Schablonen erstellen mit der richtigen Nahtzugabe, zuschneiden, nähen, richtig bügeln und der Trick beim punktgenauen Zusammennähen der Blöcke – damit geht es heute weiter.
Unser Hemdenquilt, heißgeliebt und vielbenutzt, hat schon einige Wäschen überstanden. Man sieht ihm das Alter auch schon etwas an, aber diese Quilts haben das unverwechselbare, charmante Aussehen. Hier habe ich noch alles mit der Hand gequiltet.
Bei diesen herrlichen, meist gestreiften Stoffen kann man sich viele verschiedene Blöcke aussuchen. Das traditionelle Blockhausmuster – dann immer eine Runde mit einem Stoffmuster – wird häufig genäht. In einem Kurs bei mir habe ich diesen Block vorgeschlagen:
Was man mit diesem Muster alles machen kann, habt Ihr gestern hier gesehen.
Schablonen herstellen
Zunächst benötigen wir die Schablonen, die es aber auch zum Ausdrucken in dem Quiltprgramm gibt, aber nur mit der Nahtzugabe von ¼ “.
Ich habe es im Laufe der vielen Kursjahre immer wieder erlebt, dass es Maschinen gibt, bei denen eine spezielle Nahtzugabenbreite benötigt wird. Und so habe ich das dann mit meinen Kursteilnehmern gelöst:
Das Muster wird in der gewünschten Größe aufgezeichnet und ausgeschnitten:
Die benötigten Teile werden auf einen neuen Bogen Papier geklebt mit genügend Platz rundherum:
Nahtzugabe hinzufügen:
Mit der Nähmaschine – ohne Faden, Fadenwächter ausstellen – wird mit dem entsprechenden Fuß in einer gewünschten Breite (für Seide und leicht gewebte Stoffe lieber etwas breiter – also die Nadel etwas nach links versetzen – so wie hier beim Zeigen) rundherum genäht, mit der Füßchenkante immer am Papierrand entlang:
So sieht das dann aus:
Ich schneide mit einem Extra-für-Papier-Rollenschneider aus:
Und unbedingt am Rand das verwendete Nähfüßchen und die Breite vermerken:
Dreieck und Quadrat übereinanderlegen und die überstehenden Ecken wegschneiden:
Die Schablonen sind jetzt fertig und jede hat die richtige gewünschte Nahtzugabe.
WICHTIG! Bitte zeichnet Euch noch den Fadenlauf mit ein, immer parallel zur Außenkante. Ich habe es hier leider vergessen!
So sollten die Schablonen lieber aussehen:
Auch bei frei gestalteten Blöcken mit unterschiedlichen Teilen lassen sich die Schablonenteile nach dieser Methode ganz leicht herstellen.
Zuschneiden mit Schablonen:
Die Quadrate aus Streifen:
Und die Dreiecke auch aus Streifen:
Die vorher abgeschnittenen Ecken ermöglichen das Zuschneiden mit einem schmaleren Streifen, genau wie bei den speziellen Dreiecken, die es zu kaufen gibt.
Nähen von Blöcken:
Die kleinen Dreiecke werden an das Quadrat genäht:
Bügeln von Blöcken:
Beim Zusammennähen von Dreiecken, die immer einen schrägen Fadenlauf haben, sehr, sehr vorsichtig sein – so, als wenn wir mit rohen Eiern nähen!
Umklappen und in der Naht hochbügeln, die Nahtzugaben liegen bei mir immer in eine Richtung. Zum Auskühlen noch auf dem Bügelbrett liegenlassen:
Genaues Zusammennähen :
Wir stecken eine Stecknadel senkrecht durch beide Punkte, die passgenau übereinanderliegen müssen. Diese Nadel aber nicht durchschieben! Dann verschiebt sich der Punkt auf dem unteren Teil nach unten! Mit dem Daumen und Zeigefinger pressen wir diese Stelle zusammen und stecken jetzt eine neue Stecknadel richtig von oben durch, die senkrechte Nadel wird erst danach entfernt.
Jetzt nähen und wieder bügeln, unbedingt auskühlen lassen – wir arbeiten immer noch mit rohen Eiern:
Der Block ist fertig. Es sieht hier nur so mühsam aus. Aber beim Nähen von mehreren Blöcken wird jeder Schritt hintereinander in Kette genäht und geht recht fix.
Bei meinem Quilt habe ich verschiedene Muster gelegt:
Der Rand ist asymmetrisch aus Streifen, Flying Geese, einem Sawtooth Star – wie der genäht wird, habe ich Euch schon bei meinen Sternen für die Gastgeber gezeigt – und zusammengesetzten Quadraten genäht.
Vielleicht macht Ihr es ja auch so wie bei mir in den Kursen. Jeder brachte Oberhemden mit und es wurden Teile getauscht. Dann hat man sehr viele verschiedene Muster.
Viel Spaß beim Sammeln, Austauschen und Nähen mit alten Oberhemden
wünscht Euch
Wiebke
Vielen Dank Ihr Lieben !
Auch wenn ich jetzt mit dem Quiltprgramm rumspiele und Euch hier einige der vielen Möglichkeiten zeige, meine Quilts bau ich weiterhin an der Nähmaschine zusammen, denn meine Idenn passen nicht in ein Programm.
Aber Spaß bringt es auch!
Und ich freue mich darüber, dass ich Euch vernünftige Zeichnungen schnell hinzaubern kann.
Liebe Grüße
Wiebke
liebe wiebke,
du hast einfach ein händchen, um aus einem eigentlich simplen patchworkmuster einen zeitgemässen quilt zu gestalten, der alles andere als langweilig ist! und nun, da du dich mit dem neuen computerprogramm vertraut machst, sind da noch zusätzliche variationen denkbar. du wirst künftig ein luxusproblem haben: die qual der auswahl – oder sind die ‘wiebke-eigenen’ ideen doch die besten ? 🙂
ich bin gespannt, was dir noch so alles einfällt, es ist einfach zu schön und dem blog würde ohne deine ideen und tipps unbedingt was fehlen.
beste grüsse
gudrun
Wunderschön , so “classic” und trotzdem ganz modern….Ich liebe das.viel…….Und die Farben….Wouah..!!!..
Vielen Dank Wiebke .
Herzliche Grüsse .
Liebe Wiebke,
was eine fundierte, gut verständliche und ausführliche Anleitung in Text und Bild. Ich glaub, ich komm mal für eine Woche zu dir in den hohen Norden zum klassischen Patchworkkurs, das würde sich lohnen!
Der Quilt ist wunderschön und wie das Leder bei langer Benutzung, erhalten diese schönen, viel genutzten Quilts eine ganz bestimmte “Patina”.
Mach weiter so hier im BERNINA Blog, deine Beiträge sind mehr als bereichernd – und du auch!
Herzliche Grüße,
Jutta