Zur Zeit sehe ich in den Läden viele T-Shirts mit Spitze. Ganz aus Spitze ist nicht mein Ding, aber mit kleinen Akzenten finde ich so ein Shirt sehr interessant. Fix zugeschnitten ist das Modell Shelly von hier. Das Schnittmuster ist sowohl als Papierschnittmuster als auch als Ebook erhältlich. Der Schnitt gefällt mir sehr gut, weil das Kleidungsstück luftig genug ist, um die Pölsterchen zu verstecken, aber immer noch sehr feminin.
Ich werde die einzelnen Schritte diesmal nicht im Detail beschreiben, weil sie (im Ebook) Schritt für Schritt mit Fotos und Text gut beschrieben sind. Euer Lieblings-Schnittmuster wird mit dieser Methode auch funktionieren.
Ich habe das Vorderteil und alle Einfassstreifen und Bündchen wie im Schnittmuster vorgesehen zugeschnitten. Die Ärmel habe ich aus gemustertem Netzgewebe zugeschnitten und das Rückenteil bis auf 3cm unter der Achselnaht ebenso aus dem Netzstoff mit eine Nahtzugabe unten zugeschnitten. Das untere Teil des Rückens habe ich aus dem royal-blauen Jersey ebenso mit einer Nahtzugabe – diesmal oben – zugeschnitten.
Dann habe ich die beide Rückteile rechts auf rechts mit einer Overlocknaht und Overlockfuss Nr. 2A mit meiner Nähmaschine zusammengenäht und die Nahtzugaben nach unten gebügelt.
Den Rest des Shirts habe ich wie im Ebook beschrieben fertig genäht.
Blumen:
Aus dem Verschnitt des blauen Jersey habe ich mir ein paar 3,5 -4 cm breite Streifen zugeschnitten und sie in der Hälfte gefaltet. Ein Ende im 45-Grad-Winkel in Richtung der offenen Kante falten und die Blume locker rollen. Immer wieder den Streifen abwechselnd nach innen und aussen ein wenig umschlagen und weiter rollen. Mit einigen Heftstichen die Blume zusammen nähen. Dabei den Faden nicht zu stark ziehen. Auch von unten nach oben ein paar Stiche nähen. Den Faden nicht abschneiden, sondern sofort mit weiteren Heftstichen an das Shirt nähen. Bei dünnem Jersey noch mit einem Reststück Jersey von der linke Seite unterlegen, damit die Blumen fest und stabil angebracht werden können.
Ich habe mich hier für 3 Blumen entschieden. Gefällt mir gut.
Das Shirt habe ich bereits zur Picasso-Austellung in Basel ausgeführt. Die Ausstellung ist übrigens fantastisch! Wir haben das grosse Glück gehabt, eine private Führung geniessen zu dürfen, und konnten deshalb einiges über die Bilder und ihre Geschichten erfahren. Diese Ausstellung ist exklusiv in Basel zu sehen und leider bald zur Ende; wer sie also noch sehen möchte, muss sich beeilen.
Ich wollte Euch noch etwas über die Farben erzählen. In der letzten Ausgabe von Patchwork Professional wurde mein zweiter Beitrag zum Thema Farben veröffentlicht. In meinem Studium als Innenarchitektin habe ich mich auf den Bereich Farbgestaltung und Farbenpsychologie spezializiert. Die Farbschemata, die im Bereich der Innenausstattung verwendet werden, liegen oft sehr nahe an den Farbkombinationen aus der Modewelt, beziehungsweise werden durch die Mode beeinflusst.
Im ersten Beitrag (Ausgabe PP-01-13) schrieb ich über die physische und psychische Auswirkung der Farben, im zweiten Teil über die Kombinationsmöglichkeiten im Zusammenhang mit dem Farbkreis.
Die Farbe des hier gezeigten Shirts ist eigentlich keine meiner präferierten Farben, beziehungsweise keine Farbe die ansonsten in meinem Kleiderschrank vorkommt. Der einzige Grund, warum ich hier Royal-Blau genommen habe ist, weil ich den Netzstoff schon hatte und ihn irgendwie kombinieren musste. Als das T-Shirt fertig war, habe ich mich mich als erstes gefragt: Was ziehe ich dazu an? Das hier habe ich aus dem Kleiderschrank zusammengesetzt: also die klassische Variante.
Dieses Jahr sind mutige Farben und Kombinationen angesagt. Ich bin meistens nicht mutig genug, Royal-Blau mit Gold oder schrillem Gelb oder sogar mit Smaragd-Grün, der Farbe des Jahres, zu tragen, aber die Kombinationsmöglichkeiten mit diesem Farbton sind wirklich vielseitig, vom ganz klassischen Look mit dezenten Senf-Farben über aufregende Kontraste mit gelben Tönen bis hin zum ganz edlen Look mit Smaragd- und Gold-Tönen. Die obere Leiste der Farben zeigt die im Shirt vorhandenen Farben, welche in einem Outfit wiederholt werden können. Die unteren Kombinationen sind Variationen der in dem Shirt-Schema vorhandenen Farben, plus die gewagte Kombination mit Smaragd und Gold.
Was würdet Ihr mit so einem Shirt tragen?
Grusse,
Kasia
Das ist soooo schön! Der Beitrag ist sehr verständlich geschrieben Und er macht dich auch sehr sympathisch! Das Shirt ist der Hammer und ich werde es bestimmt bald nachnähen. Danke, danke, danke! Auch ich könnte mir eine weiße Hose dazu vorstellen. Schuhe und Tasche dann aber auf alle Fälle in den Tönen vom Shirt.
Hallo Kasia,
schöne Anregung, gleich über das gesamte Erscheinungsbild nachzudenken.
Deine Varianete ist sehr attraktiv.
Ich habe sehr dunkle Haare und würde deshalb eine blaue Hose dazu tragen.
Meine orangebraune Tasche, meine Bernstein Kette und braune Sandalen.
Danke für die schönen Ideen.
Gruß
Stephanie
Guten Morgen,
das ist ein sehr schönes T-Shirt. EIne tolle Anregung zum Nachmachen. Ich glaube, ich muss mich mehr mit den Schnitten von Farbenmix befassen 🙂
Ich würde hier die Hose in einer Farbe tragen, die in der Spitze vorkommt. Wahrscheinlich in grün oder hellblau, aber nicht zu grell. Tasche und Schuhe evtl. in royalblau oder auch in Farbe der Hose. Zu viel Farben finde ich nicht gut. Allerdings könnte ich mir vorstellen eine weiße Hose zu tragen.
Vielen Dank für den Artikel.
LG
Theresa
Hallo Theresa
Senf-Braun und ein wenig Braun kommt in der Spitze vor. Meine Kombination ist jedoch hauptsächlich nur aus den Sachen die im Kleiderschrank vorhanden waren entstanden. die braun- beige Hose und Accessoires haben das Blau in diese Kombinationot entsätigt / neutraliziert. Weisse Hose würde auch gut aussehen. Weiss, als “nicht- Frarbe” kann man immer nehmen. Zu viele Farben ruiniren die Schemata, da hast Du recht. Der Trick bei eine Farbzusammenstellung ist ein Balance zwischen den Farben zu finden.
@ Stephanie
Danke. Oh, ja- Braun- Orange und Royal- Blau würde auch super ausehen! Was ich hierzu noch sagen möchte ist, dass nur weil ich über Farben gelernt habe, bedeutet nicht, dass ich manchmal keine Probleme mit eine Farbzusammenstellung habe. Das alles hängt auch mit der Tagesform, Gemutt, Wahrnehmung, Kultur und sogar Lebenserfahrungen etc zusammen. Ebenso gibt es Leute, die nichts von der Farblehre wissen und die erfolgreichsten Farbkombis zusammen stellen können. Neid 🙂
Beste Grüsse
Kasia
Hallo Kasia !
Das liest sich wie Butter !!! Vielen Dank , toll gemacht !!!
Bei mir käme smaragdgrün dazu – ich trage überhaupt keine beige-braun-gelb Töne.
Liebe Grüße
Wiebke
Liebe Kasia,
ich finde Deine “Farbenlehre” sehr informativ und habe heute auch das neue PWP bekommen. Ist es Absicht, dass Dein Name nirgendwo erwähnt wird??? So viel Arbeit verdient doch auch etwas öffentliche Anerkennung!
Viele Grüße
Ingrid