Kreative Artikel zum Thema Quilten

Wave after wave – ein Quilt aus Jelly Rolls

Wieder mal habe ich meine Finger nicht von den türkisen Stoffen lassen können… Lange habe ich überlegt, was ich aus meiner neuen Jelly Roll machen könnte. Da ich zur Zeit zum Nähen nur wenig Zeit habe, musste eine einfache Idee her. Mit Jelly Rolls kann man ja unendlich viel Projekte machen und es gibt z.B. bei Pinterest unter dem Begriff “Jelly Roll Quilts” sehr viel schöne Anregungen. Ich habe mich dann aber trotzdem für einen neuen eigenen Entwurf entschieden, den ich euch heute vorstellen will.

Wave after wave 1

Wave after wave heißt er, weil er mit den türkisen Stoffen und dem Muster so schön an Wellen erinnert. Damit ich ihn in Szene setzten kann, bin ich extra auf den Eisernen Steg gegenangen und wollte dort so ein wenig die Wellen des Mains mit auf das Bild nehmen. Leider waren schon unendlich viel Touristen dort und ich war froh, wenigstens dieses Bild gemacht zu haben…..

Aber alles schön der Reihe nach! Meine Jelly Roll bestand aus 20 Streifen 2,5″ x 44″ Inch (6,4 x 112 cm) – nicht genug für meinen Entwurf… Man benötigt insgesamt 27 Streifen sowohl von den türkisen als auch von dem unifarbenen Stoff. Für den Unistoff habe ich 180 cm Kona Cotton “PFD Bleach White” genommen und mir daraus die benötigten 27 Streifen geschnitten. Die fehlenden türkisen Streifen habe ich aus meinen (unendlich vielen) Resten zugeschnitten.

Aus den türkisen Stoffstreifen schneidet man dann die einzelenen Teile wie folgt zu:

  • 130 Streifen je 8,5″ x 2,5″ Inch
  • 10 Streifen je 4,5″ x 2,5″ Inch

Aus den Uni Stoffstreifen schneidet man dann die einzelenen Teile wie folgt zu:

  • 127 Streifen je 8,5″ x 2,5″ Inch
  • 16 Streifen je 4,5″ x 2,5″ Inch

Dann werden die Streifen wie in der folgenden Darstellung (als PDF zum Herunterladen) zusammen genäht: Wave after wave

Wave after wave 3

Für mich ist einer der schwierigsten Abschnitte beim Fertigen eines Quilts immer die Entscheidung, wie ich das gute Stück quilten soll…. Gerne verwende ich dann der Einfachheit halber das Stippling, bei dem man mit der Maschine unter Verwendung des Stickfußes und versenktem Transporteur meanderförmig durch die Lagen hindurch quiltet. Nachdem ich das aber soooo oft gemacht habe, war hier mal was neues angesagt! Überall sieht man auf den Quiltblogs immer wieder das sog. Straightline-quilting, also gerade parallele Linien durch den ganzen Quilt gesteppt. Ich habe es etwas umgemünzt und die parallelen Linien nur auf den unifarbenen Parts des Quilts gesteppt, immer im Abstand von einem Inch. Angezeichnet habe ich mir die Linien vorher mit diesen genialen Stiften von Frixion, die es in diversen Farben gibt und bei dem man die Linien dann mit Dampf wieder entfernen kann.

Wave after wave 5

Mit dem Obertransportfuß habe ich dann die Linien gesteppt. Dabei habe ich an Anfang und Ende mit zwei bis drei Stichen verriegelt. Man kann aber auch den Faden an Anfang und Ende der Naht mit der Hand vernähen – sieht vermutlich sauberer aus…

Wave after wave 2

Aus weiteren Streifen, die ich noch in meiner Restekiste hatte, habe ich ein Binding gemacht.

Wave after wave 6

Und fertig ist das gute Stück! Der Quilt hat ein Maß von ca. 135 x 200 cm, also ziemlich genau so groß wie eine Bettdecke. Das ist insofern ganz praktisch, da ich mich im Sommer immer gerne lieber mit Quilts als mit den zu warmen Bettdecken zudecke 🙂 Allerdings befürchte ich, das der Quilt gar nicht auf meinem Bett landet, denn es haben sich schon ein paar Freunde angemeldet! Traurig wäre ich aber nicht darum, denn ich freue mich immer wieder, das meine Quilts auch anderen gut gefallen und diese dann auch benutzt werden 🙂

Wave after wave 7)

Bei den Bildern musste die Außenmauer eines Apfelweinlokals hier in Frankfurt herhalten – ein schöner Kontrast dieses Rots zu den Farben des Quilts, oder?

Jetzt hoffe ich sehr, das der eine oder andere Lust bekommt, den Quilt nachzuarbeiten – ich würde mich sehr darüber freuen! Da es Jelly Rolls in so vielen unterschiedlichen Farbvarianten und Stoffserien gibt, kann man diesen Quilt bestimmt nach eigenen Vorstellungen nähen und in wirklich kurzer Zeit ein Prachtexemplar in den eigenen Händen halten – außer er wird einem gleich wieder aus diesen gerissen 😉

 

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Kommentare zu diesem Artikel

20 Antworten

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  • Claudia BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

    Liebe Andrea,

    Nun habe ich Top und Rückseite fertig. Das Baumwollvlies ist gewaschen und Sprühkleber habe ich auch besorgt. Baumwollvlies und Sprühkleber sind für mich Neuland. Gibt es hier irgendwo noch Tipps, die ich bei der Arbeit mit dem Kleber beachten muss?

    Liebe Grüße Claudia

    • Andrea Kollath BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

      Hallo Claudia,

      ich weiß nicht, ob das Thema “Sprühkleber” hier schon mal zur Sprache kam. Daher erkläre ich dir das gerne: Verwende bitte nur “Textilsprühkleber” und dann auch nicht “permanenten”. Ich benutze immer den von ODIF 505. Mit ihm kannst du den Stoff mehrfach positionieren. Das ist besonders wichtig, wenn du beim Kleben Falten gemacht hast! Lege dir erst das Vlies aus und darauf richtest du deine Rückseite aus. Dann klappst du eine Seite des Stoffes zurück und sprühst im Abstand von ca. 20 cm die Hälfte des Vlieses ein. Richte anschließend den Stoff von der Mitte nach Außen auf dem beklebten Vlies aus. Dann kommt die andere Hälfte dran. Im Folgenden drehst du Rückseite samt Vlies um und verfährtst ebenso beim Kleben wie vorher beschrieben. Achte darauf, dass du das Vlies zügig besprühst, damit keine Flecken entstehen. Das Vlies sollte nur “benetzt” sein. Du kannst den Stoff, falls du Falten hast, noch ein paar mal abziehen und neu ausrichten.

      So, ich hoffe, damit kommst du zurecht?!

      Liebe Grüße und frohes Schaffen,

      Andrea

      • Claudia BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

        Liebe Andrea,

        Danke für die Erklärung.  Da habe ich aber ins Schwarze getroffen und den richtigen Kleber gekauft.  Nun muss es nur noch klappen. Deine Anleitung ist sehr verständlich. Ich bin so gespannt, wie das mit Kleben funktioniert. Man liest und hört ja so viele kritische Stimmen.

        LG Claudia

  • berniquilt BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

    Hallo Andrea, über den wunderbaren Bubble Quilt bin ich auf diesen schönen Quilt gestoßen.  Nun habe ich mir jelly Rolls von Moda besorgt und hellen Hintergrundstoff. Die Anleitung scheint mir sehr schlüssig. Was ich mich aber frage ist, ob du wegen der Musterverteilung vorher die Streifen ausgelegt hast oder einfach wild drauflos genäht hast und sich dann so eine schöne Verteilung ergeben hat.

    Was muss ich von der unten aufgeführten Schneidekorrektur halten?

    Liebe Grüße Claudia

     

    • Andrea Kollath BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

      Hallo liebe Claudia,

      ich habe die Streifen genommen, wie sie kamen. Nur dort, wo es mir dann gar nicht gefallen hat, habe ich es noch mal geändert. Natürlich kannst du die Streifenanordnung vorher auch planen und alles vorher auslegen. Das machst du einfach, wie du dich damit am wohlsten fühlst 😉

      Mit den Angaben zum Zuschnitt hat MB vollkommen recht! Ich habe mich da vertan und das jetzt ausgebessert!

      Liebe Grüße und viel Spaß beim Nähen,

      Andrea

    • Andrea Kollath BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

      Danke für deinen Kommentar! Mit der Maschine und dem Obertransportfuß ist das Quilten echt sehr gut zu bewältigen. Ich bevorzuge mittlerweile ein Baumwollvlies von Freudenberg H277. Das ist 150 cm breit und sehr gut zum Quilten und angenehm im Griff.
      Liebe Grüße,
      Andrea

  • silena BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

    Hallo Andrea
    Ihr Quilt gefällt mir sehr gut. Auch ich liebe diese verschiedenen Farben des Wassers. Was ich ganz speziell finde, ist das Quiltmuster, das “quer” läuft. Das sieht sehr spannend aus. Welches Vlies ist für eine Bettdecke geeignet?
    Liebe Grüsse
    silena

    • Andrea Kollath BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

      Hallo Silena, danke für den Kommentar! Verwenden können Sie im Prinzip alle für´s Quilten geeigneten Vliese. Wie ich schon bei Monika erwähnte, nehem ich am liebesten ein leichtes Baumwollvlies von Freudenberg H277.
      Liebe Grüße,
      Andrea

    • Andrea Kollath BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

      Liebe Regina,
      Ich mache meine Decken immer gerne in der Größe einer Bettdecke, habe also schon ein bestimmtes MAß im Kopf (ca.140 x 200 cm). Davon ausgehend und mit einem Maßumrechner cm-Inch habe ich dann schon mal eine Vorgabe, anhand derer ich ausrechen kann, wieviele Streifen ich benötige. Dann probiere ich es mit verschiedenen Streifenlängen, damit die Proportionen stimmen. Soweit ich weiß, gibt es dafür keine Formel oder Vorlage. Mit den Jelly Rolls kann man viel “spielen”, da das Maß ja schon vorgegeben ist (2,5″ x 44″ Inch)! Ich habe das Muster übrigens zurst auf einem gewöhnlichen Karopapier ausprobiert. Ein Kästchen sind dabei immer 2″ Inch im Quadrat. Hoffe dir damit deine Frage beantwortet zu haben ?!
      Liebe Grüße,
      Andrea

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