Kreative Artikel zum Thema Nähen

Starke Farben für den Gartentisch!

Manchmal führt es mich zwischen all den modernen Arbeiten auch zum klassischen Patchwork  – ein back to the roots sozusagen. Und ja, auch mich erwischt es in gut sortierten Quiltgeschäften mit verführerischer Stoffauswahl! So geschah es beim letzten Besuch in der Steiermark, Gerlinde Fürstner hatte ihr Geschäftle offen und ich natürlich wieder genug Zeit zum Stöbern. In ihrem Onlineshop sah ich bereits diesen genialen Stoff mit schmucken Totenköpfen, DAS Motiv dieser Saison in Fashion schlechthin.  Also war es auch dieser Stoff, den ich zuerst aus dem Regal zog. Weitere folgten. Und es war auch schon klar, was damit geschehen sollte: Gartentischdecken, kleinformatig, nicht grösser als 100cm x 100cm. Die sind zwischendurch schnell gemacht und die Stoffe können dann in der Sommersonne so richtig nett knallen.

Hier einmal die Auswahl:

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Und dann erinnerte ich mich, dass Wiebke mit der V7 Sticksoftware arbeitet – besser gesagt dem darin enthaltenen Programm zur Quiltmustererstellung. Also kontaktierte ich meine Blogkollegin, erzählte ihr von meinem Vorhaben und fragte sie, ob sie nicht eine oder zwei Ideen für eine klassische Mitteldecke habe. Das Foto der Stoffe mailte ich ihr.

Kurze Zeit später erhielt ich einige Vorschläge – perfekt ausgearbeitet – und ich überlegte dann hin und her, was mir zu den Stoffen am besten gefallen würde. Zuviel Zeit sollte es auch nicht kosten, da die momentan bei mir reichlich knapp bemessen ist. Aber einfach mal wieder nur nähen – ohne drumherum – zum Entspannen!

Ich entschied mich für das erste Muster, das Wiebke im Bericht von heute früh vorstellt. Ihre Angaben dazu waren die Blockgrösse 12 cm, sowie die Streifenbreite 3 cm – und der Hinweis, dass für die Randgestaltung mir ihr Blogbericht “Lasst die Sterne tanzen” hilfreich sein könnte.

Zuerst schnitt ich die Quadrate zu – hier 16 Stck à 13,5cm x 13,5cm vom Totenkopfstoff

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dann 9 Stck à 13,5cm x 13,5 cm vom Kreisstoff

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für die vielen Zwischenstreifen mit den roten kleinen Quadraten schnitt ich einen breiten Streifen türkisfarbenen Basics 13,5cm Höhe zu, für die kleinen roten Quadrate einen Streifen von 4,5 cm Höhe

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beide nähte ich mit der BERNINA 820 mit dem Patchworkfuss #37D zusammen

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bügelte die Nahtzugabe zu einer Seite hin und schnitt nun über die gesamte Stoffbreite (110cm) 4,5cm breite Streifen.

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Ebenfalls schnitt ich weitere türkisfarbene Streifen der Länge 13,5 cm und Breite 4,5cm. Diese nähte ich nun, wie Wiebke es auf ihrer Zeichnung aufzeigt an eine Kante der Stoffquadrate an.

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Hier kann Quadrat um Quadrat verarbeitet werden, ohne zwischendrin zu Vernähen, oder den Faden abzuschneiden – eben “Kette nähen”. Das ist rationell und gehört zu den Grundkenntnissen des Patchworkens. Anschliessend wurden die als Kette aneinandergenähten Quadrate auseinandergeschnitten und die Nahtzugaben zu einer Seite hin gebügelt.

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Nun konnte ich an sämtliche Quadrate den zweiten Seitenstreifen mit dem kleinen roten Quadrat annähen. Hier sollte beachtet werden, dass die Nahtzugaben in gegengleiche Richtungen schauen.

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So stößt Bügelkante an Bügelkante und gewährleistet absolut exakte Nähte und Anschlusspunkte.

Dann legte ich alle fertigen Quadrate zusammen und bekam einen ersten Eindruck von der farbstarken Sommerdecke für den Gartentisch. Wow, das gefiel mir jetzt schon richtig gut!

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Etwas mühsam war dann tatsächlich die Randgestaltung, die sich als ein rechtes Puzzlespiel erwies: zuerst passte ich mit einer Papierschablone die Eckstücke des Deckenrands für den gepunkteten türkisfarbenen Stoff an, schnitt ein Quadrat von 18 cm Kantenlänge und teilte es in der Diagonalen. So erhielt ich gleich 2 passende Eckstücke.

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Es ging nun stückweise voran, das Ganze dauerte tatsächlich viel länger als ich dachte, doch freute ich mich an jedem Streifen, der nun fertig wurde.

Sobald alle einzelnen Streifen fertiggestellt waren, die Enden mit passenden Ecken und Streifeneinfassungen versehen, konnte ich die einzelnen Blockstreifen zusammennähen. Auch hier achtete ich wieder genau darauf, dass die Nahtzugaben gegengleich aufeinandertreffen. Die Anschlusspunkte zwischen den roten kleinen Quadraten sicherte ich jeweils an beiden Nahtzugaben mit Stecknadeln, damit nichts verrutscht. Und dann nähte ich langsam Streifen um Streifen zusammen.

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Beim Bügeln sieht man es auf der Rückseite dann recht gut, wie ich es mit den gegengleich aufeinandertreffenden Nahtzugaben meinte: so entstehen auch keine ungleich hohen und unschönen doppelten Nahtzugaben unter dem Quilttop – die sich dann beim Quilten als schwierig und unschön erweisen.

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Als letzten Streich galt es dann noch die Ecken anzufügen.

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Hier wählte ich ebenfalls 2 Dreiecke aus dem 18cm Quadrat, positionierte sie mittig und steppte sie nacheinander an alle vier Ecken der Sommertischdecke an.

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Nun sieht man, anhand Wiebkes Entwurf, dass ich es geschafft habe, ihre Idee korrekt umzusetzen.

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Dann ging es schon weiter mit dem Fertigen des Quiltsandwichs, das aus Top, Vlies und Unterseitenstoff besteht. Hier wählte ich ein Stück eines überbreiten witzig gemusterten Stoffs, dazu ein dünnes Vlies als einfache Einlage.

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Ich heftete alle drei Lagen mit Sprühkleber und überlegte mir dann, wie ich die kleine Sommertischdecke quilten sollte. Da das Muster an sich schon stark geometrisch und eckig ist, wollte ich die Arbeit mit Rundungen auflockern. Da mir Kreise hierzu nicht so gut gefielen, wählte ich eine andere runde Form. Dazu diente als Vorlage die grosse ovale Vorlegeplatte meines Rosenthal Services. Wer mit BERNINA näht, darf auch ruhig Rosenthal Porzellan als Quiltmustervorlage hernehmen ;-).

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Hier umrundete ich die Form mit einem Markierstift, positionierte sie dazu in zwei Richtungen und legte dann mit dem Quilten los.

Da ich die Form mehrfach wiederholen und dazu mit immer grösserem Abstand quilten wollte, montierte ich das Kantenlineal an den Rücktransportfuss # 1D. Diesen Fuss wählte ich, da ich den Obertransport zum Quilten hinzuschalten wollte.

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Und dann gings los. Rundung um Rundung füllten den Quilt. Als Garnfarbe wählte ich ein Lindgrün, sowie ein kräftiges Orange. Und ganz so einfach war es dann mit dem Rundungen nähen gar nicht. Hin und wieder bekam die Rundung eine kleine Ecke. Doch damit kann ich leben – erst recht wenn ich bei einer Tasse Kaffee im Garten sitze und diese farbenfrohe Decke geniesse. Manchmal muss man einfach mal 5 gerade sein lassen.

Der letzte Arbeitsgang war das Anbringen des Bindings und das Festnähen von Hand auf der Rückseite. Da am Rand die kleinen Quadrate nur noch in der halbierten Diagonale erscheinen, musste auch das Binding korrekt sitzen. So kürzte ich den Quilt auf 1 cm Nahtzugabe und nähte das Binding exakt mit 1 cm Nahtzugabe an. Anschliessend wurde der Bindingstreifen auf der Rückseite von Hand angenäht.

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Nun ist sie fertig und in den wenigen Sonnenminuten von heute Nachmittag konnte die Sommerdecke für den Gartentisch auch draussen fotografiert werden.

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Es war ein tolles Teamwork, liebe Wiebke; an dieser Stelle meinen herzlichsten Dank für deine Mühe, dein Können und dein gutes erfahrenes Auge für Stoffe und Quiltmuster – das macht deine jahrelange Erfahrung aus.

Ich selbst verabschiede mich nun für die kommenden 6 Wochen hier im Blog. Es stehen einige Unterrichtsreisen an, die mich unter anderem zu BERNINA Spanien und zur Interquilt in Girona mitsamt Ausstellung; in die Niederlande; zur Nadelwelt Karlsruhe und zu BERNINA Portugal an die Atlantikküste führen. Gerne berichte ich nach meiner Rückkehr von all diesen spannenden Erlebnissen hier im Blog und lasse Sie an meinen Eindrücken teilhaben. Auf der Nadelwelt jedoch hoffe ich viele bekannte und auch neue Gesichter zu sehen. Dort werden ja die Kunstkuben zu sehen sein, mit der Premiere der 24 Arbeiten des aktuellen BERNINA Gemeinschaftsprojektes 2014 “Menschen”. Ich freue mich schon sehr darauf.

Herzliche Grüße und alles Gute bis dahin,

Jutta Hellbach

 

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