Kreative Artikel zum Thema Nähen

Ecoprint – gar nicht sparsam

In Aschaffenburg hatte ich sozusagen eine Wette mit Andrea Kollath abgeschlossen, dass ich mir in meinen derzeit stattfindenden beiden Urlaubswochen einen neuen “klassischen” Quilt nähe. Einen Zudeckquilt – einen – aus einer ganz normalen handelsüblichen Stoffkollektion. Das war wirklich mein Vorhaben. Einfach zur Entspannung, einfach, damit wieder einmal ein neuer im Wohnzimmer, oder auf der Gartenbank liegt, einfach nur für den Spass, wie wir es doch alle so gerne tun. Nun, so lief ich letzten Sonntag einmal durch den Händlerbereich des Main-Quiltfestivals in Aschaffenburg und wurde irgendwie nicht so recht fündig. Vielleicht fehlte mir auch die Muse und der kühle Kopf um mir gefallende, zusammenpassende Stoffe zu finden. Dann verbrachte ich gestern 2 Stunden im Internet und diversen Onlineshops und auch da fiel nicht wirklich der Groschen, wie ich was kombinieren wollte. Und gestern Nachmittag hatte ich dann plötzlich die Idee: ein Quilt aus Ecoprintstoffen.

Vor einigen Wochen unterrichtete ich in den neuen Räumen von Brunhilde Scheidmeir, Filzkultur in Speyer und betrachtete dort ihre wunderschönen, einfach nur traumhaften Arbeiten. Zartschimmernde Seidenstoffe, Schals, Tücher, Stoffe mit einer etwas groberen Textur wie beispielsweise Bouretteseide, die herrliche Merkmale mit Ecoprint aufwiesen – und so vieles mehr. Ich liess mir am zweiten Kurstag von Sabine Jeromin die “Einstiegsausrüstung” zum Ecoprint mitbringen. Seidentücher, Seidenbändchen, Eisensulfat und Kupfersulfat. Alles weitere ist im Haushalt vorhanden und muss nur zusammengetragen werden. Der Rest wächst in der Natur.

Wer sich noch gar nicht mit dem Begriff Ecoprint auskennt hier eine Kurzerklärung (Quelle: Naturdruck mit Pflanzenfarben auf Stoff):

“Sie bedrucken  Stoffe mit Laubblättern, die ihre eigene Farbe abgeben. Farbe, Form und Gestalt der Blätter werden deutlich abgebildet. Die Fixierung des Drucks sorgt für halbare Ergebnisse.”

Zum Abschluss des Kurswochenendes schenkte Brunhilde mir einen wunderschönen Schal, dessen Laubabbildung mich immer wieder aufs neue ins Träumen geraten lässt und ich deshalb schon etwas in dieser Art ausprobieren und weiterverarbeiten möchte.

Die Strukturen, die die Blätter auf der Seide aufweisen, in Kombination mit der Blaufärbung sind einfach nur grossartig. Da bemerkt man den Profi.

Und so starte ich nun mit folgenden mitgebrachten Materialien:

Seidenschals in den Qualitäten Crepe de Chine 10, Twill 10, sowie Pongé 08. Ebenfalls benötige ich Seidenbändchen.

Praktischerweise sind die Sulfate Eisen und Kupfer in kleinen Mengen und gut verschliessbaren Dosen erhältlich:

und vorhin machte ich einen kleinen Rundgang durch unseren grossen Garten und pflückte allerlei Blätter und Früchte:

und selbstverständlich habe ich auch das neue Buch von Brunhilde Scheidmeir, Fritz Jeromin und Andreas Scheidmeir zur Hand

dieses Buch ist sehr anwenderfreundlich, die Technik des Ecoprints äusserst verständlich beschrieben, es hat wunderschöne Fotoarbeiten von Brunhildes Sohn, Andreas, alles in allem kann ich es an dieser Stelle nur weiterempfehlen. Erhältlich ist es in jedem Fall mit allen notwendigen Materialien bei Jeromin in Mannheim.

Hier als kleiner Augenschmaus die erste Doppelseite:

und ist es nicht ein verrückter Zufall – wenn man genau hinschaut, ist es genau der Seidenschal, den Bruhilde mir schenkte:

Ich nehme dies als gutes Omen und warte nun auf die Bouretteseide und das Seiden-Baumwollgemisch, dass ich gestern als Meterware bei Jeromin bestellt habe. Ebenfalls liegen helle und fertiggefärbt gekaufte Heide Stoll-Weber Baumwollsatins im Regal. Auch diese eigenen sich für mein Projekt.

Auf dem Laufenden halte ich Euch gerne, seid dabei, wenn ich in den kommenden Tagen von meinen ersten Gehversuchen im Ecoprint berichte und nach und nach ein Quilt im Naturdruck entsteht.

Jutta

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