Ich schreibe heute zum ersten Mal hier auf dem Bernina Blog und bin echt gesagt ziemlich aufgeregt….. Schon lange schweben mir tausend Ideen durch den Kopf, was ich euch gerne zeigen würde! Jetzt ist es soweit und ich bekomme plötzlich Panik, ob euch das überhaupt gefallen wird?! Ok, wahrscheinlich ging es allen anderen irgendwann auch mal so und da muss man durch 😉 Vielleicht habt ihr ja neben rechts schon mal bei mir reingeschaut, dann wisst ihr, das ich mich mit modernen Quilts beschäftige – besser gesagt davon besessen bin! Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht in flickr oder auf anderen Blogs rumstöbere und neue Ideen spinne. Ein bisschen davon werde ich euch hier immer wieder präsentieren. Vor allem möchte ich euch zeigen, wie ich persönlich an neuen Projekten rangehe, dafür Farbschema auswähle, die Blöcke gestalte, mich gerne mal vernähe, auftrenne, ärgere und am Ende dann hoffentlich zufrieden bin….. Daran und einigem mehr möchte ich euch teilhaben lassen! Also, wenn´s euch gefällt, dann schreibt mir – wenn´s euch nicht gefällt, dann schreibt mir bitte auch! Ihr seht, das kann eine runde Sache werden, wenn wir uns hier austauschen 😉
Und schon habe ich eine ziemlich unhandliche Überleitung zu meinem ersten Projekt gemacht 😉
Vielleicht hat der ein oder andere von euch schon mal von Quilting-Bees gehört?! In solchen Bees tun sich Leute zusammen, die sich beim erarbeiten von Quilts gegenseitig unterstützen. Einer gibt ein Thema oder Block vor und die anderen nähen diesen und so bleibt die Arbeit nicht komplett an einem selber hängen. Eine wirklich praktische Erfindung! Ich habe das Glück dieses Jahr in der German Bee dabei sein zu dürfen und habe bereits 6 Blöcke (jeden Monat einen anderen) in diesem Jahr genäht. Ich bin mit meinem eignen Block erst im November daran, habe mir aber jetzt schon Gedanken darüber gemacht, was ich gerne genäht bekäme. Und – tatatataaa – der Block “eine runde Sache” wird´s sein! Er ist einwenig angelehnt an die Art der New York Beautys, aber viel einfacher und schneller gemacht – na ja, vielleicht ist das mit dem “schnell gemacht” etwas übertrieben…..
Ich habe mich heute hingesetzt und den Block selbst konstruiert, weil mir die sonstigen Vorlagen nicht so gut gefallen haben. Wie ich dabei vorgegangen bin, will ich euch zeigen. Das Prinzip ist sehr einfach und man kann es auf alle Blockgrößen anwenden. Mein fertiger Block ist incl. Nahtzugabe 12,5″ Inch, also ca. 30 cm. je nachdem, wie groß man einen Quilt aus diesen Blöcken machen möchte,rechnet man dann z.B. 4 Blöcke pro Reihe = ca. 120 cm / 6 Reihen = 180 cm würde bedeuten, das man 24 Blöcke machen muss!
Mein Block besteht aus vier Teilen, weil er so die Rundungen einfacher zu nähen sind. Jedes Teil ist incl. NZG (Nahtzugabe) 6,5″ Inch im Quadrat. Die beiden Kreise sind vom linken inneren Schneidepunkt aus 3″ Inch und 5,5″ Inch eingezeichnet.
Dann habe ich mir die einzelnen Schnittteile rauskopiert und mit 1/4″ Inch NZG rundherum versehen. Inneren und äußeren Kreis kann man erst mal zur Seite legen… Den mittleren Kreis habe ich in 6 gleich große Flächen unterteilt. Die Linien, die ich eingezeichnet habe, sind anschließend gleichzeitig die Nahtlinien, denn jetzt kommt so was wie Paper Piecing! Für jeden Viertelkreis braucht man 6 Streifen a` 2,5″ Inch x 4,5″ Inch. Ich hatte noch Reste von Jelly Rolls, die endlich mal verarbeitet werden mussten, aber alle anderen Reste oder kleinen Stoffstücke tun es auch. Auch kann man kleinere oder größere Streifen verarbeiten – je nach Lust und Laune!
Hier seht ihr jetzt, wie ich die Linien in den Kreis eingezeichnet habe und welche Stoffe ich für dieses Viertel verwenden wollte. Habt ihr schon mal nach dieser Paper Piecing-Methode gearbeitet? Eigentlich nicht schwer, wenn man es einpaar mal geübt hat!
Ihr arbeitet auf dem Papier mit den Stoffen dahinter! Wenn das Teil fertig genäht ist, dann sind die Stoffe auf der Rückseite von rechts zu sehen – klingt komisch – also mit der bedruckten, echten Seite. Soweit klar? Am besten arbeitet ihr bei Helligkeit oder aber mit einer Lampe in unmittelbarer Nähe, denn dann könnt ihr im Gegenlicht schauen, ob die Stoffe die gewünschten Flächen abdecken. Wundert euch nicht, wenn ihr nachher großzügig Stoff wegschneiden müsst, aber so ist es gewährleistet, das euch nirgendwo nachher ein Stückchen fehlt! Also, rechts anfangen und erstes Stoffstück deckend hinter das Papier platzieren. Zweiten Stoff dahinter legen, sodass die erste Nahtlinie von beiden Stoffen überdeckt wird.
Jetzt auf dem Papier der Linie entlang durchnähen (mit kleinem Stich = max. 2 mm). Dabei werden die beiden Stoffe unter dem Papier miteinander vernäht.
Anschließend den überstehenden Stoff bis auf 1/4″ Inch zurückschneiden. Dafür wird das Papier an der entstanden Falz, die sich durch die Naht ergeben hat, weggeknickt und die Falz als Referenzlinie für das Lineal verwendet.
Jetzt die Stoffe von rechts bügeln. Die NZG kann man bei dieser Methode nicht auseinander bügeln. Der Kreis wird nun mit den restlichen Streifen nach gleicher Vorgehensweise fertig genäht. Dann schneidet man den Kreis bis auf die NZG zurück – nicht die NZG wegschneiden!!!! Als nächstes schneidet man aus dem Unistoff die inneren und äußeren Kreise zu. Markiert euch dann am Besten die Mitte bei den Kreisen, z.B. durch einmal Falten und mit dem Fingernagel abstreichen o.ä.
Es gibt Menschen, die können auch solche futzligen Kreise ohne Nadeln zu stecken nähen! – ich nicht…. Je mehr, desto besser 😉 Ich fange in der Mitte an, stecke dann die beiden Außenkanten, um denn den Rest zu befestigen. Dann nähen und anschließend bügeln. Die NZG legt sich automatisch zum Unistoff – das könnte bei dunkleren Streifen manchmal durchscheinen, wenn der Unistoff sehr transparent ist.
Genauso geht ihr bei dem oberen Kreis vor.
Das ganze dann noch drei mal. Ach und noch was: Ich schneide die äußeren Kanten des äußeren Kreises immer etwas großzügiger zu. D.h. ich schneide sie nicht an der äußeren NZG-Kante zu, sonder lass noch rundum ca. 1 cm mehr dran. Das ist insofern schlau, als das man nachher den Block schön gerade schneiden kann….
Ich habe so ein schönes rechteckiges Lineal in 12,5″ x 12,5″ Inch, mit dem ich den Block zum Schluss schön gerade schneide. Man kann das aber auch mit jedem anderen Lineal machen und sich an den Linien der Schneidematte orientiert. Das Resultat hab ihr schon zu Beginn gesehen. Jetzt ist das ja nur dieser eine Block und ihr fragt euch bestimmt, wie ich mir so sicher sein kann, das ich da einen ganzen Quilt daraus machen möchte?!? Mein Trick heißt “Mosaik maker“! Damit kann man sozusagen schon mal seinen Quilt simulieren, indem man die Anzahl der Blöcke pro Reihe und die Anzahl der Reihen eingibt, den Abstand zwischen den Blöcken auf Null stellt und dann mal so tut, als ob alle Blöcke total unterschiedlichich wären….
Und so wird dann mein Quilt im November, wenn meine Bee´s mir geholfen haben, in etwa aussehen! Ich hoffe, euch Lust auf´s Ausprobieren gemacht zu haben?! Freuen würde ich mich, von euch zu hören, was ihr davon haltet – oder nicht haltet.
Hallo, Andrea.
Ich stelle gerade fest, dass ich dir noch gar nicht zu deinem ersten B-Blog gratuliert habe! Ich steh seit einiger Zeit total auf alles Runde beim Quilten und fand deine Anleitung daher besonders hilfreich. Eine Frage dazu: du schreibst so locker flockig von “dann habe ich die einzelnen Schnittteile mit 1/4″ Inch NZG rundherum versehen”. Wie hast du das denn gemacht bei den runden Formen???
Hallo Andrea,
jetzt will deine ehemalige Kollegin dir auch mal schreiben. Bin wie fast immer von deinen Seiten begeistert und freue mich immer riesig wenn ich auf deine Seiten schaue.. Weiter so und danke für die vielen Anregungen. Lieben Gruß Ingrid
Liebe Frau Holder,
danke für die Anregung einer weiteren Variante, wie man diesen Block auch nähen kann!
Ich stimme Ihnen vollkommen zu, das die Methode ist nicht ganz einfach ist! Ich bevorzuge sie deshalb, weil der Kreis eingenäht ist und nicht “aufgesetzt”. Die Nähte sind flacher, was z.B. das Quilten wesentlich einfache gestaltet. Auch hat man, wenn der Quilt älter und schon öfter gewaschen worden ist, nicht diese Wülste an den Stellen, wo viele Lagen Stoff und Nahtzugaben aufeinander kommen.
Bei Lesen ihres Vorschlags viel mir auch noch die Möglichkeit ein, das man den Kreis mit den bunten Stoffen komplett fertig näht, mit Freezerpaper hinterlegt, die NZG um das Freezerpaper umschlägt und den Kreis dann auf den Rückseitenstoff appliziert. Bestimmt gibt es noch weitere Ideen und es ist gut, wenn diese hier auch besprochen werden! Daher noch mal vielen lieben Dank für ihren Vorschlag 😉
Modernes Patchwork ist super. Ich freue mich auf weiter Inspirationen:-)
Finde diese Methode sehr kompliziert. Nehme alle farbigen Teile, nähe sie zum Kreis. Außenherum ein Schrägband doppelt, wenden. Dann ist der Rand versäubert. In der Mitte ginge das auch oder man näht auf einen Stoffkreis kleine Heftstiche, stülpt das ganze über eine Pappschablone, zieht den Faden an und bügelt es. Das ganze dann auf ein quadratisches Stück Stoff nähen. Man benötigt etwas mehr Stoff aber man spart sich die Plagerei an den gebogten Nähten.
Ich danke euch für eure lieben Kommentare! Ich freu mich, das euch mein erste Beitrag gefallen hat 😉
…immer her mit den modernen Patchwork-Sachen! Dein Start war ja schon mal super. Weiter so!
Liebe Andrea,
wie schön, dass nun Dein erster Bericht zu lesen ist, ich freue mich, dass Du uns an Deinen wundervollen Arbeiten teilhaben lässt. Und vielleicht gelingt es Dir ja, mich auch wieder einmal zum Quiltnähen zu verführen. Viel Spass und Freude und viele begeisterte Leserinnen wünsche ich Dir,
Jutta
Ich gratuliere zur Blogpremiere. Lampenfieber gehört wohl dazu, das ginge mir auch so.
Mir gefällt Ihre freundliche Einleitung, und Sie beschreiben für mich sehr anschaulich. Gern werde ich mehr davon lesen.
Ich grüsse Sie freundlich
Renate
Hallo Andrea
Herzlich Willkommen im Bernia Blog!
Das freut mich sehr, dass Du hier über Modern-Quilts blogst. Mir gefallen diese immer mehr & ich wage mich selber an meinen ersten.
Ich bin gespannt auf Deine weiteren Beiträge.
Liebe Grüsse
iva