Mein letzter Bericht handelte von dem Quilt Babystar, dessen Stern in eine Fläche eingenäht ist. Ich habe versprochen, dafür ein Tutorial zu schreiben – hier ist es!
Ich habe dazu einen neuen Stern in Paperpiecing Methode genäht. Dazu habe ich mir 6 Rauten aus Papier incl. Nahtzugabe (1/4″ Inch) ausgeschnitten und diese mit lauter Streifenresten benäht. Anschließend habe ich die 6 Teile zusammen genäht, wobei ich das Papier noch nicht ausgerissen habe. In den Ecken des Sterns habe ich lediglich bis zur Nahtzugabe genäht, sodaß ein kleiner “Schlitz” offen blieb. Das ist für das spätere Einnähen sehr wichtig!Das Papier habe ich entfernt und den Stern auf meine quadratische Fläche (Rückseite des Stoffes) mittig ausgerichtet. Dann habe ich die Konturen des Sterns mit einem Markierstift nachgefahren.
Nachdem der Stern beiseite gelegt ist, kann man die Linien gut erkennen. Sollten die Linien nicht gerade sein, kann man diese mit einem Lineal nochmals korregieren.
Da die Konturlinien nicht den Nahtlinien, bzw. den Linien zum Ausschneiden entsprechen, ist der nächste Schritt das Aufzeichnen der Linien zum Ausschneiden. Dazu habe ich mit meinem Inch-Lineal jeweils Linien im Abstand von 1/2″ Inch in den Stern (nach Innen) angezeichnet. Warum 1/2″ Inch? Die spätere Naht liegt von der Kontur 1/4″ Inch nach innen. Hinzu muss dann nach die Nahtzugabe gegeben werden, was dann schlussendlich 1/2″ Inch ergibt. Wenn ihr mit cm arbeitet, würde das bedeuten, ihr müsstet insgesamt 2cm von der Konturlinie ab nach Innen zeichnen.
Vergewissert euch bitte – bevor ihr ans Ausschneiden geht – ob das mit der rechnerischen Distanz zu eurer Konturlinie stimmt (Kontur + Nahtlinie + Nahtzugabe), dann könnt ihr den inneren Stern ausschneiden.
Beim Patchwork/Quilten sonst eher unüblich habe ich hier die Ecken (Stoffrückseite) mit einer leichten Bügeleinlage (H180) verstärkt. Die Spitzen des Oberstoffs werden nach dem Nähen bis zum Nahtpunkt eingeschnitten. Es könnte anschließend passieren, das euch die Spitze ausfranst -oder reißt, was durch das Vlies vermieden werden kann.
Jetzt geht es ans Einnähen! Dazu markiert ihr euch auf der Stoffoberseite eures Quadrates jeweils die Schnittpunkte an den Nahtlinien. Im Bild seht ihr oben rechts so einen Punkt, wie ich ihn mit einem selbstauflösenden Markierstift eingezeichnet habe. Genauso verfahrt ihr auf der Rückseite eures Sterns. Nun könnt ihr euch mit Hilfe von Stecknadeln die Punkte stecken, die auf den einzelnen Strecken jeweils Nahtanfang – und ende markieren. Auf dem Bild könnt ihr sehen, wie die Naht verlaufen soll und wo ich zur Hilfe die Nadeln gesteckt habe. Keine Angst beim Übernähen von Stecknadeln! Wenn ihr etwas langsamer über die Stecknadeln näht, dann werden die Maschinennadeln diesen “ausweichen”. Habt ihr eine Strecke genäht (und bitte nur bis zu den jeweiligen Schnittpunkten), dann müsst ihr anschließend die Ecken des (in meinem Fall roten) Oberstoffs einschneiden. Mit einer spitzen Schere bis kurz vor den Nahtpunkt, dann kann der Stoff nicht einreißen. Dann dreht ihr den Stern und heftet mit Hilfe der Nadeln die nächst folgende Strecke, die zu nähen ist. Und so fahrt ihr fort, bis der Stern komplett eingenäht ist.
Ich habe die Nahtzugaben hier in Richtung rotem Oberstoff gebügelt – sieht jetzt einwenig wie Reverse Applique aus, oder? Auf dem Bild sieht man noch ganz leicht die markierten Punkte auf dem Oberstoff – die verschwinden ja dann irgendwann – hoffentlich….. Das Ganze erfordert bestimmt etwas Übung und zunächst eine Menge Konzentration – ich habe früher x-Mal den Stoff falsch ausgeschnitten, deshalb weise ich gerne auf solche unnötigen Fehlerquellen hin. Aber probiert es aus, es ist eine tolle Technik, bei der man den Oberstoff in einer Fläche belassen kann 🙂
Und – schwups – ist ein neues Kissen fertig!Ich hoffe, ihr kommt mit dieser Anleitung klar und versucht diese Technik mal aus 🙂 Es wäre schön, wenn ihr mir von euren Erfahrungen beim Ausprobieren berichten würdet und vielleicht Bilder mitsendet. Ganz viel Spaß beim Nähen 🙂
Hallo liebe Andrea !
Dein Stern ist super geworden und die Anleitung dazu auch.
Das Einnähen in eine Fläche ist wirklich schwieirig – vielleicht wissen es noch einige aus dem Handarbeitsunterricht : wir mußten noch viereeckige Flicken einsetzen – oh je !!!
Vielen Dank und liebe Grüße
Wiebke
Hallo!
Ich habe vor einigen Tagen alte Bettwäsche meiner Eltern nach Tauglichkeit für neue Projekte durchgesehen. Dabei hab ich auch Flickstellen gefunden, wie Du sie beschrieben hast. Ich war ganz begeistert davon. Leider habe ich im Handarbeitsunterricht keine Flicken einsetzten müssen. Heute würde ich es gerne können. Die von Andrea beschriebene Methode hat ja nur eine schöne Seite. Wie macht man das, damit auch die Rückseit nicht franst? Wer kann mir witerhelfen – Gibt es ein Buch, wo solche Nähtechniken erklät werden?
Liebe Grüße
Hedwig
Hallo Ihr Lieben !
Bei den eingesetzten Flicken war eine Nahtzugabe extra breit, die wurde dann umgeschlagen und festgenäht. Entweder per Hand oder mit der Maschine – dann ist es auch von links sauber ( wie bei Deiner alten Bettwäsche).
Nach diesem Beitrag von Andrea müßte ich ausprobieren, ob es noch so klappt wie früher.
Liebe Grüße
Wiebke
Danke für den Hinweis! Werde es demnächt einmal ausprobieren.
Liebe Grüße
Hedwig
halli hallo,
wie alle deine arbeiten sieht auch dieses ergebnis mal wieder toll aus – einfach perfekt! leider fehlt mir grade die zeit, um deine anleitung auszuprobieren, aber es liest sich so schlüssig, dass man damt keine probleme haben sollte, oder?
beste grüsse
gudrun
Dank dir für diesen lieben Kommentar und die für mich wichtige Rückmeldung, das sich die Anleitung schlüssig liest! Ich bin immer etwas am Zweifeln, ob die Sachen, die ich da schreibe, auch wirklich verständlich sind. Wenn ich so eine Anleitung schreibe, muss ich meine “Betriebsblindheit” ausschalten und sehr genau überlegen, ob es anschaulich, aber vor allem auch nachvollziehbar ist – nicht so einfach 😉
Man ist das ein toller Stern. Großartig! Meine Hochachtung!
Wie das mit den offenen Nahtzugaben (Schlitz) gemeint ist, habe ich aber noch nicht verstanden. Vielleicht könnte da noch mal nachgebessert (erklärt) werden? Oder bin nur ich allein so … (mit einem Brett vor dem Kopf)?
Dieses Projekt würde ich sehr gern zu Weihnachten realisieren. Eine Tischdecke für meinen runden Tisch.
Ganz herzlichen Dank und bitte weiter so. Das ist ja irgendwie nicht alltäglich.
Liebe Grüße von der Ostseeküste
die Karin
Liebe Karin, wenn hier was nicht nachvollziehbar ist, dann liegt das an meiner Anleitung!!!! Ich habe unten ein Bild eingefügt und hoffe, das es so verständlicher ist? Wenn nicht, dann bitte weiter nachfragen 🙂 Viel Spaß beim Umsetzten für das Weihnachtsprojekt!
Liebe Andrea,
eine tolle Anleitung und ein schöner Stern. Schön wieder von Dir zu lesen!
Herzliche Grüße aus der Steiermark,
Gerlinde und ich habens mal wieder geschafft einige Frauen zu beglücken 🙂
Jutta
Danke liebe Jutta! Freu mich, das du und Gerlinde wieder viel Spaß und Erfolg mit deinem Kurs in der Steiermark hattet.
Vielen Dank für diese ausführliche Anleitung mit den vielen Detailfotos!
Kreative Grüße
Linda
Hallo Linda, ich danke für den lieben Kommentar!!!