Kreative Artikel zum Thema Nähen

…und die gepunkteten sind die Zebras

Seit einiger Zeit gibt es wunderschöne Wachstuchstoffe aus Japan. Solch einen kaufte ich mir im Sommer in einem Quiltgeschäft in Freiburg.

Bereits einige genähte Stoffschürzen habe ich mir vom vielen Drucken und Färben in Grund und Bodengewirtschaftet und ich hoffe, dass das sehr robuste Wachstuch längere Dienste leisten wird.

Um in das Tuch keine kleinen Löcher mit Stecknadeln zu stechen, arbeitete ich hier mit einem schmalen doppelseitigen Klebeband, das ich auch zur Lederverarbeitung verwende.

Die untere, sowie die beiden geraden Seitenkanten und die schmale obere Kante habe ich von der Rückseite damit beklebt

und anschliessend den Stoff links auf links umgeklebt.

Da das Tuch aus sovielen unterschiedlichen farbigen Motiven besteht, entschied ich mich auch für mehrere Polysheens von Mettler.

Zum Abnähen der Abschlusskanten nutzte ich die Bernina 820 und den Geradstichfuss # 53 mit Gleitsohle und nähte der Zierde halber mit drei Farben paralell nebeneinander.

Das fertig gekaufte Schrägband steppte ich mit dem Gleitfuss 52 # an, der etwas breiter als das Schrägband ist und auf dem überstehenden Wachstuch spielend leicht entlangglitt, ohne das Tuch zu zerknittern oder Falten zu schlagen.

Eigentlich war die Schürze ja nun schon fertig, doch reizte es mich, noch ein witziges Detail einzuarbeiten. Ich habe seit ein paar Tagen das Cutworktool hier liegen und dachte mir, dass es doch nett wäre solch ein Zebra aus dem überschüssigen Wachstuch auszuschneiden und zu applizieren.

Gesagt – getan.

Zuerst scannte ich das Zebramuster vom Stoff ein und erstellte daraus mit Hilfe von “Photoshop” ein schwarzes Bild mit durchgängigen scharfen Kanten.

Anschliessend öffnete ich die Cutworksoftware und bearbeitete diese Bildvorlage zu einem fertig auszuschneidenden Cutworkmuster.

Ich startete einen weiteren Versuch in Sachen Stickvlies und entschied mich dazu direkt mit Steam-a-Seam zu arbeiten, das sehr reissfest ist und bekanntlich aus 3 Lagen besteht (Papier, Klebevlies, Papier). Dies spannte ich in den Megahoop ein, perforierte die obere Lage Papier, entfernte sie und klebte den Wachstuchzuschnitt auf. Danach deckte ich das Wachstuch mit Backpapier ab und bügelte vorsichtig, ohne die Kanten des Megahoops zu berühren das Wachstuch auf das Steam-a-Seam auf.

Das Cutworkmotiv übertrug ich per Datenstick auf die Bernina 580, setzte den Megahoop auf und startete das Programm.

Diese Technik ist absolut faszinierend! Das Messer des Cutworktools arbeitet in vier Richtungen und die Software rechnet vorab das Motiv so um, dass in ebensolchen vier Arbeitsschritten ausgestanzt wird.

Ebenfalls war ich neugierig wie sich das Wachstuch schneiden lässt. Doch war dies überhaupt kein Problem. Zuverlässig arbeitete sich die 580ger vor und sechs Minuten später, nachdem ich jeweils vier mal die Schnittrichtung verändert hatte

hielt ich ein ausgeschnittenes “Zebra” in Händen.

Da das Steam-a-Seam bereits aufgebügelt und exakt ausgeschnitten war, konnte ich nun die hintere Papierschicht abziehen

und das Zebra zu der Herde hinzufügen. Ein zweites Pferdchen folgte und beide quiltete ich mit versenktem Untertransport und Freihandstickfuss # 24 auf die Schürze auf.

Freundlicherweise stellte sich meine Tochter als “Schneiderpuppe” zur Verfügung und hier ist die neue Druck- und Färbeschürze zu sehen

Noch eine kleine Anmerkung der Autorin:

Meine beste Freundin Sybille grüsse ich an dieser Stelle und kann nun einen Spruch von ihr widerlegen: so oft, wenn wir uns über Gott und die Welt und insbesondere die Menschen unterhalten sagt sie zumeist: weisst du Jutta, es gibt solche und solche Menschen – und die gestreiften sind die Zebras.

Liebe Sybille, an dieser Stelle möchte ich betonen, dass es auch unter Zebras solche und solche gibt, nicht nur gestreifte, sondern auch gepunktete.

Beste Grüße an Alle!

Jutta

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