Liebe Leserinnen und Leser,
die glühende Sommerhitze verschwindet bei uns allmählich. Also wird es höchste Zeit, Ihnen zum Abschluss der Sommerprojekte 2013 Ingrids Decke zu präsentieren. Ingrid schreibt:
Als der Stoff eintraf, war spontan mein erster Gedanke – super, eine Caprihose aus dem Uni-Stoff und dazu ein Sommertop aus dem Blumenstoff.
Aber halt, da waren doch ursprünglich ganz andere Ideen! Eine Picknickdecke mit Freihandquilten auf dem Blumenstoff und Stickereien und Fadenverzierungen auf dem Uni-Stoff.
Eine Frau, ein Wort – wir nähen eine Picknickdecke! Zum Glück stand erst einmal der Urlaub vor der Tür – Zeit genug, mir zu überlegen, was ich mir nun eigentlich gedacht hatte.
Freie Zeit setzt die Gedanken frei, so hatte ich am Ende des Urlaubs gleich mehrere Ideen. Entschieden habe ich mich dann für einen „Sommergarten“ mit Schmetterlingen.
Der Schwerpunkt bei meiner Decke sollte ja auf der Stickerei und den Verzierungen liegen, daher habe ich mich für einen ganz einfachen Schnitt entschieden – sozusagen einen großen Patchworkblock.
Da beide Stoffe sehr dünn waren, und es eine Gebrauchsdecke werden sollte, wurden die Stoffe zunächst mit Vlieseline 220 unterlegt und im Stickbereich zusätzlich ein Stickvlies benutzt. Das Sticken der Schmetterlinge auf dem Blumenstoff war dann das reinste Vergnügen.
Der Schmetterling ist ein Bernina-Freebie zur 7-er Serie. Gestickt mit verschiedenen Multicolorgarnen kamen so schnell und einfach schöne Farbakzente auf den Blumenstoff.
Soweit so gut, aber was jetzt mit den „riesigen“ grünen Dreiecken. Eigentlich wollte ich hier farblich passende Fäden aufnähen und dazwischen quilten. Einige probeweise „kunstvoll“ angeordnete Fäden sahen dann aber arg verloren auf den großen Flächen aus.
Beim Wandern mit meinen Hunden kam mir die Idee, Motive aus den Blumenstoff-Resten auf den Uni-Dreiecken zu verwenden, um mehr Leben in die Flächen zu bekommen.
Nun ist ja Applizieren nicht meine stärkste Seite, dazu kam, dass die Motive vom Design und vom Material sehr fragil waren, und außerdem allmählich die Zeit etwas knapp wurde. Also entschloss ich mich, Steam-a-Seam zu verwenden, um die Motive auf dem Uni-Stoff zu platzieren.
Steam-A-Seam hat den Vorteil, dass es auch ohne Bügeln bereits klebt, man kann also im Vorfeld sehr gut sehen, wie das Ergebnis wirken wird. Solange aber noch nichts fest gebügelt ist, lassen sich die Motive einfach wieder abziehen und ggf. neu arrangieren.
Hier erwies es sich als Vorteil, dass der Blumenstoff so dünn war. Nach dem Aufbügeln waren die Motive mit dem Uni-Stoff buchstäblich zu einer Einheit verschmolzen.
Zu den Blumen gehörten dann natürlich auch wieder die Schmetterlinge, also eine 2. Runde mit dem Stickmodul. Danach folgten aufgenähte Fäden mit dem Nähfuß 21 und Zierstiche.
Anschließend konnte endlich der „Big-Patch“ zusammengenäht werden. Mit dem Volumenvlies Vlieseline 244, einer sehr weichen und dünnen Qualität, und einem himmelsfarbenen Rückseitenstoff entstand danach das Quilt-Sandwich. Das Ganze hatte nun etwa die Maße von 1,40 x 1,40m mit immer noch vielen großen arg leeren Flächen – und ich stellte mir die Frage, warum ich mich nicht mit Tischsets beworben hatte …!
Aber egal, ich will ja schließlich kein Ufo öffentlich präsentieren. Inzwischen waren auch bereits die ersten fertigen Projekte im Blog zu sehen, ein zusätzlicher Ansporn.
Also wurden alle Tische frei geräumt, und ich begann, zunächst den mittleren Teil mit dem Blumenstoff zu bearbeiten. Gequiltet wurde mit dem Freihandfuß 29 in den weißen Zwischenräumen, eine Mischung aus Umrandungen und Mäandern. Recht knifflig, da es immer nur kleine Flächen waren, und dadurch schon die eine oder andere „rote Ampel“ übernäht wurde. Mit dem Ergebnis war ich dann aber doch recht zufrieden, da wie beabsichtigt, Blumen und Schmetterlinge plastischer geworden waren. Der große Durchlass der 780 war hier für das Quilten gerade im mittleren Bereich eine enorme Erleichterung,
Und jetzt wieder an den Unistoff. Das Freihand-Quilten auf den großen Flächen wurde fast meditativ. Zu sehen, wie sich der Stoff durch die Quiltlinien allmählich verwandelt, hatte eine ausgesprochen positive Wirkung. Einzelne Bereiche der Blüten wurden ebenfalls mit einigen Quiltlinien etwas hervorgehoben.
Es kamen dann noch einige Zierstiche hinzu, bei denen jetzt auch der Dual-Transport seinen Beitrag leisten durfte.
Und zu guter Letzt natürlich das Binding. Der restliche Unistoff hat dafür gerade noch ausgereicht. Er würde durch ein dunkelblaues Satinband ergänzt, das dem Rand etwas mehr Pep verleiht.
Die Aufgabenstellung dieses Sommerprojekts hat mir sehr viel Spaß gemacht. Es war einmal mehr sehr spannend zu sehen, wie Stoffe sich nur mit verschiedenen „Fäden“ zu einem Thema „entwickeln“ können.
Bei BERNINA möchte ich mich daher an dieser Stelle ganz herzlich nochmals für die großzügige Bereitstellung der Stoffe und die Projektidee bedanken.
Liebe Grüße
Ingrid
Sehr ideenreich umgesetzt. Sehr schön geworden.
LG Erika B.
Vielen Dank für all die netten Kommentare! Es ist ja schon ein wenig aufregend, sein fertiges Projekt so öffentlich präsentiert zu sehen. Umso mehr freue ich mich natürlich über Eure Resonanz.
… und ja, Elisabeth, die Decke hat ihren Platz auf unserem Gartentisch gefunden. Picknick machen wir doch eher selten ……., und der diesjährige Sommer ist wirklich ideal für viel Zeit im eigenen Garten.
Liebe Grüße an alle
Ingrid
Also für das Picknick ist dieses tolle Teil zu schade !
Hoffe du hast einen passenden Tisch daheim 🙂
LG Elisabeth
Hallo Ingrid,
die Decke ist dir sehr gut gelungen, die Schmetterlinge auf dem Blumenstoff gefallen mir besonders gut.
Mit freundlichem Gruß
roesmart
Wunderschön….
Deine Decke ist wunderschön geworden und deine Beschreibung—hinreißend !!! Durch deine Stickerei ist ein ganz neuer Stoff entstanden, einfach toll.
LG.Anka
Deine Decke ist Wunderschön geworden, Deine Quiltarbeiten in Kombi mit den gestickten Schmetterlingen und den aufgenähten Fäden gefällt mir sehr gut.
Liebe Grüße
Ulrike
Was für eine prachtvolle Decke! Und so schön beschrieben. Die lässt sich schon mit den Projekten von Susanne vergleichen, finde ich 🙂