dass sie endlich mit dem Nähen begonnen hat…

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Kommentare zu diesem Artikel

2 Antworten

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  • Jutta Hellbach BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

    Hallo Lorchen,
    diese Rolle habe ich geschenkt bekommen. Ich glaube sie war das letzte Stück Patchworkstoff das noch in meinem Regal lagerte. Ansonsten arbeite ich ausschliesslich mit Stoll-Weber oder selbstgefärbten und gedruckten Stoffen.
    Diese Lasagnequilts vom YouTubeVideo schaute sich meine Tochter auch in einem Blog an, fand sie dann aber zu langweilig.
    Weitergehen wirds nächste Woche, da Freitag die letzte Prüfung dieses Semesters ansteht und die Tage mit Lernen angefüllt sind. Alles zu seiner Zeit.
    Lg
    Jutta

  • Lorchen BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

    Und, und….. wie geht es weiter? Sind die Blöcke schon fertig? Ich finde es toll, dass deine Tochter mit einer von deinen Jelly Rolls spielen darf. Ich kenne mehrere Damen, die Jelly Rolls kaufen und sie so attraktiv finden, dass sie sie im Regel liegen lassen und nicht verarbeiten. Falls du dieses You Tube Video nocht nicht kennst, dann schau mal, was man sonst noch mit so einer Stoffrolle machen kann: http://www.youtube.com/watch?v=2bEJLnaZQOU

    Lorchen

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