Kreative Artikel zum Thema Nähen

Die Messengertasche

Gestern zeigte ich bereits, wie ein Gürtel angefertigt wird. Diesen habe ich als offenen Streifen für die Messengertasche genäht.

Ebenfalls begann ich gestern schon mit dem Zuschnitt und den Vorarbeiten zur Messengertasche. Ich habe keine Bildfolge mitfotografiert, da dies teils aktuelle Kursinhalte sind. Dennoch erkläre ich ein paar Arbeitsschritte.

Die zugeschnittenen Lederteile wurden auf der Rückseite mit Decovil Light von Freudenberg versehen. Dieses Material füge ich in sämtliche meiner Taschenmodelle ein. Es gibt Stabilität, lässt sich knicken, falten, es bleibt sprungelastisch und ist erheblich besser zu verarbeiten als das viel dickere Decovil, welches beispielsweise für Taschenböden gut geeignet ist. Das zugeschnittene Taschenfutter (ein anthrazitfarbiges Leinen) hinterbügelte ich mit S320, damit auch dies stabil und formfest bleibt.

Es war eine gewisse Tüftelei, bis klar war, wie die Lederteile zusammengenäht werden sollen. Zum einen musste es technisch machbar sein, zum zweiten wollte ich die Nähte nicht nach innen schauen lassen, sprich: die Tasche nähen und verstürzen. Das hätte nicht den maskulinen Charakter des Endergebnisses gehabt. Ausserdem ist dieses Anilinleder extrem empfindlich, selbst der Untertransport, mit seinen zackigen Füssen gab Schleifspuren ab. Also nähte ich Stück für Stück der Aussentasche zusammen, die Teile links auf links gelegt. Die Lederkanten heftete ich mit doppelseitigem schmalen Klebeband. Und zum Schutz des Leders legte ich jeweils unter die auf dem Untertransport liegende Seite ein grosses Stück Backpapier, das ich anschliessend wieder entfernte. Druckknöpfe baute ich an der vorderen Kante der langen Klappe an und fügte die Gegenstücke passgerecht in die Innentasche. Damit das Leder nicht beschädigt wird und bei regelmässigem Gebrauch nicht einreisst bügelte ich zwei zurechtgeschnittene Vierecke Decovil Light als Druckschutz dahinter.

Das Innenfutter wurde anschliessend mit einer Trennwand versehen. Diese nähte ich ebenfalls aus dem Leinenstoff und fütterte sie mit 2 Lagen Decovil. Beim Zusammennähen des Taschenfutters befestigte ich diese Trennwand jeweils an den Seitenwänden des Futters. Die Oberkante der Trennwand versäuberte ich mit einem Schrägband. Ebenfalls fügte ich an der Taschenrückseite des Innenfutters eine Reissverschlusstasche ein. Tatsächlich passte das Futter wie angegossen. Die komplette oberere Kante des Taschenfutters versäuberte ich ebenfalls mit Schrägband.

Zum Schluss nähte ich das Futter in die Tasche ein; dazu verwendete ich erneut das doppelseitige Klebeband um die oberen Abschlusskanten der Aussentasche an die versäuberten Kanten des Innenfutters zu heften. Dann nähte ich das Futter fest.

Das I-Tüpfelchen wurde dann noch auf die Taschenklappe genäht – der digitalisierte Basketballer – mein allererster Versuch mit der V6 Sticksoftware. Gestickt habe ich das Motiv auf der Bernina 580.

Ich muss an dieser Stelle wieder einmal meine 820ger loben. Sie ist kraftvoll, zuverlässig, hat ein exaktes Stichbild, diesen grossen Durchlass, der gerade für diese grosse sperrige Tasche ein Segen war. Verwendet habe ich insgesamt 3 Nähfüsschen: den Geradstichfuss#53 mit Gleitsohle für alle Lederarbeiten, den Reissverschlussfuss #4D, sowie den Rücktransportfuss#1D für alle Futterarbeiten.

Passgenau ist die Messengertasche zur kürzlich genähten Netbooktasche. So ist zwar nicht alles aus einer Haut, aber aus einem Guss.

Und nun ein paar Fotos zum Anschauen:

Viele Grüße,

Jutta

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