Kreative Artikel zum Thema Nähen

Vorhänge aus Italien

Vorhänge aus dem schönen Italien sind das. Ich hab zwei Stück, Halbleinen, sie hingen eine ganze Weile an unseren Schlafzimmerfenstern. Ergattert hatte ich sie einmal auf einem jener italienischen Märkte, auf denen man noch  italienisch hört.

Man kann auf solchen Märkten höllische Vorhänge erstehen; meist sind sie aber für unsere mitteleuropäischen Fenster schlicht und einfach zu lang. Wobei man ja beim Betrachten solcher Richelieus ins Schwärmen geraten kann. Man wünschte sich, die eigenen Fenster wären so hoch und man hätte genau jene Fensterläden davor, die einem vor der sommerlichen Hitze bewahren. (Blick aus dem hiesigen Fenster: Scheint ja gerade nicht so nötig zu sein!)

Die Spitze, damit sie schön zur Geltung kommt, mit einem Rest von blauem Leinen unterlegen. Das ist ein bitzli eine Fiserliarbeit (braucht Fingerspitzengefühl und Geduld), ist aber mit der Nähmaschine zu machen. Vor allem, wenn man sich vorher mit einem Heftfaden hilft. Scheint ein Stück Weisheit des Alters zu sein, früher hatte ich nie die Geduld für Fadenschläge und hab deshalb manchen Fehler in Kauf nehmen müssen. Heute kratzt mich so was nicht mehr.

Knopflöcher macht diese Nähmaschine ja auch dann, wenn ich einen Stein aufs Pedal lege und mir Tee kochen geh’! Oder jedenfalls fast. Und ich kann endlich meine alten Wäscheknöpfe verwenden. Die liegen und keiner traut sich, sie wegzuwerfen, weil alle so wunderbar perlmuttern schimmern, dass es das Herz erfreut. Es gibt neuerdings in meinem Wer-sucht-der-findet-Schränkchen eine Schublade mit der Aufschrift “Wäscheknöpp”, einfach wegen Tucholskys “Gripsholm”. Würde sich übrigens lohnen, es mal wieder zu lesen, ganz abgesehen davon, dass man es in einem Abend weg hat.

Weisse Knöpfe auf Blau, das alles im Doppel – jetzt braucht’s eigentlich nur noch eine Bettdecke…

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