Kreative Artikel zum Thema Nähen

Tips zum Zentangle-Ausmalen

Wie versprochen folgen nun ein paar kleinere Tips zum farblichen Ausgestalten Eurer Zentangles.

Das nachfolgende Bild zeigt, wie ich einen Teil der Konturen des Druckes mit dem Patchworkfuss 37D nachgenäht habe, der Untertransport wird dabei NICHT versenkt. Vielleicht ist das eine Startvariante, für all diejenigen, die noch nicht ganz so sicher mit dem Freihandquilten sind. Die gegenüberliegende Seite des Drucks habe ich direkt frei gequiltet (Untertransport versenkt) mit dem Freihandstickfuss 24; gerade für diese Art Arbeiten schätze ich ihn sehr, da er mir durch die vordere Öffnung ein optimales Blickfeld über die nachzumalenden Flächen gibt. Hier sind die ersten Unterschiede bereits sichtbar: das frei Gequiltete ist dynamischer, da ich mehrmals über die Kontur vor- und zurückgenäht habe. Hier solltet Ihr Euch keinesfalls scheuen, auch mal ein wenig über die vorgedruckten Linien zu gehen – das passiert von ganz allein…… schliesslich ist es Handarbeit.

Die inneren Konturen des Zentangles empfehle ich wirklich frei zu quilten. Beginnt an irgendeiner Stelle und fahrt das vorgedruckte Muster nach. Hier würde ich zu Beginn im Idealfall nur einmal über die Linien quilten, das plastische Herausarbeiten folgt dann noch.

Wenn geschwungene Flächen auszumalen sind, ist es am leichtesten einige dieser Schwünge innerhalb der Fläche nachzufahren und so langsam Bogen um Bogen mit dem Faden zu füllen.

Weniger zu empfehlen ist es, die geschwungenen Flächen abschnittweise auszuquilten. Das gibt am Ende ein sehr unregelmässiges und teils auch unebenmässiges Bild.

Es ist auch einfacher Farbe für Farbe abzuarbeiten, anstatt zig mal den Faden zu wechseln. Übrigens habe ich zu 99% immer denselben Unterfaden wie den Oberfaden in Benutzung. Das erspart bei manchen Maschinen das Anpassen der optimalen Fadenspannung. Gerade bei diesen kleinen Flächen und den vorkommenden Richtungswechseln zeigt sich eine andere Unterfadenfarbe sehr gerne in den Ecken und Kanten. Ebenfalls empfehle ich zum Freihandquilten eine Topstitchnadel. Die Topstitch hat ein längeres Ör und bietet dem Garn grössere “Bewegungsfreiheit”; verhindert dadurch eher den Fadenriss.

Mit jedem Bogen kommt der immer bessere Schwung und die Übung …

Viele Eurer Zentangles zeigten kleinere Kreise oder andere runde Formen. Wie füllt man diese am besten aus? Ich starte zumeist in der Mitte der Rundung und fahre einige Male drumherum.

Wenn die ersten Kreise mehr eckig als rund werden ist das überhaupt kein Problem. Nur Mut! Hier darf sehr plastisch gearbeitet werden und mehrmals übereinander gequiltet werden.

So schliesst sich dann auch irgendwann der Kreis. Die meisten Konturen werdet Ihr vorab mit einer anderen Garnfarbe gequiltet haben. Scheut Euch nicht, über diese bereits vorhandenen Konturen drüber zu nähen, um zum nächsten Kreis zu gelanden – ich fahre einfach darüberweg in die nächste Fläche. Die Konturen werden nachträglich nochmals korrigiert.

Anschliessend geht es an die nächsten winzigen Umrandungsflächen. Hier kann vom Rand aus nach innen gearbeitet werden und auch über die türkisfarbige Quiltlinie in die nächste Fläche genäht werden. So arbeitet Ihr Euch langsam Stück für Stück vorwärts. Stellt Euch die Stichgeschwindigkeit auf ein angenehmes Tempo ein, damit gerade bei den ganz kleinen Flächen die Nadel nicht davonläuft.

Zum Schluss wird dann das erste Motiv nochmals mit Türkis umrundet und die vorab auf Papier gemalten Flächen betont. Das muss jeder so handhaben, wie es ihm am besten gefällt. Euch ist hier ganz freie Hand gelassen.

Eckige Flächen bekommen eine schöne Struktur und werden abwechslungsreich, wenn nicht nur ein Farbwechsel, sondern auch ein Richtungswechsel beim Quilten geschieht. Im nachfolgenden Bild ist zu sehen, dass ich eine Art Raste versetzt längs und quer gequiltet habe (und hier hatte ich auch einen grünen Faden als Unterfaden – so wird es sichtbar).

Desweiteren scheut Euch auch hier nicht, über die gedruckten Linien zu quilten, sondern gibt es ungenaue und teils auch unausgequiltete Kanten.

Nun kann auch dieses Raster, das ein wenig ineinander zu laufen scheint mit Korrekturstichen nachgearbeitet werden.

Sämtliche Bilder sind grosse Detailaufnahmen, die ich bewusst so gewählt habe, dass Ihr die Stichstruktur genauer sehen könnt. Hier nun eine letzte Gesamtaufnahme der Flächen, die ich für diesen Bericht ausgefüllt habe. Die Polysheens der Firma Amann Mettler geben einen wunderbaren Glanz und die kräftigen Farben lassen den pastelligen Heide Stoll Weber Stoff ganz anders wirken. Ich freue mich jetzt schon auf all Eure Arbeiten.

Wir sollten diesen Beitrag nun nutzen um Fragen zu stellen und Ideen und Tips weiterzugeben.

Noch eine kleine Anmerkung: nicht jeder Tag ist ein Quilt-Tag. Neben viel Übung liegt es auch an der Tagesform, wie sich der Stoff unter den Händen anfühlt, wie mir Maschine, Nadel und Garn folgen. Es gibt Tage, an denen ich es nach wenigen Stichen schon merke, dass es nicht funktioniert. So lasse ich eine Arbeit schonmal liegen, erledige andere Dinge und setzte mich später nochmals daran. Oder schlafe auch eine Nacht darüber.

An dieser Stelle noch ein Hinweis zum Terminplan: die Urlausbzeit hat begonnen und da die eine oder andere Teilnehmerin in Ferien geht wird dieser Arbeitsabschnitt um eine Woche verlängert. Neuer Abgabetermin der fertigen Zentangles ist der 6. August 2012.

Ich wünsche Euch allen viel Freude beim Nähen,

Jutta

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