Kannst Du mir bitte Schrägstreifen anfertigen für meine runde Tischdecke? Bei dieser Bitte einer ganz lieben Freundin hab ich sofort ja gesagt, sie hilft mir auch immer.
Also gemeinsam passenden Stoff bei mir gesucht, Fotoapparat mitgenommen und los geht’s:
Diese Methode haben wohl viele von uns gelernt. Wir haben doch früher unsere großen Quilts immer mit einem Schrägstreifen eingefasst, damit die Ecken abgerundet werden konnten.
Das Stück Stoff ist hier 50 x 100 cm, das gibt mehrere Meter Schrägstreifen.
Der Stoff wird rechts auf rechts gelegt und an beiden Seiten zugesteppt. Dann wird eine Linie gezogen von ganz oben links nach ganz unten rechts, an der oberen, noch offenen Kante markiere ich die gewünschte Breite des Schrägstreifens – ich nehme meistens eine Breite von 6,5cm, dann ist er auch noch für eine Paspel mit eingelegter Kordel breit genug. Für den Bandeinfasser#88 die entsprechende Breite nehmen.
Das Ganze jetzt umdrehen und die Linie auch auf der anderen Seite einzeichnen – wenn man jetzt durchschauen könnte, ergeben diese Linien ein Kreuz!
Auf der Linie mit der Schere bis zur unteren Ecke aufschneiden, umdrehen und auch auf der anderen Seite, aber hier aufpassen, dass nicht der untere Stoff mit eingeschnitten wird:
Die oberen Kanten zusammennähen, dabei die markierte Linie auf die untere Nahtzugabe am Ende legen – das sieht auf der anderen Seite genauso aus:
Jetzt haben wir einen Tunnel. Die Länge des Schrägstreifens, die hieraus entsteht, lässt sich jetzt schon ausrechnen:
Der Umfang des Tunnels – hier bei meinem Stoffstück 126cm – und die Höhe des Tunnels – hier 39cm geteilt durch meine gewünschte Streifenbreite von 6,5cm – ergibt dann 6 Streifen mit 126cm Länge. Also bekomme ich gute 7m Schrägstreifen. Beim Zuschneiden von schmaleren Streifen ergibt das hier natürlich mehr.
Hier werden die Nahtzugaben auseinandergebügelt, damit es nicht zu dick wird:
Eine kleine Schneidematte kommt aufs Bügelbrett, der Tunnel wird drüber gestülpt und mit Rollschneider und Lineal eine Runde nach der anderen aufgeschnitten, gestartet wird am überstehenden Rand. Das ergibt jetzt einen Endlos-Schrägstreifen.
Jetzt muss dieser Streifen noch doppelt gelegt und gebügelt werden – aber ganz vorsichtig und nicht jetzt schon dehnen.
Fertig:
Schön aufgerollt weglegen:
Da haben wir beide jetzt reichlich Schrägstreifen, für mich bleiben auch noch einige Meter zurück für meine nächsten Arbeiten. Das Ganze hat nur 1 Stunde gedauert, ist also eine schnelle Methode für eigene, individuelle Einfassstreifen.
Viele Grüße
Wiebke
Danke für das Tutorial! Darf ich noch ergänzen: Wenn man im Netz den “Schrägband-O-Mat” aufruft, kann man dort die gewünschte Streifenbreite und fertige Länge eingeben. Sofort wird die zu verwendende Kantenlänge des Quadrats berechnet! Viel Spaß beim Ausprobieren!
Hallo Ilona!
Vielen Dank für den Tipp.
Geht aber nur, wenn man ein Quadrat zerschneiden will, bei mir wird ein Rechteck genommen, von dem ich mir vorher die Fläche ausrechnen kann. Dann kann ich auch ausrechnen, wieviele Meter ich bekomme. ob schräg oder gerade geschnitten – die Fläche bleibt ja gleich.
Liebe Grüße
wiebke
Sorry, da habe ich wohl wieder mal nicht genau gelesen! Werde aber deine Methode mal ausprobieren. Hast du eine Idee, wie man die Länge des fertigen Schrägstreifens in Abhängigkeit von der Rechteck-Größe berechnen kann?
Danke nochmal und Gruß:-)
Hat super funktioniert. Danke für die Anleitung
Toll!
Wie schön, dass hier auch noch reingeschaut wird.
Liebe Grüße
Wiebke
Danke, ich kenne es von den Patchworkerinnen auch. Aber ich muß mir mal wieder welche mache. Es ist so eine gute Idee.
Lieben Gruß
margit
tolles patent, deine anleitung!