Manchmal hat man Glück. Und stolpert in einem Stadtzürcher Brockenhaus über einen Unterrock für sage und schreibe fünf schweizrige Franken. Sowas hätte meine Mutter getragen – wenn sie denn Unterröcke getragen hätte. Sie war aber eher der Hosentyp.
Reine Seide und entzückenderweise rosa. Schweinchenrosa. Das haut einem heute nu nicht mehr so vom Sockel. Ausser vielleicht, man ist extrem jung, extrem schlank und noch extremer blond. Dann vielleicht … aber sonst: Rosa?
Das erste, was man mit einem solchen Teil – nach der üblichen Wäsche – also machen muss, ist färben. (Tja, ich weiss, passt zu meinem Namen!). Man soll keine Angst haben davor, Seide zu färben. Auch alte Stücke nicht. Im schlimmsten Fall kann es natürlich schief gehen, aber was, wenn man es dann einfach nicht versucht? Damit hat man gar nichts gewonnen.
Und: Die moderne Chemie stellt uns da ja mittlerweile Farben zur Verfügung, da ist der damalige Versuch, zu einem Batikshirt zu kommen (war wohl 1970!) vorsintflutlich. Die Seide hat jedenfalls nichts dagegen. Und auch meine Waschmaschine nicht. Und das Bad sieht nachher auch nicht aus, als hätten hier fünfzig Kinder mit Farbtöpfen gewütet.
Ein bisschen violett und im zweiten Gang dunkelblau; nach vier 40 Grad Waschgängen haben wir’s geschafft: AUBERGINE. Was für ein Wort! Und was für eine Farbe!
Die Spitze ist, was man ja vielleicht am Computer gar nicht richtig sieht, etwas violetter rausgekommen. Liegt am Material.
Bildschön.
Alles was jetzt noch fehlt ist eine kleine Korrektur am Oberteil, denn es soll ja eben kein Unterrock mehr sein. Und damit es schön anliegen kann, braucht’s noch einen Reissverschluss; der tief dunkelrote, der eh noch in meiner Reissverschlussschublade rumliegt, soll es richten. Sonst kommt auch das junge schlanke Mädchen, sei es jetzt blond oder braun, nicht mehr in dieses kleine Sommerkleid rein.
Na?
Sieht toll aus, so “alt” und noch sooo schön! Die Farbe ist klasse geworden.
Liebe Grüße
Ingrid
Fesch 🙂