Im Moment habe ich leider keine Zeit, Euch hier etwas Neues über die B880 zu schreiben. Ich bin nämlich den „Zierstichvirus“ verfallen, und Nähe zurzeit nur Zierstiche. Also ab jetzt Schluss mit Freihandsticken. Ich konvertiere. Ab sofort!

Nur ein Scherz.

Ich habe im letzten Bericht gebeichtet, dass ich eigentlich noch nie etwas mit Zierstichen genäht habe, aber als ich es auf der B880 ausprobiert habe, war ich so begeistert, dass ich überhaupt nicht verstehen konnte, warum ich nie mit Zierstichen genäht habe. Aus meinen „Lappen“ aus dem letzten Post werde ich versuchen, mir ein Täschchen mit einer Wechselklappe zu nähen. Wie die berühmte Pipi mal sagte: „Es darf ja nichts umkommen“ 🙂

Aber: „first things first“. Als ich die Begeisterung für die Zierstiche durch meine neue B 880 entdeckt habe, habe ich meinen Freund „ Suchmaschine“ gefragt, was man noch alles mit Zierstichen machen kann. Dabei bin ich auf einem Online-Kurs der Texilkünstlerin Carol Ann Waugh “Stupendous Stitching” gestossen. Diesen habe ich mir sofort gekauft und war sehr erfreut, dass Carol auch auf einer Bernina näht. Eine der Empfehlungen in ihrem Kurs war, sich eine „Stich-Bibel“ aus allen Zierstichen zu machen. Macht eigentlich Sinn, da die Stiche doch ein wenig anders aussehen, wenn sie genäht worden sind, als sie in der Maschine gezeigt werden.

Ich habe Carol angeschrieben und gefragt, ob ich Euch hier Bilder ihrer Stich- Bibel zeigen darf. Ich bin absolut beeindruckt, welche Kunstwerke sie mit ein paar Stichen, Kordeln und Handstichen schafft.

Ihre Stich-Bibel sieht so aus:

Und so sieht die erste (Viertel-) Seite meiner Bibel aus. Ich muss mir noch ein System ausdenken, da man aus einem Stich durch die Veränderungsfunktionen acht oder noch mehr machen kann.

Was ich beim Nähen meiner Bibel noch entdeckt habe ist, dass ich der Maschine sagen kann, immer nur 9 Stiche zu nähen. Das ist für dieses Projekt fantastisch!

Bei über 1700 Standardstichen sind das einige, die ich nähen muss, um meine Referenz- Bibel fertig zu machen.

Versteht Ihr jetzt, warum ich gerade keine Zeit habe?

Ich finde die Idee toll, sich so ein Buch zu machen, und werde immer wieder eine „Seite“ nähen, bis meine B 880 Stich-Bibel fertig ist.

In meinem Zierstich-Fieber habe ich auch probiert, ein einfaches Ripsband und Baumwollband zu verschönern. Hah! Es funktioniert super und sieht, wie ich meine, auch klasse aus. Solche Bänder hat niemand! Eine coole Sache!

Auf weiterer Entdeckungreise bei meiner neuen Maschine konnte ich meine Neugier nicht zügeln, die Musteranordnungsfunktion, auch „Shape Designer“ genannt, auszuprobieren. Wie das geht, könnt Ihr in diesem Video genau anschauen.

Dazu habe ich ein paar Stiche in einem Halbkreis angeordnet und anschliessend gestickt. Aus dem Halbkreis, welcher ein wenig kleiner ist als der aus diesem Bericht, werde ich meine Wechselklappe für die Tasche machen.

Diese Funktion begeistert mich absolut. So schnell kann ich irgendwelche Zierstiche auf dem Bildschirm in einem Kreis, Quadrat, Stern etc. anordnen, dazu die in der Maschine gespeicherten Stickmuster kombinieren, und einfach lossticken.

Die B 880 muss zum Sticken anders eingefädelt werden. Der Oberfaden bleibt eingefädelt wie beim Nähen. Sobald man sticken möchte, erscheint eine Animation auf dem Bildschirm und erinnert einen, dass der Unterfaden neu eingefädelt werden muss. Im Video sieht es vielleicht ein wenig kompliziert aus. Man könnte leicht erschrecken, dass man alles mit einem Spiegel kontrollieren muss. Keine Angst. Nachdem man einmal eingefädelt hat, kann man den Prozess „blind“ wiederholen und braucht den Spiegel nicht mehr.

Ich werde hier weiter ein paar (Betonung auf „ein paar“) Zierstiche nähen, und die weiteren Funktionen meiner Nina ausprobieren.

Bis bald und liebe Grüße

Kasia