Kreative Artikel zum Thema Nähen

Zu Gast bei BERNINA España

Letzte Woche machte ich mich auf den Weg zu BERNINA Espagna und folgte somit einer Einladung von Tere und Rafael Lopez, den fleissigen BERNINA Fachleuten der BERNINA Zentrale für Spanien in Girona. Anlass der Einladung waren neben 2 Workshops auch die Ausstellung meiner neuen Arbeiten, anlässlich der Interquilt 2014 in Girona.

Bereits viele Wochen vorher bereitete ich diese Reise vor; es galt für 2 schnell ausgebuchte Workshops mit jeweils 2o Teilnehmern alle Materialen zu bestellen und sozusagen mundgerecht als Materialkits mitzunehmen. Dazu kamen alle für die Kurse erforderlichen anderen Materialien. Da ich in Steckborn jedoch schon in den vergangenen Jahren die Kreativtage im Oktober mitgemacht habe, wusste ich, auf was es ankam, damit solch ein umfangreicher Kurs auch gut durchgeführt werden konnte.

Mittwochs flog ich bei kühlen 6 Grad und Regenwetter in Memmingen ab und landete knappe 2 Stunden später bereits im warmen Girona. Hier war ich mitten in den spanischen Frühsommer bei 26 Grad und Sonnenschein hereingepurzelt. Abgeholt wurde ich von Joel, dem sympathischen jungen Nähmaschinenmechaniker aus der spanischen Bernina Familie. Und wie sich Familie dort anfühlt, nach gerade mal 5 Minuten Begrüssung und ein paar gewechselten Sätzen in Englisch schaut so aus – man ist einfach mittendrin!

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Da ich einen Tag früher angereist bin, blieben mir auch ein paar Stunden um die hübsche spanische Stadt zu besuchen und einige Eindrücke zu sammeln, die ich Euch gerne weitergeben möchte. Girona ist ein mittelgrosse Stadt im Spanischen Norden  Kataloniens gelegen. Neben vielen geschichtsträchtigen Monumenten und Gebäuden ist die grosse und bis weit über die Stadt sichtbare Kathedrale Catedral de Santa Maria wohl das Wahrzeichen Gironas schlechthin und ein imposantes Bauwerk, das über ein halbes Jahrtausend erbaut wurde. Daher sind mehrere Stile aus unterschiedlichsten Epochen darin verbaut worden. Es finden sich romanische Merkmale im Glockenturm und Kreuzgang, die grosse Freitreppe und die Fassade im Barock und das Kirchenschiff im gotischen Stil. Ebenfalls ist die Stadt, wie viele andere alte Städte der Mittelmeerküste von engen Gassen und unzähligen Treppen geprägt. Aber die Mühe des Aufstiegs hoch zur Kirche wird mit einem wunderschönen Ausblick über die Stadt und die Region belohnt. Hier nun einige Bilder meines kleinen Ausflugs am Mittwoch Abend und am Donnerstag Vormittag:

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Donnerstags Mittags ging es dann auch schon los mit der Vorbereitung des Kursraumes im schicken Hotel URH in Girona. Dort waren nicht nur ich, sondern auch viele Kursteilnehmerinnen, die aus ganz Spanien und den Kanaren angereist waren, untergebracht. Ein erster Blick in den klimatisierten Konferenzraum sagte mir, dass noch ein wenig Vorarbeit zu leisten war, damit hier überhaupt mit Farbe gearbeitet werden konnte. Alle Tische waren mit hübschen bodenlangen Hussen bedeckt, ebenso die Stühle. Kurzerhand wurden sie entfernt, die Tische in lange paralell zueinander laufende Bahnen gestellt und die Stühle an die Wände geschoben. Mir ist es wichtig, dass man im Kurs nicht wie im Schulzimmer hintereinander sitzt, sondern locker miteinander kommunizieren kann und auch sieht, was die Teilnehmerkolleginnen so machen. Wie sich das auswirken würde, ahnte ich zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht. Und als der Hotelmanager kurz reinschaute, um sich zu überzeugen, dass alles zu unserer Zufriedenheit lief, zog er als erstes ein wenig verwirrt die Augenbrauen hoch, mit solch einer Vorbereitung hatte er wohl kaum gerechnet.

Das BERNINA Team hatte zwischenzeitlich auch den Aufbau des BERNINA Messestandes beendet und die vielen unterschiedlichen BERNINA Nähmaschinenmodelle standen für die Messebesucher zum Testnähen bereit. Ebenfalls war der grosse Quiltrahmen zum Longarmquilten für die BERNINA 830 installiert. Und dann ging es am Freitag auch schon los. Claudia, die Tochter von Tere und Rafael Lopez war mit Joel für den Besuchersturm gut vorbereitet und waren wie immer allerbester Laune.

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Und dann ging es auch schon mit den Kursen los – der Freitag war für das Mousepad vorgesehen, das auch letztes Jahr bei den Kreativtagen in Steckborn angefertigt wurde. Hier durften sich die neugierigen Spanierinnen in der Farb- und Formgestaltung austoben und mit für sie teilweise neuen Materalien und Techniken vertraut machen. Für Begeisterung war von Anfang an gesorgt, die haben diese lieben Menschen dort im Süden einfach im Blut! Ich spreche zwar fliessend Englisch und Französisch, doch habe ich das wenige an Spanisch, dass ich über 2 Jahre einmal gelernt habe voll und ganz vergessen. Somit stand ein sehr guter Übersetzer an meiner Seite, der sozusagen quiltige Wurzeln hat – Andy ist der Sohn einer bekannten deutschen Quilterin, Ginie Curtze und war vielen Kursteilnehmerinnen bereits von vorangegangenen Veranstaltungen mit Ricky Tims, Jenny Bowker und Ann Johnston bekannt. Überhaupt muss man betonen, dass organisatorisch nichts dem Zufall überlassen wurde. Alles war perfekt vorbereitet und die BERNINA Familie, sowie Hotelteam waren immer parat und äusserst hilfsbereit.

Und dann gingen die Farbtöpfe auf und die Augen glänzten 🙂 :

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Sabine Scheiner von BERNINA International Steckborn, informierte mich bereits im Vorfeld, dass ich in der Kursplanung auch die entsprechenden Pausen für den Kaffee und das Croissant am Vormittag, sowie ein etwas länger dauerndes Lunch berücksichtigen müsse. Ich war also gespannt, was mich hier erwartete:

Ein auf der Interquilt abgetrennter Raum vom Cateringbereich, mit wunderschön eingedeckten Tischen, auf denen bereits als Vorspeise verschiedene Tappas auf uns warteten. Danach durfte man am warmen Buffet eines wirklich extrem guten Caterers zwischen diversen einheimischen Spezialitäten wählen. Wasser, Weisswein und Rotwein durften nicht fehlen – das taten sie dann auch nicht – und diese Gelegenheit wurde zu ausgiebigen Schwätzchen und nochmal soviel Lachen genutzt.

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Nach dem Lunch ging es dann noch in die Ausstellung um einige Gestaltungsmerkmale, die auch im Kurs vermittelt wurden auf meinen neuen Arbeiten zu erkennen und zu erläutern.

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Am Nachmittag surrten dann die vielen BERNINAs, die in den unterschiedlichsten Modellen im Kursraum auf den Tischen standen und den Mousepads ihr drittes Gestaltungsmerkmal gaben:

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Die Teilnehmerinnen waren wohl sehr zufrieden und ganz glücklich – eine Umarmung folgte der nächsten und dann bekam jede von ihnen eine Teilnahmebestätigung inklusive Foto, eine sehr hübsche Geste seitens BERNINA!

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Und dann noch das grosse Abschlussfoto – dass hier niemand zum lachen aufgefordert werden musste war klar, das taten wir alle mehr als freiwillig und aus tiefstem Herzen!

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Für mich ging es gleich nach dem Kurs noch zum BERNINA Stand auf der Interquilt, um am Stand noch ein wenig an einer BERNINA Maschine eine kleine Quilting Demo zu zeigen. Vorbereitet hatte ich hierzu ein Arbeitsstück, dass ich nach und nach an einer wie am Schnürchen laufenden BERNINA 830 mit Mettler Polysheen Garnen veränderte. Sobald das Werkstück fertig ist, zeige ich es gerne hier im BERNNA Blog und schicke es danach als Präsent für die BERNINA Zentrale Spanien, nach Girona, als kleines Dankeschön.

Nicht, dass dann schon Schluss gewesen wäre, dann machte sich die BERNINA Familie auf den Weg zum Abendessen, das in Spanien selten vor 22 Uhr beginnt. Wie spät man dann ins Bett kommt, ist zu vermuten ;-).

Samstags erarbeiteten wir im Kurs gemeinsam ein Stück zum Thema Papierlamination. Dieses wurde mit Stoff kombiniert, gequiltet und mit dem Lötkölben bearbeitet. Und wenn sich jemand wunderte, dass ich beim Frühstück in einer  spanischen Tageszeitung blätterte, der wusste spätestens dann, dass ich nur nach ein paar spektakulären Fotos gesucht hatte ;-). Und los gings.

Nach der Lamination mussten die Lagen von Papier und Organza trocknen und um diesen Vorgang zu beschleunigen nutzten wir selbstverständlich die warme Sonne. Dass die Zeit noch zu Schwätzchen genutzt wurde, ist doch logisch! Und ein “Hola!” mit grossem Lachen war auch dabei!

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Und was mögen sich die Leute dann wohl gedacht haben, als auch noch gewedelt wurde? Ich lachte Tränen und das nicht zum ersten Mal dort 😉

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Doch der beste Satz kam noch: neben unserem Konferenzraum war in einem weiteren Konferenzraum das Team von Real Madrid, Castillia untergebracht. So liefen auch einige recht populäre Fussballer im Foyer herum. Der Trainer der Mannschaft meinte dann zu Rafael Lopez von BERNINA: “Ich muss später dann mal bei Euch in Kochkurs vorbeischauen”. Er bezog das wohl auf die beschürzten Teilnehmerinnen – als Rafa das erzählte, erschütterten weitere Lachsalven den Saal…… :-)).

Tolle Ergebnisse sind es auch am Samtsag geworden und zum Abschluss gab es auch hier eine kleine Urkunde mit einem “lachenden Foto”.

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Und ganz zum Schluss legte sich dann Rafael noch zu unseren Füssen – was kann man noch mehr erwarten? 😉 Hach, schön wars!

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Gerne hätte ich auch mehr von den Ausstellungen und der Interquilt fotografiert, doch blieb mir in diesen Tagen praktisch keine Zeit dazu. Doch hat es für einige wenige Schnappschüsse gereicht. Wer mehr von dieser kleinen aber feinen Veranstaltung sehen möchte, schaut sich dazu über die Interquilt selbst auf Facbeook um. Und hier ein kleiner Ausschnitt von der Interquilt – die zweiteiligen Arbeiten stammen aus dem Projekt “2 of SAQA” – man möchte mir bitte nachsehen, dass ich nicht einmal dazu kam, hier noch die Künsterschilder extra zu fotografieren. Wer mehr dazu wissen möchte, kann sich auf den vielen Seiten der Organisation der SAQA im Internet erkundigen.

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Ebenfalls präsentierte BERNINA Espagna alle 12 Arbeiten der Quilter aus Murmansk mit ihren Projekt “Die Gesichter der Liebe”. Eine kurze Erläuterung hierzu findet man im BERNINA Blog unter einer Info von Gudrun Heinz “Gesichter der Liebe”.

Diese Arbeiten habe ich auch auf Wunsch von Sabine Scheiner von BERNINA International AG fotografiert, damit auch für die weit entfernt lebenden russischen Künsterlinnen dokumentiert wird, wie und wo ihre Arbeiten der Öffentlichkeit gezeigt werden. Hier sind sie also nun alle 12 (ich entschuldige mich für die teils etwas schrägen Aufnahmen, dies wird im Laufe der kommenden Tage noch korrigiert).

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Beide BERNINA Ausstellungen wurden also gegenüberliegend präsentiert. Rechterhand die russischen Künsterlinnen und linkerhand meine eigene aktuelle Ausstellung. Schön bei der Interquilt ist der viele Platz zwischen den Exponaten und den vorhanden Stühlen, so dass die Besucher sich ganz in Ruhe auf ihre Betrachtungen einlassen können.

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Es war eine wunderschöne Reise, mit einem tränenreichen Abschied, doch sind weitere Kurse bereits gewünscht und versprochen worden. So wird es kein Abschied für immer gewesen sein. Nach so kurzer Zeit ein Teil dieser warmherzigen BERNINA Familie, diesen wunderbaren liebenswürdigen und so fleissigen Menschen geworden zu sein tut der Seele gut.

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Hasta el proximo ano – und bis dahin wird man Spanisch Umgangssprache-tauglich sein 🙂

Herzliche Grüße,

Jutta

 

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